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Shadow Guard: Die dunkelste Nacht (German Edition)

Shadow Guard: Die dunkelste Nacht (German Edition)

Titel: Shadow Guard: Die dunkelste Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lenox
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sich. »Ich habe ihnen gesagt, dass sie in den Wagen springen sollten. Als wir ankamen, sind sie zu den Ställen gegangen, als wüssten sie, wo sie hinsollten. Ich habe einfach angenommen, dass sie erwartet wurden.«
    Selene ließ die beiden Männer allein, ging durch die Küche und überquerte den hinteren Innenhof. Sie ging an den Ställen vorbei und betrat die angrenzenden Dienstbotenquartiere.
    Bei ihrem Eintritt wandten sich ihr drei Gesichter zu, Nathans und die Gesichter zweier älterer Mädchen. Sie alle waren gebräunt und hatten Sommersprossen auf der Nase. Sie trugen fadenscheinige Kleider und angespannte, hoffnungsvolle Mienen. Gleich hinter ihnen waren zwei graue Rücksäcke auf den Holztisch geworfen worden.
    »Euer Gnaden«, sagte Nathan. »Das sind meine Schwestern, Hannah und Kate.«
    Die Mädchen knicksten.
    »Hallo Hannah. Hallo Kate«, begrüßte Selene die beiden Mädchen.
    Schritte erklangen hinter ihr. Rourke erschien, gefolgt von Leeson.
    Nathan drückte den Rücken durch und räusperte sich. »Meine Schwestern haben sich gefragt – nun, wir haben uns gefragt – ob Eure Durchlaucht vielleicht irgendwelche Hilfe für die Küche oder den Haushalt suchen.«
    »Wir sind bereit, sehr hart zu arbeiten«, befand Hannah ernst.
    »Wir können nähen und putzen und kochen«, fiel Kate ein.
    Rourke sah Selene an, bevor er antwortete: »Ich bin mir sicher, wir können für alle einen Platz finden.«
    Nathan schloss die Augen und flüsterte: »Danke, Sir.«
    Hannah griff nach der Hand ihrer Schwester. Beide Mädchen blinzelten Tränen weg.
    »Mr Leeson, würden Sie dafür sorgen, dass sie alles haben, was sie hier brauchen? Saubere Wäsche, Decken, Seife und Wasser.«
    »Natürlich, Euer Durchlaucht.«
    An die Geschwister gewandt fügte Rourke hinzu: »Nehmt euch den Morgen frei, um euch einzuleben. Mr Leeson wird derjenige sein, der dir, Nathan, deine Pflichten hier im Stall zuweist, und den Mädchen im Haus.«
    Sie nickten eifrig.
    Nach kurzem, freundlichem Geplauder folgte Selene den beiden Männern aus den Ställen.
    Rourke sagte zu Leeson: »Sie können hier auf Swarthwick helfen, bis Selene und ich nach London zurückkehren.«
    Selene fragte: »Was ist, wenn ihr Stiefvater sie suchen kommt? Ich nehme an, er ist nicht der Typ Mann, der das einfach auf sich beruhen lassen wird.«
    Rourke sah ihr in die Augen. In ihnen sah sie hitzigen, aber kontrollierten Ingrimm. »Wenn er es tut … nun, dann werde ich mich darum kümmern. Sie werden nicht in das Haus dieses Mannes zurückkehren.«
    »Was haben Sie mit ihnen vor?«, erkundigte sich Leeson. »Es ist ja nicht so, als könnten wir drei ihnen die Eltern ersetzen.« Er lachte leise.
    »Natürlich nicht«, murmelte Rourke, blinzelte und wandte den Blick ab. »Aber lassen Sie uns die Möglichkeiten für die Zukunft der Kinder erkunden. Für ihren Unterhalt und ihre Erziehung.«
    Der einäugige Unsterbliche nickte. »Sehr wohl, Euer Durchlaucht, ich wäre erfreut, Ihnen bei diesen Arrangements behilflich sein zu können.«
    »Sie sollten natürlich als Familie zusammenbleiben«, fügte Selene hinzu und dachte an ihren eigenen Bruder Mark, und wie verloren sie als Kind gewesen wäre, hätte man sie nach dem Tod ihrer Eltern auseinandergerissen.
    »Ja, Gräfin. Ich bin davon überzeugt, dass sich das einrichten lässt.«
    Selene verbrachte den Rest des Tages in ihrem Zimmer, wo sie abwechselnd las und versuchte, ihre Kräfte wieder zu erwecken. Von Zeit zu Zeit hörte sie Schritte im Flur vor ihrer Tür. Leeson instruierte die Mädchen, was ihre neuen Pflichten betraf.
    Gegen vier Uhr klopfte es an Selenes Tür.
    »Ja?«, rief sie.
    Der Türknauf wurde gedreht, und Hannah spähte herein; sie trug einen kleinen Stapel gefalteter Wäsche in den Armen. »Ich dachte, Ihr möchtet vielleicht wissen, dass unten ein Herr und eine Dame sind, die mit Mr Leeson sprechen.«
    »Ein Herr und eine Dame … ach du meine Güte. Es sind Mr Silverwest und Mrs Thrall. Ich habe vollkommen vergessen, dass ich sie zum Tee eingeladen habe. Ich habe nicht das Geringste vorbereitet.«

13
    »Gräfin.« Mr Silverwest erhob sich, als sie den Raum betrat.
    Sein Blick hielt den ihren mit verzückter Inbrunst gefangen, während sie näher kam. Alles an ihm übermittelte Aufmerksamkeit für sie. Eine Anerkennung ihrer Person. Um die Wahrheit zu sagen, er sah noch besser aus als Rourke, mit seinem goldenen Haar, den schönen, männlichen Zügen und blauen Augen, die sie an das Mittelmeer

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