Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Shadow Falls Camp - Entführt in der Dämmerung: Band 3 (German Edition)

Shadow Falls Camp - Entführt in der Dämmerung: Band 3 (German Edition)

Titel: Shadow Falls Camp - Entführt in der Dämmerung: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Hunter
Vom Netzwerk:
deiner Gaben ist, dass du ein Protector bist, Kylie, dann könnte das der Anfang einer ganzen Reihe neuer Talente sein. Es wundert mich, dass du mich nicht mit Fragen löcherst.«
    »Vielleicht liegt das daran, dass ich gern zuerst ein paar Antworten hätte, bevor ich mir neue Fragen überlege. Ich meine jetzt nicht nur über mich selbst, sondern auch was die Brightens angeht. Und ich wüsste gern, was mein Vater mir sagen wollte.«
    Holiday schien sie zu verstehen. »Es passiert alles sehr schnell, nicht wahr?«
    »Ja, und darüber zu reden wird rein gar nichts ändern.« Kylie fühlte sich erschöpft.
    »Doch, das könnte es. Manchmal fühlen sich die Dinge nicht real an, bis wir über sie geredet haben.«
    Kylie atmete hörbar aus. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich will, dass es sich noch realer anfühlt.«
    »Vielleicht sollten wir einen Ausflug zu den Wasserfällen machen?«
    »Nein«, lehnte Kylie ab. Sie war sich nicht sicher, ob sie dort hingehen konnte, ohne auszurasten, wenn sie von dem magischen Wasser nur wieder die Botschaft erhalten würde, dass sie Geduld haben sollte. Sie war doch jetzt wohl lang genug geduldig gewesen, oder? »Können wir nicht einfach später reden?«
    »Abgemacht.« Holiday machte Anstalten, sie zu berühren, zog die Hand aber wieder zurück. »Aber es ist nur ein kleiner Aufschub. Wir müssen uns wirklich unterhalten.«
    »Ja, ich weiß.« Kylie sprang auf und griff nach dem Umschlag auf dem Tisch.
    »Kann ich die erst mal behalten?«, fragte Holiday.
    Kylie war enttäuscht. »Aber ich …«
    »Nur für ein paar Tage. Ich bin sicher, Burnett würde sie sich gern anschauen, um zu sehen, ob es die Originale sind.«
    Kylie nickte. »Die Fotos sind mir sehr wichtig.«
    Holidays Lächeln war ehrlich und verständnisvoll. »Ich weiß.«
    Kylie machte einen Schritt von der Veranda herunter und drehte sich dann noch einmal um. »Du sagst mir aber sofort Bescheid, sobald du etwas von Burnett oder Derek hörst, ja?«
    »Sofort«, versicherte ihr Holiday.
    Kylie wandte sich zum Gehen, blieb aber wieder stehen und kam noch einmal zurück, um Holiday zu umarmen. Es war eine herzliche Umarmung.
    »Danke«, sagte Kylie.
    »Für was?« Holiday klang verwirrt, aber das hielt sie nicht davon ab, Kylies Umarmung zu erwidern.
    »Dafür, dass du für mich da bist. Dafür, dass du bist, wie du bist. Und dass du es mit mir aushältst.«
    Holiday lächelte. »Du klingst langsam ganz schön melodramatisch, und von da ist es nur ein ganz kleiner Schritt zum Jammerlappen.«
    Kylie löste die Umarmung und grinste ebenfalls. Dann machte sie sich auf den Weg zu ihrer Hütte.

    Sie hatte gerade die Hälfte der Strecke zurückgelegt, als sich plötzlich ihre Nackenhaare aufstellten und sie das unverkennbare Gefühl hatte, beobachtet zu werden. Sie sah nach links zum Waldrand, konnte aber außer Bäumen und Sträuchern nichts erkennen. Sie sah sich um, doch auch auf dem ebenen Gelände konnte sie nichts Verdächtiges entdecken. Dennoch spürte sie es – das Gefühl wurde sogar noch stärker.
    Sie schaute in den wolkenlosen blauen Himmel und blinzelte. Ein Vogel kreiste über ihr. Die weite Flügelspanne, der gebogene Schnabel und der weiße Fleck an der Brust deuteten darauf hin, dass es sich um einen Adler handelte. Sie beobachtete das Tier, wie es sich gleiten ließ, als hätte es alle Zeit der Welt oder als würde es … etwas beobachten?
    Aber was?
    Beobachtete der Vogel etwa sie? Hatte sie deshalb so ein komisches Gefühl? War das nur ein stinknormaler Adler? Oder war es jemand wie Perry, der seine Gestalt in alles verwandeln konnte, was er wollte? Sie schaute beunruhigt nach oben.
    Ohne Warnung änderte der Adler plötzlich die Richtung. Er wurde schneller, während er zum Sturzflug ansetzte. Er kam näher. Näher. Sie sah seine Augen. Die Wildheit in seinem Blick ließ sie erschaudern. Oder waren es doch die zum Angriff ausgefahrenen Krallen?
    Jetzt war er ganz nah, und sie spürte Wind auf dem Gesicht, den sein Flügelschlag verursachte. Sie schloss schnell die Augen.

3. Kapitel
    Kylie riss die Arme hoch, um ihr Gesicht zu schützen, aber sie konnte nichts spüren – keine Krallen, die sich in ihr Fleisch schlugen. Weder an ihrem Arm noch in ihrem Gesicht.
    Sie hörte ein Rascheln an ihren Füßen, begleitet von einem seltsamen Geräusch, das sie nicht zuordnen konnte. Sie nahm die Arme runter und senkte den Blick. Ihr stockte der Atem. Sie machte einen Satz zurück, als sie den Adler sah, der mit

Weitere Kostenlose Bücher