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Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)

Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)

Titel: Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Hunter
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dachte zuerst, es sei Derek. Er wusste immer, wenn sie emotional in der Klemme steckte. Doch das war nicht Derek. Diese sexy Stimme gehörte zu demjenigen, auf den sie die ganze Woche mit diversen Holzschwertern losgegangen war.
    Sie drehte sich um. »Ja.« In ihrem Bauch wütete ein Sturm, und plötzlich wusste sie, was ihr helfen würde. »Wollen wir trainieren gehen?«
    »Jetzt?«, fragte Lucas.
    »Ich muss dringend Aggressionen ablassen.«
    »An mir?« Er grinste schwach.
    »Nein … Willst du jetzt trainieren, oder nicht?« Kylie war nicht zum Scherzen aufgelegt. Jetzt mal ernsthaft, jemand hatte ihr ein Schwert geschickt, weil sie damit kämpfen sollte. Und wenn sie gut kämpfte, hieß das, dass sie eine Chance hatte, am Leben zu bleiben. Und sie wollte am Leben bleiben, um ihre Mom vor dem gruseligen John zu beschützen.
    Ja, am Leben zu bleiben klang nach einem guten Plan.
    »Klar.« Seine blauen Augen sahen sie besorgt an. »Lass mich nur kurz Burnett Bescheid sagen.« Sein Blick war weiterhin auf ihr Gesicht gerichtet. »Was ist denn passiert?«
    »Ich will nicht darüber reden.« Kylie winkte ab. »Ich will kämpfen.«
     
    Eine halbe Stunde später hatte Kylie bereits ein weiteres Holzschwert auf dem Gewissen, ohne dass Lucas auch nur ein Wort hatte sagen müssen.
    Am Anfang hatte er sie ein paar Dehnübungen machen lassen, weil er der Meinung war, das könnte ihre Anspannung ein wenig lösen. Die Anspannung hatte sich aber nicht gelöst, Kylie verkrampfte sich immer mehr. Die Angst um ihre Mutter machte sie fast wahnsinnig, dazu kam ihre Sorge um Lucas. Was würde wohl mit ihm passieren, wenn das Rudel ihn verstieß?
    »Willst du immer noch nicht darüber reden?«, fragte Lucas über das Geräusch der aufeinanderkrachenden Holzschwerter.
    Doch, aber ich weiß nicht, was ich sagen soll.
»Nein«, log sie stattdessen und machte einen langen Ausfallschritt. Treffer! Sie tippte ihm mit der Spitze ihres Schwerts an die Brust.
    »Du wirst immer besser«, stellte Lucas anerkennend fest.
    Kylie zog das Holzschwert zurück und ging wieder in Position. Ein paar Sekunden später waren sie schon wieder voll dabei, als Kylie einen kalten Hauch verspürte.
    »Zu gut. Die Schülerin wird besser als der Lehrer. Du brauchst einen neuen Lehrer.«
    Kylie schielte zu der Geisterfrau rüber, die mit dem Schwert in der Hand neben ihr stand.
»Wer könnte mich denn noch unterrichten?«
    »Ich natürlich. Aber bei mir gibt’s nicht so einen Kinderkram mit Holzschwertern. Du musst lernen, mit der echten Waffe zu kämpfen.«
    Kylies Herz klopfte wie wild, als sie an ihre größte Angst dachte.
»Werde ich sterben?«
    Der Geist seufzte.
»Das liegt an dir.«
    Wie traurig, dass sie das Wort eines mordenden Geistes über das ihres Vaters stellte. Aber sie wollte eben nicht sterben.
    »Bist du bereit?«, fragte Lucas.
    »Moment noch.« Sie sah den Geist an.
»Kennst du meinen Vater?«
    Die Frage hatte kaum ihre Lippen verlassen, da verblasste der Geist auch schon wieder.
    Kylie seufzte und hob ihr Schwert, um das Training fortzusetzen.
    »Soll ich ihn mir mal vorknöpfen?«, fragte Lucas und führte einen gekonnten Schlag aus.
    »Wen denn?«
    »Den Freund deiner Mom.«
    »Nein, ich muss ihn selbst aufhalten«, erwiderte Kylie. Wenn sie nicht vorher starb.
    Da verspürte sie ein seltsames Feuer im Bauch. Sie würde nicht sterben. Sie würde kämpfen und gewinnen. Und Lucas musste dasselbe tun.
    »Du wirst langsam übermütig«, stellte Lucas fest. Tatsächlich war Kylie für einen Moment unkonzentriert gewesen, und sein Schwert traf sie an der Schulter.
    Kylie schielte auf die Schwertspitze hinab. »Das ist aber kein tödlicher Treffer. Das kannst du eigentlich nicht zählen.«
    »Nein, aber du würdest so stark bluten, dass du es nicht viel länger machen würdest.«
    »Na gut, dann zähl es eben.« Sie trat zurück und ging in die Ausgangsposition.
    Dieses Mal war sie vorsichtiger und blockte alle seine Schläge ab. Ihr rann der Schweiß über die Stirn. Ihre Muskeln brannten, doch ihr Herz schmerzte stärker. Kylie öffnete den Mund, um etwas zu den neuen Übungen zu sagen. Heraus kam allerdings etwas ganz anderes.
    »Du hättest mir von Monique erzählen sollen«, platzte sie völlig unvermittelt heraus. Die Holzschwerter knallten laut aufeinander. »Wenn ich gewusst hätte …« Was hätte sie dann getan? Wäre es möglich gewesen, dass sie Verständnis gehabt hätte? Höchstwahrscheinlich nicht, aber vielleicht hätte sie sich

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