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Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)

Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)

Titel: Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Hunter
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gleichzeitig seine Angreiferin abschütteln.
    Kylie musste bei dem Anblick beinahe lachen. Doch das Lachen blieb ihr im Hals stecken, als sie sah, wie Derek die Augen schloss, als würde er sich konzentrieren. Sie wusste, was er vorhatte. Er wollte Jenny bewusstlos machen, wie er es bei den beiden Chamäleons zuvor auch getan hatte. »Halt. Ich bin doch hier«, rief Kylie laut.
    »Kennst du den?«, fragte Jenny, die Beine immer noch fest um Dereks Körper geschlungen.
    »Ja, ich kenne ihn. Du kannst ihn loslassen.« Kylie war sich nicht sicher, ob Jenny begriffen hatte, dass Derek keine Gefahr darstellte.
    Jenny rutschte von Dereks Rücken und machte dann schnell einen Schritt zurück, als hätte sie plötzlich der Mut verlassen. Derek fuhr herum, und Jennys Gesichtsausdruck zufolge schaute er sie nicht gerade freundlich an. Doch seine wütende Körperhaltung entspannte sich sofort. Die beiden musterten sich prüfend.
    »Dann … dann geht doch beide.« Jenny wedelte mit den Armen und wandte den Blick hastig von Derek ab. »Lauft, bevor euch die Wachen finden.«
    »Was ist denn hier los?«, wollte Derek wissen und löste seinen Blick zögernd von Jenny. Als er Kylie anschaute, bemerkte er den Koffer in ihrer Hand.
    »Sie meint, die Ältesten wollen verhindern, dass ich weggehe.« Kylie fühlte sich so betrogen beim Gedanken daran, dass ihr Großvater daran beteiligt sein könnte.
    »Aber Burnett hat gesagt …«
    »Ihr habt keine Zeit, jetzt darüber zu reden!«, unterbrach ihn Jenny hektisch.
    Derek sah Kylie auffordernd an, als erwartete er, dass sie eine Ansage machte.
    »Wir sollten besser gehen«, sagte Kylie niedergeschlagen. Es machte sie traurig, auf diese Weise zu gehen, ohne zu wissen, ob ihr Großvater sie hintergangen hatte oder nicht.
    Sie warf Jenny einen letzten Blick zu. »Danke«, murmelte sie.
    Jenny antwortete mit einem schüchternen Lächeln und nickte ihr zu, bevor Kylie und Derek sich auf den Weg machten.
    Kylie versuchte langsam zu laufen, da sie wusste, dass Derek sonst nicht mithalten konnte. Der Koffer in ihrer Hand fühlte sich leicht an, nervte aber trotzdem, weil er ihr bei jedem Schritt an die Beine schlug.
    »Ich hätte sie locker abschütteln können. Weißt du, ich wollte das Mädchen nur nicht verletzen.«
    »Schon klar.« Kylie verkniff sich ein Grinsen. Was hatten die Typen eigentlich immer mit ihrem Ego?
    Ihre Schritte waren auf dem weichen Waldboden kaum zu hören, und die Dunkelheit umschloss sie. Doch auf einmal änderte sich die Atmosphäre. Sie konnte es nicht richtig erklären, aber ihre Haut kribbelte, und ihr Blut schien schneller zu fließen. Angst. Gefahr. Das Gefühl wuchs in ihr wie ein langsames Feuer. Es lag in der Luft und drang in ihre Poren ein.
    Ein kurzer Blick zu Derek genügte, um zu wissen, dass er es auch spürte. Sie beschleunigten ihre Schritte.
     
    Fünf Minuten später waren sie bis auf knapp hundert Meter ans Tor herangekommen. Kylie hätte es allein auch in der halben Zeit geschafft. Während sie darauf zuliefen, musterte Kylie das Tor. Sie konnten bestimmt leicht drüberspringen. Kylie wollte Derek gerade von ihrem Plan erzählen, als es ihr plötzlich einfiel. Nur weil sie die Wachen nicht sehen konnten, hieß das noch lange nicht, dass sie nicht da waren.
    Sie packte Derek am Arm und zog ihn hinter einen Baum. »Warte mal«, flüsterte sie ihm zu.
    »Da ist niemand«, gab Derek zurück und streckte den Kopf hinter dem Eichenstamm hervor.
    »Das wissen wir doch gar nicht«, erwiderte Kylie. »Das sind Chamäleons.«
    Sein Blick wanderte wieder zum Zaun. Dann zog er verwundert die Augenbrauen hoch, als er verstand, was sie meinte.
    »Wie können wir denn wissen, ob … sie unsichtbar sind?«, fragte er.
    Kylie erinnerte sich plötzlich, dass sie als Unsichtbare zwar andere Unsichtbare nicht sehen, aber sehr wohl hören konnte. »Lass mich kurz was checken.« Sie schloss die Augen und konzentrierte sich aufs Verschwinden. Erst hatte sie Bedenken, ob es auch funktionieren würde, aber dann setzte schon das seltsam kribbelnde Gefühl ein, das sich von ihren Füßen aufwärts ausbreitete.
    Derek riss entsetzt die Augen auf, als sie sich in Luft auflöste. Sobald Kylie ihren Körper nicht mehr sehen konnte, konzentrierte sie sich aufs Hören. Sie ließ den Blick über die Baumstämme schweifen und versuchte in der Dunkelheit etwas zu erkennen. Sie hörte Derek neben sich atmen. Als sie ihn wieder anschaute, starrte er benebelt vor sich hin, als wäre ihr

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