Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht: Band 1 (German Edition)
Bedeutung von Leidenschaft.
Sie bemerkte die unangenehme Stille zwischen ihnen und sah sich um. »Wo sind die Spuren?«
»Da.« Er zeigte auf das Ufer.
Sie ging langsam darauf zu. Sie betrachtete die Spuren und versuchte, interessiert zu wirken. Er stand plötzlich neben ihr, sein Körper warf einen langen Schatten. Als sie hochsah, ertappte sie ihn dabei, wie er auf ihren Busen starrte.
Sie schielte nach unten und musste feststellen, dass sowohl ihr weißes Trägertop als auch ihr Satin-BH wegen des Wassers quasi unsichtbar waren. Ihre Brustwarzen, die immer noch fest und kribbelig waren, zeichneten sich unter dem Stoff deutlich ab.
Sie verschränkte die Arme.
»Du solltest mein T-Shirt drüberziehen.« Kylie sah zu, wie er sich das nasse blaue Shirt über den Kopf zog und dabei seinen überaus gutaussehenden Oberkörper entblößte – unter anderem den süßesten Bauchnabel, den sie je gesehen hatte. Und dann seine Brust. Muskulös. Hart. Ein paar Wassertropfen glitzerten auf seiner Haut. Ihr Herz schlug schneller.
Als sie merkte, dass sie ihn anstarrte, schaute sie schnell weg. »Vielleicht solltest du einfach versprechen, nicht hinzuschauen und dein Shirt anbehalten.«
»Ich könnte das schaffen. Aber die sechs Typen, die hier in etwa einer halben Minute auftauchen werden, sind schätzungsweise nicht ganz so kooperativ. Und dann müsste ich jedem von ihnen eine Lektion erteilen.«
»Ich dachte, sie kommen nicht hierher?«
»Sie haben die Richtung geändert.« Er fing an, ihr das T-Shirt über den Kopf zu ziehen. Sie hob die Hände, um ihm behilflich zu sein. Als das Shirt ordentlich saß, lächelte er zaghaft. Sein Blick wanderte zu ihrer Brust.
»Viel besser.« Er streckte die Hand aus und strich ihr eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht. »Du hast keine Ahnung, wie schön du bist, oder?«
Die Stimmen waren nun beinahe am Fluss angekommen. Doch das war Kylie egal. Jeder einzelne ihrer Sinne war auf den Mann ihr gegenüber fixiert und auf das Kompliment, das er ihr gerade gemacht hatte.
Wegen ihm fühlte sie sich schön. Und sexy.
»Sollen wir wieder zurückgehen?«, fragte Lucas.
Sie nickte, aber kurz bevor sie sich umdrehen konnte, hörte sie ihren Namen.
»Kylie?«
Und verdammt, die Stimme kannte sie nur zu gut.
Sie schaute zum anderen Flussufer und sah sich einem sehr verdutzt dreinblickenden Trey gegenüber.
32. Kapitel
»Kennst du den?«, fragte Lucas, und sein nackter Arm streifte sie, als er sich beschützend vor sie schob.
Kylie war zu geschockt, um sprechen zu können, aber sie nickte. Dann kam Trey mit großen platschenden Schritten durchs Wasser zu ihnen.
»Alles okay bei dir?«, fragte Trey.
Er sah dabei nicht sie an. Stattdessen hielt er den Blick auf Lucas gerichtet. Oder eher auf seinen nackten Oberkörper.
»Ja«, sagte sie, als sie endlich ihre Stimme wiederfand. »Wir … wir haben uns gerade die Dinosaurierspuren angeschaut.«
»Ist das Derek?« Treys Tonfall war vorwurfsvoll. Dabei hatte er gar kein Recht, ihr etwas vorzuwerfen, bei allem was zwischen ihnen vorgefallen war. Aber der Schmerz in seinen Augen war ehrlich, und sie verspürte einen Stich ins Herz.
»Trey, das ist ein Freund von mir, Lucas. Lucas, das ist Trey.«
Die beiden starrten sich an. Anstatt sich die Hand zu geben, tauschten sie nur ein kaltes, unfreundliches Nicken.
»Wir sollten zurückgehen«, sagte Kylie zu Lucas und nickte Trey zum Abschied zu.
Sie machte sich auf den Weg, den Fluss zu überqueren. Lucas folgte ihr. Fast wäre sie wieder ausgerutscht, aber Lucas fing sie auf, so dass sie fest an seine Brust gedrückt war, während Trey von der anderen Seite zuschaute.
»Dein Freund?«, fragte er und lockerte den Griff um ihre Hüfte.
»Exfreund.« Sie kam am Ufer an und setzte sich hin, um ihre Schuhe anzuziehen, aber sie konnte immer noch Treys Blicke auf sich spüren. Sie wusste nur zu gut, wie er sich fühlte. So, wie sie sich gefühlt hatte, als sie ihn mit der Tussi auf der Party gesehen hatte. ›Ausgleichende Gerechtigkeit‹, ›Wie du mir, so ich dir‹ – Sprüche dieser Art schossen Kylie durch den Kopf, aber in Wahrheit fühlte sie sich nicht so.
»Warum dachte er, ich bin Derek?«, wollte Lucas wissen.
»Das ist eine lange Geschichte.« Und eine, die sie jetzt nicht unbedingt erzählen wollte. Während sie ihre Schuhe zuband, spürte sie, wie Schuldgefühle in ihr aufkamen. Sie sollte sich nicht schuldig fühlen.
Aber das tat sie.
Als sie die Schuhe
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