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Shadow Falls Camp - Entführt in der Dämmerung: Band 3 (German Edition)

Shadow Falls Camp - Entführt in der Dämmerung: Band 3 (German Edition)

Titel: Shadow Falls Camp - Entführt in der Dämmerung: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Hunter
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mehr wehtat loszulassen, als den Fehler des anderen zu akzeptieren. Sie konnte nur hoffen, dass ihr das Akzeptieren mit der Zeit leichter fallen würde.
    »Wirst du ihm zurückschreiben und ihn bitten, zum Elterntag zu kommen?«
    »Wahrscheinlich schon. Aber er und Mom werden sich wieder abwechseln müssen. Ich glaube nicht, dass sie gerade im selben Raum miteinander sein wollen. Vielleicht nicht mal in derselben Stadt.«
    »Das kann sich ändern«, meinte Holiday und wischte sich einen kleinen Käfer vom Arm.
    Kylie beschloss, Holiday von ihrer Mom zu erzählen. »Ich glaube, meine Mom ist inzwischen so weit, wieder mit Männern auszugehen.«
    »Oh. Bei meinen Eltern war es auch so, ich fand das total seltsam.«
    »Ja, allerdings. Sie ist bereit, aber ich fürchte, ich bin es nicht.« Kylie biss sich auf die Unterlippe. »Ich schätze, irgendwie hab ich doch noch gehofft, dass die beiden wieder zusammenfinden. Und ich damit wenigstens eine Sache in meinem Leben hätte, die so ist wie früher. Ein kleines Stück Normalität wäre doch schön, oder?«
    »Na ja, Normalität wird überbewertet.« Sie grinste. »Also, erzähl mal von diesem Eichelhäher.«
    Kylie schlang die Arme um ihre angezogenen Beine und erzählte Holiday die Geschichte. Dann beschloss sie, noch eine weitere wichtige Frage zu stellen. »Wie viel von meiner Seele habe ich weggegeben?«
    »Wenn überhaupt, dann war es nur sehr wenig. Du wirst es nicht mal merken.«
    »Aber, was passiert, wenn ich Teile meiner Seele weggebe? Sterbe ich dann früher? Ist es dann wahrscheinlicher, dass ich in die Hölle komme? Was kostet mich ein Stück meiner Seele?«
    Holiday zuckte mit den Schultern. »Also, wenn du tatsächlich die Fähigkeit hast, Tote zum Leben zu erwecken, dann ist der Preis sehr unterschiedlich. Wenn es von den Göttern so gewollt ist, dann kostet es dich nichts. Dann bekommst du sogar noch etwas Seele geschenkt.«
    »Woher weiß ich, dass es gewollt ist?«, fragte Kylie.
    »Das wirst du wissen. Die höheren Mächte werden es dir deutlich machen.«
    Kylie schauderte bei der Erwähnung der höheren Mächte. Sie zögerte mit der nächsten Frage, aber wie sie Holiday vorher selbst gesagt hatte: Unwissenheit war eine miese Art von Schutz. »Und wenn es nicht gottgewollt ist?«
    »Dann hängt der Preis davon ab, was für ein Leben die Person geführt hat, die weiterleben darf. Wenn sie ein gutes Leben geführt hat, ist der Preis sehr niedrig. Fast nicht erwähnenswert. Wenn die Person aber das Leben selbst oder das Leben anderer missbraucht und zu ihrem Vorteil genutzt hat, dann kann es dir schon ordentlich an die Seele gehen. Deren Sünden werden dann sozusagen zu deinen Sünden. Ich bin mir nicht sicher, wie man für diese Sünden verantwortlich gemacht wird, aber ich habe gehört, dass es einen emotional ziemlich fertig und einsam machen kann. Und ja, je weniger Seele man hat, desto kürzer ist das Leben, das einem zur Verfügung steht.«
    Kylie runzelte nachdenklich die Stirn. »Da verliert man ja die Lust, jemanden wieder lebendig zu machen.«
    »Na ja, ich bin sicher, das hat alles seinen Sinn. So schwer es ist, der Tod ist ein Teil des Lebens. Aber wahrscheinlich diskutieren wir hier umsonst, Kylie. Nur weil du glaubst, du hast einen Vogel wieder zum Leben erweckt, heißt das noch nicht, dass du diese Gabe wirklich hast.«
    Kylie wollte gern glauben, was Holiday sagte, aber sie war sich nicht sicher, ob sie es konnte. »Nimmt das Heilen eines Kranken auch einen Teil meiner Seele weg? Ich meine, wenn das Wieder-lebendig-Machen es tut, ist es doch naheliegend, dass das Heilen es auch macht.«
    »Nicht so wie das Auferwecken von Toten. Aber es laugt dich schon aus.«
    Kylie erinnerte sich daran, wie erschöpft sie sich gefühlt hatte, nachdem sie Sara und Lucas geheilt hatte.
    »Ich möchte, dass du und Helen zusammen daran arbeitet«, sagte Holiday. »Vielleicht könnt ihr euch regelmäßig treffen wie die anderen Gruppen.«
    Kylie hob misstrauisch eine Augenbraue, weil sie glaubte zu wissen, was Holiday vorhatte. »Weil ich nicht zu einer Art gehöre, oder? Deshalb willst du, dass ich mich mit Helen als Gruppe treffe?«
    Holiday verdrehte die Augen. »Du gehörst ins Shadow Falls Camp. Nur weil du nicht zu einer bestimmten Gruppe gehörst, heißt das doch noch nichts.«
    Kylie nickte. »Ich mag Helen.«
    Die nächsten paar Minuten lauschten sie schweigend den Geräuschen der Natur. Dann erzählte Kylie ausführlich von der kleinen Tiershow, die

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