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Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)

Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)

Titel: Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Hunter
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landeten vor einem großen einstöckigen Backsteinhaus. Das Haus und der vorbildlich gepflegte Vorgarten sahen so aus, als wären die Bewohner wohlhabend. Kylie hatte das Gefühl, sich auf einem Zeitschriftencover zu befinden.
    Leider hatten sie keine Zeit, den Anblick zu genießen. Kylie lauschte auf Geräusche im Haus.
    Sie hörte schwere Atemzüge, die voller Trauer waren. »Er ist schon hier«, stellte sie fest. »Ich geh da rein.«
    Burnett verstellte ihr den Weg. »Nein, ich geh da rein.«
    »Nein!«, widersprach Kylie und wollte sich an Burnett vorbeischieben.
    »Kylie!« Burnett packte sie am Arm. »Wenn ein Werwolf so aufgewühlt ist, besonders so kurz vor Vollmond, kann es sein, dass er sehr wütend reagiert. Und er kann seine Wut nicht kontrollieren. Noch dazu bist du gerade ein Vampir.«
    Sie wischte sich über die Augen. »Du verstehst das nicht. Er liebt mich. Er wird mir nichts tun. Er würde mir nie wehtun.«
    Burnett zögerte.
    »Es ist so wie bei Holiday und dir.«
    Er seufzte und gab die Tür frei. Kylie rannte ins Haus. Es roch nach dem Zitronen-Reinigungsmittel, das auch ihre Oma immer benutzt hatte. Alles in dem Haus – von den antiken Möbeln bis zu den Ölgemälden – sah nach Reichtum aus.
    »Lucas«, rief Kylie.
    Keine Antwort. Kylie lief den Flur entlang, an dessen Ende sie ihn vermutete, weil von dort die Geräusche kamen.
    Lucas saß bei seiner Großmutter auf der Bettkante. Ihr lebloser Körper lag vor ihm auf dem Bett.
    »Lucas«, sprach ihn Kylie leise an.
    Er fuhr herum. Seine Augen waren so dunkel orange, wie sie es noch nie gesehen hatte.
    »Geh weg!«, knurrte er sie an.
    »Nein. Du brauchst mich jetzt.« Seine Großmutter hatte es ihr gesagt. Er schoss quer durch den Raum und warf sie an die Wand. In seinen Augen stand tiefe Trauer. Er knurrte, und zum ersten Mal sah Kylie seine Fangzähne.
    »Ich bin’s, Lucas«, redete Kylie auf ihn ein, während sich seine Finger in ihre Unterarme gruben.
    Doch im nächsten Moment kam er wieder zu Sinnen und ließ sie los. Er wich zur Seite aus und legte die Stirn an die Wand.
    Sie umarmte ihn von hinten und drückte ihr Gesicht zwischen seine Schulterblätter.
    »Sie ist fort«, murmelte Lucas mit rauer Stimme.
    »Ich weiß.« Sie drückte ihn fester.
    Er drehte sich um und zog sie an sich. Sie standen eine Ewigkeit so da und hielten sich aneinander fest.
    »Es tut mir leid«, flüsterte Kylie, die seine Trauer nur zu gut nachempfinden konnte.
    Er ließ sie los, und ihre Blicke trafen sich. Seine Augen waren immer noch hell, aber die Wildheit war aus ihnen gewichen. Die Tränen auf seinen Wangen waren kein Zeichen der Schwäche, sondern ein Zeichen der Hingabe und Liebe, die er empfand, für die einzige wahre Mutter, die er gekannt und nun verloren hatte.
    »Ich wusste, dass sie nicht mehr lang hatte, aber ich war noch nicht bereit dafür. Ich dachte, sie hätte noch ein oder zwei Jahre.«
    Kylie streckte die Hand nach ihm aus. »Es tut mir leid. Ich weiß, wie sich das anfühlt.«
    Er schaute seufzend zum Bett und ihrem Leichnam. Sein Atem kam stoßweise. Kylie zog ihn aus dem Zimmer.
    Vor der Tür hielt er sie fest. »Woher … woher wusstest du es?«
    »Sie ist zu mir gekommen und hat mir gesagt, dass du mich brauchst.«
    Seine Augen füllten sich mit Tränen. »Sogar im Tod passt sie noch auf mich auf.«
    Er ließ sich gegen die Wand fallen, und ein Grollen entfuhr seiner Kehle. »Ich werde sie so sehr vermissen. Sie war Großmutter und Mutter in einem. Sie war die einzige Person, die sich um mich gekümmert hat, als ich ein Kind war.«
    Kylie ging zu ihm. Er legte die Arme um sie und hielt sie fest. Nach einer Weile löste sich Kylie von ihm. »Sie hat gesagt, da ist ein Brief für dich in der Schreibtischschublade.«
    »Ich seh gleich nach.« Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. »Ich hab meinem Onkel eine Nachricht hinterlassen. Er und die anderen Familienmitglieder werden jeden Moment hier sein. Du solltest besser gehen.«
    »Ich will aber hier bleiben«, widersprach Kylie. »Ich will für dich da sein, Lucas.«
    »Ich weiß, und wenn ich das entscheiden könnte, wär das kein Problem. Aber die Rituale, mit denen ein Werwolf auf die Beerdigung vorbereitet wird, sind ausschließlich für Blutsverwandte.« Er küsste sie. »Und selbst wenn es nicht so Brauch wäre, dann wäre es für dich grade zu gefährlich, weil du Vampir bist. Ich will nicht riskieren, dass dir was zustößt. Bitte versteh das. Wenn dir jemand auch nur ein

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