Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)
nächsten Morgen schneite Lucas um fünf Uhr morgens bei ihr rein. Kylie schreckte aus dem Schlaf hoch, als er durch ihr Fenster sprang. Er hatte das Treffen mit seiner Großmutter auf diesen Morgen verschoben und wollte Kylie nur kurz tschüss sagen. Als er wieder gehen wollte, zog ihn Kylie zu einem Kuss zu sich ran.
Als sie sich voneinander lösten, summte Lucas. »Du versuchst wohl, mich zum Bleiben zu überreden.«
»Nein.« Kylie lachte. »Geh schon. Wir machen da später weiter.«
»Versprochen?«
»Versprochen«, erwiderte Kylie, und sie meinte es auch so. Sie hatte ihm nicht gesagt, dass sie wieder ganz bei ihm war, egal, ob er es in den Rat schaffte oder nicht. Sollte er es nicht schaffen und sie später dafür hassen, würde sie sich damit beschäftigen, wenn es soweit war. Aber sie liebte ihn zu sehr, um sich jetzt von ihm abzuwenden.
Als Kylie sich gerade ein paar Klamotten aus dem Schrank angelte, platzte Della ohne anzuklopfen in ihr Zimmer.
»Das ging aber schnell«, kommentierte Della Lucas’ Kurzbesuch.
»Er wollte mir nur schnell tschüss sagen, weil er sich heute Morgen mit seiner Großmutter trifft.«
»Ich weiß, hab’s gehört«, entgegnete Della grinsend.
Kylie zog missbilligend die Augenbrauen zusammen. »Du könntest dir auch die Ohren zuhalten und nicht meinen Privatgesprächen lauschen.«
»Und du könntest aufhören, dich mit Steve zu verbünden!«, zischte Della.
Kylie schüttelte nur den Kopf. »Hör mal, ich muss mich anziehen. Ich geh mit Hayden zu Burnett und Holiday, um ihnen die Sache mit Jenny zu beichten.«
»Burnett wird nicht begeistert sein«, meinte Della.
»Ich weiß. Aber nachdem er sich eine Weile aufgeregt hat, ist er meistens wieder vernünftig.«
»Ja, aber der Teil, in dem er sich aufregt, würde mir an deiner Stelle schon genug Sorgen machen.«
Kylie musste lachen. Della sah sie schief an. »Wieso hast du hinter meinem Rücken mit Steve über mich geredet?«
Kylie runzelte die Stirn. »Was hätte ich denn tun sollen? Er hatte mit Blut dafür bezahlt.«
»Du hättest doch nein sagen können. In der Regel verzieht er sich daraufhin.«
Vielleicht jetzt nicht mehr,
dachte Kylie.
»Was wollte er denn eigentlich?« Della setzte sich auf Kylies Bett.
Kylie verdrehte die Augen. »Du weißt doch genau, was er wollte. Er wollte einen Ratschlag, wie er bei dir landen kann.«
»Und, was hast du ihm gesagt? Denk dran, ich merke, wenn du lügst.«
Kylie nahm ihre Bürste und fing an, sich die Haare zu kämmen. »Ich hab ihm gesagt, dass er Geduld haben soll. Und dass er um dich kämpfen soll, weil du es wert bist.«
»Dummer Rat.«
Kylie legte ihre Bürste weg. »Gar nicht dumm. Wahr. Du bist es wert.« Sie ging zu Della und umarmte sie.
»Was soll denn diese ganze Umarmerei in letzter Zeit?«, meckerte Della.
»Ich hab dich eben lieb.« Kylie grinste.
»Das hast du mir schon mal gesagt. Also, raus damit, was ist los?«
Da sie Della sowieso nicht anlügen konnte, versuchte es Kylie mit einer Version der Wahrheit. »Man sagt Leuten, dass man sie liebhat, wenn man befürchtet, dass einem was passieren könnte.« Jetzt musste sie nur noch all ihren Mut zusammennehmen und es auch Lucas sagen.
Della sah sie misstrauisch an. »Was glaubst du denn, könnte dir passieren?«
»Ich hoffe nichts.« Kylie hatte zwar die Tests der FRU überlebt, aber da war immer noch Mario. Was wahrscheinlich nicht ganz so einfach werden dürfte.
»Was meinst du denn?«, fragte Della.
Es klopfte an der Haustür, und Kylie war dankbar, dass sie sich um die Antwort drücken konnte. »Hayden ist da. Ich muss weg.«
Während Kylie zur Tür ging, hörte sie noch, wie Della ihr hinterherrief: »Perry hat recht, du hast Geheimnisse. Aber die kannst du nicht ewig vor uns verstecken!«
Bald sind wir zusammen.
Die Worte ihres Vaters. Sie biss sich auf die Unterlippe.
Wenn es dir nichts ausmacht, Daddy, würde ich gern noch etwas am Leben bleiben. Sagen wir – so hundert Jahre?
Hayden und Kylie gingen gemeinsam zum Büro. Burnett kam ihnen schon an der Tür entgegen. Holiday stand hinter ihrem Schreibtisch und sah beunruhigt aus.
»Was ist los?«, fragten Holiday und Burnett wie aus einem Mund.
»Nichts Schlimmes«, beruhigte sie Kylie.
»Wir müssen nur über etwas reden«, sagte Hayden.
Burnett bat sie, sich zu setzen. Hayden und Kylie kamen der Aufforderung nach. Dann fragte Burnett: »Haben die Ältesten ein Problem damit, dass ihr die Tests habt machen
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