Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht: Band 1 (German Edition)
Kylie.
»Weil du gerade aufgehört hattest, vor mir Angst zu haben. Ich wollte nicht, dass du mich als Monster siehst.«
»Du bist kein Monster«, sagte Kylie. »Du bist nur ein Vampir.«
»Und das ist für dich kein Monster?«, fragte Della.
»Nicht, wenn du es bist.«
Della zögerte. »Meine Eltern würden mich für ein Monster halten. Lee würde mich für ein Monster halten.«
»Scheiß doch drauf, was die denken würden«, sagte Kylie. »Du bist kein Monster.« Sie streckte ihren Arm aus. »Du brauchst Blut zum Leben.«
»Ich kann auch überleben, wenn ich nur Tierblut trinke den Sommer über«, sagte Della.
»Warum solltest du das, wenn ich dir mehr bieten kann?«
»Das würdest du wirklich tun?« In Dellas Stimme schwang Misstrauen.
»Weißt du, ich hab gehört, wenn man einmal zugestimmt hat, kann man es nicht zurücknehmen«, entgegnete Kylie.
»Ich würde dich nicht dazu zwingen.«
»Ich mach doch nur Spaß, ich will es ja tun.«
»Was tun?«, fragte Miranda, die gerade zur Tür hereinkam.
Kylie drehte sich um. »Ich spende für sie Blut.«
Mirandas Augen wurden groß. »Echt jetzt?«
Kylie nickte. »Sie wollte sich für mich mit Fredericka anlegen. Ich bin ihr das schuldig.«
Miranda verzog das Gesicht. »Oh, was soll’s, wenn du es machst, dann muss ich es auch machen.«
»Nein, musst du gar nicht«, sagte Della.
»Doch, muss ich. Weil wir ein Team sind. Wir alle.«
Dellas Augen wurden glasig. »Ich lass aber keine Hexen ins Team.«
»Pech gehabt, Vampir«, gab Miranda zurück. »Denn du hast schon eine drin.« Miranda hielt ihr den Arm hin. »Los, mach schon. Aber ich hoffe für dich, dass es nicht wehtut. Ich hasse Nadeln.«
»Ich kann das nicht machen, bevor es nicht mit Holiday und Sky abgeklärt ist.«
»Dann lass es uns abklären«, sagten Miranda und Kylie gleichzeitig.
Genau in diesem Moment plumpste die Kröte, alias Mirandas Klavierlehrer, vor ihnen auf den Boden. »Nicht schon wieder«, seufzte sie und beäugte die Kröte. »Wirst du denn nie daraus lernen?« Miranda zeigte mit dem Finger auf die Amphibie. »Mach nur so weiter, und ich schwöre dir, ich melde dich noch bei der Polizei.«
»Vielleicht solltest du das wirklich«, sagte Kylie.
Miranda sah Kylie an. »Ja, aber er hat ja nie … Alles, was er gemacht hat, könnte man auch anders erklären. Dass er mir den richtigen Griff auf dem Klavier zeigen wollte oder so was. Ich wusste ja nur durch den Zauberspruch, was er wirklich gemacht hat.«
»Ich denke, wir sollten seinen notgeilen Hintern braten. Oder ihn den Werwölfen vorwerfen. Ich habe gehört, die mögen Kröten«, schlug Della vor.
Die Kröte sprang im Zimmer umher und löste sich dann wieder in Luft auf. Kylie war neugierig geworden. »Wenn er hier auftaucht, heißt das, dass er dann dort, wo er eigentlich war, verschwindet?«
»Ja«, sagte Miranda. »Aber außer beim ersten Mal passiert es immer, wenn er allein ist. Zumindest sieht es für mich so aus, wenn ich dort noch mal kurz reinschaue, wo er herkommt. Ich denke, er hat aufgehört, Klavierunterricht zu geben.«
»Naja, das ist ja wenigstens positiv«, sagte Kylie.
Mirandas Augen weiteten sich, als sie sich anscheinend an etwas erinnerte. »Stimmt es, dass Lucas heute Morgen deinen Namen gezogen hat?«
»Ja«, gab Kylie zu.
»Oh, Mist.« Della drückte Kylie auf einen Stuhl. »Na, erzähl schon. Was ist passiert?«
Miranda ließ sich ebenfalls auf einen Stuhl sinken. »Ja, raus damit.«
Und Kylie erzählte. Es sprudelte nur so aus ihr heraus, ohne dass sie es verhindern konnte. Und nicht nur die Sache mit dem Kuss. Sie erzählte ihnen auch davon, dass Lucas früher ihr Nachbar gewesen war, und von ihrer Katze. Sie erzählte ihnen von dem unglaublichen Kuss und von dem ganzen Durcheinander mit Derek und Trey – inklusive ihrer gemischten Gefühle für Derek, nachdem er sie einfach so fallengelassen hatte. Als Kylie schließlich fertig war, saßen Della und Miranda mit offenen Mündern und ungläubigem Blick da.
»Verdammt«, kommentierte Della die Story.
Miranda lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und seufzte. »Ich will auch mal so geküsst werden. Ich bin so bereit dazu, umgehauen zu werden.«
»Das ist einfach«, sagte Della. »Warum suchst du nicht Perry und küsst ihn einfach?«
Miranda schüttelte den Kopf. »Ich bitte euch, wenn der Typ nicht mal die Eier hat, mir zu sagen, dass er mich mag, wird er erst recht nicht die Eier haben, mich zu küssen.«
»Dann hex ihm doch ein paar
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