Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)
verlassen und sie nicht mehr beschützen zu können.«
Die besondere Atmosphäre der Wasserfälle entspannte sie. Holidays Hand auf ihrem Unterarm trug auch dazu bei, dass sie sich langsam beruhigte.
»Das wird schon alles.« Holiday hickste. »Und wenn du willst, sag ich Burnett, dass er John noch mal überprüfen soll.«
Kylie atmete tief durch. »Nein, du hast recht. Es wird schon.« Sie musste daran glauben.
»Hast du deiner Mom mal von deinen Bedenken erzählt?«
»Ja, und sie denkt, ich wäre nur sauer, weil sie nicht wieder mit meinem Stiefvater zusammenkommt.« Kylie streckte ihre Zehen in das kalte Wasser. »Ich hab sie vorhin sogar noch angerufen. Hab sie aufgeweckt. Sie ist gerade in seinem Strandhaus. Sie hat ihre letzten Urlaubstage genommen, bevor sie den neuen Job bei ihm in der Firma anfängt. Es ist so, als würde er sie in sich aufsaugen. Sie lebt schon fast mit ihm, und jetzt wird sie auch noch für ihn arbeiten.«
Holiday drückte Kylies Arm. »So sehr wir uns auch wünschen, dass unsere Eltern sich benehmen – sie sind eben manchmal nicht besser als wir selbst, als wir in der Trotzphase waren. Meine Mom ist nach der Scheidung tatsächlich mit einem Stripper ausgegangen.«
Kylie schaute Holiday an und kicherte. »Okay … genug davon. Lass uns über was Positives reden. Was soll ich zu deiner Hochzeit anziehen?«
Holidays Augen glänzten, so wie sie es immer taten, wenn jemand ihre Hochzeit erwähnte. »Von mir aus kannst du in kurzen Hosen kommen. Du bist meine Brautjungfer und solltest tragen, was dir gefällt.«
»Ich hab so ein pastellfarbenes Paisley-Kleid, ich glaub, das wär cool.«
»Klingt gut«, meinte Holiday. »Oh, hab ich dir schon erzählt, dass ich Blake zur Hochzeit eingeladen hab?«
»Du meinst, Blake, deinen Exverlobten?«
»Genau den.«
Kylie verzog das Gesicht. »Und weiß Burnett davon?« Sie konnte sich sehr gut vorstellen, wie Burnett Blake in der Luft zerreißen würde, wenn er es wagen würde, bei der Hochzeit aufzutauchen.
Holiday grinste. »Es war sogar seine Idee. Er meinte, er wollte, dass der Typ mit eigenen Augen sieht, dass ich vom Markt bin.«
Kylie lachte. »Das klingt nach Burnett.«
»Natürlich hat Blake abgelehnt. Ich glaub, Burnett macht ihm Angst.«
»Daran siehst du, dass du nur auf intelligente Männer stehst.« Kylie kicherte.
Sie lehnten sich zurück und sahen hoch zur Decke der Höhle. »Ich weiß, du bist noch sehr jung, aber Burnett und ich haben darüber nachgedacht, ob du nicht die Patentante von unserem Baby werden möchtest. Ich meine, immerhin wären wir ohne dich wahrscheinlich nie zusammengekommen.«
Kylie grinste. »Ich würde mich sehr geehrt fühlen.«
Sie schwiegen ein paar Minuten, dann sagte Holiday: »Ich hab übrigens die Anmeldebögen für die Colleges geholt. Burnett und ich können euch demnächst helfen, sie auszufüllen.«
Nach einem kurzen Moment der Stille fuhr Holiday fort. »Kannst du es sehen?«
»Was denn?«
»Ich hatte grad eine Zukunftsvision. Du beendest in fünf Jahren das College und kommst dann nach Shadow Falls zurück.«
»Du würdest mich einstellen?«
»Sofort«, erwiderte Holiday.
Kylie grinste. »Wenn du dir das schon alles so gut überlegt hast, was nehme ich denn für ein Fach im College? Und was für eine Arbeit werde ich hier machen?«
»Psychologie, natürlich. Du wärst eine tolle Mentorin.«
Kylie grinste. »Weißt du, genau das hatte ich mir auch überlegt.« Kylie hielt inne. »Wenn du in die Zukunft schaust, kannst du da auch sehen, ob Miranda und Della mit mir ins selbe College kommen?«
»Wenn ihr das wirklich wollt, klappt es auch. Wer weiß, vielleicht stellen wir euch einfach alle drei ein. Miranda wäre bestimmt eine super Lehrerin. Aufgrund ihrer Legasthenie könnte sie mit Schülern, die Schwächen haben, sicher gut umgehen. Und Della, die könnte mit Burnett für die Sicherheit sorgen.«
»Deine Zukunftspläne gefallen mir.« Kylie schaute träumend an die Decke. »Wird Lucas auch da sein?«
»Worauf du wetten kannst. Er würde mit Burnett für die FRU arbeiten, und ab und zu auch bei uns.«
»Ich liebe ihn«, sagte Kylie.
»Ich weiß.«
»Wow, wo bleibt denn das übliche ›Du bist zu jung, um verliebt zu sein‹-Gespräch?«
Holiday seufzte. »Du bist jung, aber du hast eine alte Seele. Und deshalb bist du reifer, als es für dein Alter normal wäre.«
Holiday streckte die Hand aus und tätschelte Kylie den Kopf. »Es wird alles gut werden.«
Ja,
dachte
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