Shadow Falls Camp - Entführt in der Dämmerung: Band 3 (German Edition)
auch fast geküsst, als er mich zum Campbüro begleitet hat.«
Miranda quietschte, und Della lachte. »Also konnte er doch endlich bei dir landen, was?«
Kylie schaute sich ihre zwei bestens amüsierten Mitbewohnerinnen an und konnte ihre Erheiterung kein Stück teilen. »Ich bin so verwirrt.« Sie ließ ihren Kopf auf die Tischplatte fallen. Socke, der zurück auf den Tisch gesprungen war, schob seinen Kopf an ihren und schnüffelte an ihren Haaren, als wäre er um sie besorgt.
»Wieso bist du denn verwirrt?«, fragte Miranda.
Kylie hob den Kopf und stützte ihr Kinn in eine Handfläche. »Weil ich nicht weiß, was ich für Lucas empfinde. Und was ich für Derek empfinde – außer, dass ich grad sauer auf ihn bin. Ziemlich sauer sogar.« Socke gab ihrer Hand einen Stups mit der Nase, weil er gestreichelt werden wollte. Kylie fühlte sich gerade genauso und strich dem kleinen Kerl über den Kopf.
»Und du solltest auch sauer auf ihn sein!« Della schielte zu Miranda hinüber. »Sie sollte es wissen.«
»Was sollte ich wissen?« Kylie bekam plötzlich ein ganz schlechtes Gefühl.
Doch die beiden kamen nicht dazu, ihr zu antworten, denn in diesem Moment wurde die Hüttentür mit einem lauten Krachen aufgestoßen und Burnett stürmte herein. Hinter ihm folgte Holiday. Und hinter Holiday stand Perry auf der Veranda.
Brachten sie vielleicht Neuigkeiten von den Brightens? Kylies Herz schlug schneller.
»Ich hab dir doch gesagt, du sollst erst anklopfen«, fuhr Holiday Burnett an.
»Das hab ich doch.« Burnett sah Holiday schuldbewusst an.
»Na ja, normalerweise wartet man, nachdem man angeklopft hat, einen Moment, bis man von jemandem hereingebeten wird.«
Burnett lächelte Holiday nervös an. »Ich nehme an, du musst dich nächstes Mal etwas genauer ausdrücken.« Er schaute zu Kylie hinüber, und sie konnte Besorgnis in seinem Blick lesen.
»Was ist los?« Kylies Blick wanderte zu Perry, der irgendwie schuldbewusst aussah. Aber weshalb? O verdammt, was war da nur passiert?
»Es tut mir leid.« Perrys Augen nahmen eine dunkelgrüne Farbe an.
Kylie wurde langsam nervös. »Was tut dir leid?«
Perry schaute von Burnett zu Holiday.
»Was ist denn passiert?«, fragte Kylie ungeduldig. »Ist etwas mit den Brightens? Antwortet mir vielleicht mal jemand?«
Perry stand nur mit gesenktem Blick da.
»Ich würde ihr an deiner Stelle lieber antworten«, wandte sich Della in gespielt zuckersüßem Tonfall an Perry. »Sie schnappt sich sonst wieder eins deiner Ohrläppchen.«
5. Kapitel
»Ich weiß nicht, was passiert ist.« Perry kam einen Schritt näher, und seine Augen hellten sich auf in ein leuchtendes Smaragdgrün.
»Wie kannst du das denn nicht wissen, bitte?« Kylie sah zu Burnett und Holiday in der Erwartung, dass einer von beiden etwas sagen würde. Als die beiden weiter schwiegen, wandte sie sich wieder an Perry: »Du bist ihnen gefolgt.« Plötzlich hatte Kylie das Gefühl, dass das Schuldbewusstsein, das sie in Perrys Gesicht sah, sich auch in ihr ausbreitete. Denn sollte den Brightens etwas Schlimmes passiert sein, dann war es doch ihre Schuld. Sie hatte den Kontakt zu ihnen hergestellt. Aber verdammt, sie war sich so sicher gewesen, dass es das Richtige war.
»Sie sind verschwunden«, erklärte Perry. »Eben waren sie noch in dem silbernen Cadillac auf der Straße unterwegs und dann, puff.« Er wedelte mit den Händen vor sich herum. »Wie vom Erdboden verschluckt. Der Cadillac und alles. Puff.«
Kylie spürte Enttäuschung in sich aufsteigen. »Menschen, also normale Menschen, machen nicht einfach puff.« Sie bemühte sich, ihre Stimme ruhig zu halten, aber ihr Tonfall klang ziemlich sarkastisch.
Dann traf sie die Wahrheit wie ein Hammerschlag. Sie nahm doch nur an, dass Menschen nicht einfach puff machen konnten. Es war gar nicht lange her, da hatte sie auch angenommen, dass sich niemand in ein Einhorn verwandeln konnte oder dass es keine Vampire oder Werwölfe gab. Sie hätte auch nicht gedacht, dass sie ihre Träume dazu benutzen konnte, um mit anderen zu kommunizieren, oder dass sie in der Lage wäre, eine Betonmauer einzurennen. Also, wer konnte schon wissen, ob Menschen nicht auch puff machen konnten? Und wenn sie es konnten, hieß das dann, dass …?
Kylie wurde übel. »Sind sie tot?«
Holiday runzelte die Stirn. »Lass uns keine voreiligen Schlüsse ziehen …«
»Wir wissen es nicht«, unterbrach sie Burnett. »Ich habe Agenten darauf angesetzt, das herauszufinden. Das Büro
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