Shades of Grey - Geheimes Verlangen: Band 1 - Roman (German Edition)
Oliven.
»Und jetzt?«, frage ich. »Gehen wir einen Punkt nach dem anderen durch?«
»Wie immer die Ungeduld in Person, Miss Steele.«
»Na ja, ich könnte dich natürlich auch fragen, wie du das Wetter heute fandest.«
Lächelnd nimmt er mit seinen langen Fingern eine Olive aus dem Schälchen und schiebt sie sich in den Mund. Meine Augen hängen an seinen Lippen, diesen Lippen, die mich berührt haben … überall, am ganzen Körper. Ich werde rot.
»Ich fand das Wetter heute ganz besonders unspektakulär.« Er grinst.
»Lachen Sie mich etwa aus, Mr. Grey?«
»Ja, tue ich, Miss Steele.«
»Dir ist schon klar, dass dieser Vertrag nicht rechtswirksam ist?«
»Ja, darüber bin ich mir im Klaren, Miss Steele.«
»Und hattest du auch vor, es mir zu sagen?«
Er runzelt die Stirn. »Glaubst du ernsthaft, ich würde dich zuerst zu etwas überreden, was du nicht tun willst, und es später so aussehen lassen, als hätte ich dich juristisch in der Hand?«
»Na ja … irgendwie schon.«
»Du scheinst keine allzu hohe Meinung von mir zu haben.«
»Du hast meine Frage nicht beantwortet.«
»Anastasia, es ist völlig egal, ob der Vertrag rechtskräftig ist oder nicht. Er stellt lediglich eine Vereinbarung dar, die ich gern mit dir treffen würde – darüber, was ich mir von dir wünsche und was du von mir erwarten kannst. Wenn es dir nicht gefällt, dann brauchst du nicht zu unterschreiben. Und wenn du unterschreibst und später merkst, dass du doch nicht damit einverstanden bist, gibt es mehr als genug Klauseln, aus dem Vertrag auszusteigen. Selbst wenn er rechtsverbindlich wäre, glaubst du doch nicht wirklich, dass ich dich durch sämtliche Instanzen verklagen würde, nur weil du nicht mehr mitmachen willst.«
Ich nehme einen großen Schluck aus meinem Weinglas. Mein Unterbewusstsein stößt mich unsanft an. Trink nicht so viel. Du brauchst einen klaren Kopf.
»Beziehungen wie diese beruhen auf Ehrlichkeit und Vertrauen«, fährt er fort. »Wenn du mir nicht vertraust, dass ich genau weiß, wie weit ich mit dir gehen und was ich dir zumuten kann, und du mir gegenüber nicht ehrlich bist, hat das Ganze keinen Zweck.«
Oje, damit wären wir also bereits beim Kern des Ganzen. Wie weit er mit mir gehen kann . Was zum Teufel soll das denn heißen?
»Deshalb läuft es im Grunde auf eine ganz einfache Frage hinaus, Anastasia. Vertraust du mir, oder vertraust du mir nicht?«
Ich sehe das leidenschaftliche Flackern in seinen Augen. »Hattest du mit … äh … meinen fünfzehn Vorgängerinnen eine ähnliche Diskussion?«
»Nein.«
»Wieso nicht?«
»Weil sie alle erfahrene Subs waren. Sie wussten schon vorher, welche Erwartungen sie an eine Beziehung mit mir haben und was ich im Großen und Ganzen von ihnen erwarte. Bei ihnen ging es nur darum, die Soft Limits und derlei Details genauer zu definieren.«
»Gibt es einen Laden, wo ihr hingeht? Subs’Я’Us?«
Er lacht. »Nein, das nicht.«
»Wie muss ich mir das dann vorstellen?«
»Willst du dich wirklich darüber mit mir unterhalten? Oder sollten wir lieber zur Sache kommen und die Probleme besprechen, die du mit dem Vertrag hast?«
Ich schlucke. Vertraue ich ihm? Läuft es einzig und allein darauf hinaus – auf Vertrauen? Meiner Ansicht nach sollte das auf Gegenseitigkeit beruhen. Ich muss daran denken, wie er ausgeflippt ist, nur weil ich mit José telefoniert habe.
»Hast du Hunger?«, fragt er und reißt mich aus meinen Überlegungen.
Oje … Essen.
»Nein.«
»Hast du heute überhaupt schon etwas gegessen?«
Ich starre ihn an. Ehrlichkeit … Mist. Meine Antwort wird ihm nicht gefallen.
»Nein«, gestehe ich kleinlaut.
Er sieht mich mit zusammengekniffenen Augen an. »Du musst regelmäßig essen, Anastasia. Wir können entweder hier unten etwas essen oder oben in meiner Suite. Was ist dir lieber?«
»Ich finde, wir sollten lieber auf neutralem Terrain bleiben, in der Öffentlichkeit.«
Er lächelt süffisant. »Glaubst du, das würde mich abhalten?«, fragt er leise – eine unmissverständliche, wenn auch überaus sinnliche Warnung.
Ich reiße die Augen auf und schlucke. »Das hoffe ich doch.«
»Komm, ich habe einen privaten Raum zum Essen für uns reserviert. Keine Öffentlichkeit.« Er lächelt geheimnisvoll, steht auf und streckt mir die Hand entgegen. »Nimm deinen Wein mit.«
Ich ergreife seine Hand und erhebe mich ebenfalls. Er führt mich durch die Bar und eine breite Treppe hinauf in ein Zwischengeschoss, wo uns ein
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