Shadow Guard: Wenn die Nacht beginnt (German Edition)
presste sie an sich. Steif und heiß drückte er sein Geschlecht an sie und schenkte ihr unvorstellbare Wonne, selbst durch die Schichten ihrer Hose und die wollene Unterwäsche.
Plötzlich drehte Archer das Gesicht zur Seite und zerrte sie neben sich auf die Bank. Benommen vor Leidenschaft saß sie da.
»Der Schaffner«, zischte er, reichte ihr schnell ihren Hut und zog ihr Halstuch zurecht. Er kicherte, ein leises, heiseres Geräusch, und schlug die Beine übereinander. Die Arme verschränkte er vor der Brust.
Sie stülpte sich den Hut auf den Kopf und stopfte ihr Haar darunter. Hatte er Schritte gehört? Eine Tür? Sie hatte nichts gehört, aber andererseits verlor sie in seinen Armen den Verstand.
Wie Archer sie gewarnt hatte, trat der Schaffner aus dem Zweite-Klasse-Waggon und umfasste die Messingstange. »Aldgate! Letzter Zug.«
Die Bremsen kreischten. Sobald der Zug gänzlich stand, ging Elena auf zittrigen Beinen zur Wagentür und stieg auf den Bahnsteig hinunter. Archers Schatten war dicht hinter ihr; er trug ihre Tasche. Als sie die dunkle Treppe hinaufstiegen, umfasste er ihr Handgelenk und drückte sie mit einem heiseren Lachen an die Wand. Er hauchte ihr einen kurzen, aber inbrünstigen Kuss auf die Lippen. Das Wissen, dass sie jeden Moment entdeckt werden konnten, sandte Elena einen unerwarteten Schauer der Erregung über den Rücken. Sie drückte sich an ihn und hielt dabei ihren Hut fest. Zwischen ihren Schenkeln war sie glitschig und heiß, und sie sehnte sich nach mehr.
»Komm heute Nacht mit mir nach Black House zurück.«
Fiebrig von Verlangen nickte Elena. »Ja. Das tue ich.«
Er löste sich von ihr, seine Augen leuchtend, der Blick eindringlich, selbst in der Dunkelheit. Sie wusste genau, wozu sie ihr Einverständnis gegeben hatte. Sie würde die Nacht in Archers Bett verbringen und ihn lieben. Vielleicht würde er morgen fort sein, aber die nächsten paar Stunden würden ihr für ein ganzes Leben genügen. Sie mussten genügen.
Als sie auf den Gehweg traten, sah Elena verblüfft eine vertraute Kutsche am Straßenrand parken. Mr Leeson thronte auf der Bank, eine lange Peitsche in der Hand. Er nickte ihr grinsend zu.
»Sei nicht wütend«, murmelte Archer. »Ich hatte gehofft, dich auf dem Weg dazu überreden zu können, nach Hause zurückzukehren – wenn auch nicht auf die Weise, wie es dann geschehen ist.«
»Ich bin nicht wütend. Ich will mitgehen.« Sie stieß aufgeregt den Atem aus. »Nur eins noch.«
Sie hielt ihn am Ärmel fest.
»Wir sind nur ein paar Minuten vom Krankenhaus entfernt. Wegen der Morde in der jüngsten Zeit haben sie dort strenge Regeln, was unser Kommen und Gehen betrifft, und wir vom Pflegepersonal müssen uns jeden Morgen und jeden Abend beim Wohnheim an- und abmelden. Ich möchte nicht, dass sie die Polizei alarmieren, weil ich mich nicht wie erwartet zurückmelde.«
Archer runzelte die Stirn, ein sinnliches Bild der Ungeduld, aber er nickte. Sobald sie in der Kutsche saßen, legte Elena ihren Zylinder ab. Ihr Koffer stand auf dem Boden. Sie beugte sich vor, um ihren langen Mantel herauszuholen.
»Ich darf mich nicht so sehen lassen«, sagte sie kichernd, während sie das Kleidungsstück ausschüttelte.
Plötzlich legte ihr Archer von hinten den Arm um die Taille und zog sie an sich. »Ich will nicht, dass du noch mehr anziehst; ich will dich in weniger Kleidern. Es widerstrebt mir, dich auch nur für einen Moment loszulassen.«
Er beugte sich über ihren Nacken, küsste sie und liebkoste ihre Haut mit der Zunge. Alles in ihr wurde warm und weich wie geschmolzenes Wachs. Seine Hände pressten sich um ihre Rippen, um die Unterseite ihrer Brüste zu ertasten. Elena wand sich vor Wonne.
Die Kutsche rollte aus und blieb stehen. Archer ließ sie los, um sich in der Ecke der Bank genüsslich auszustrecken. Ein Blick aus dem Fenster zeigte Elena, dass die Kutsche vor dem Hintereingang des Hospitals vorgefahren war, dem Eingang, der normalerweise vom Personal benutzt wurde.
»Beeil dich.«
Hastig zog sie ihren Mantel an und knöpfte ihn zu. Dann rutschte sie näher an die Tür heran, zögerte jedoch, presste die Hände auf die Wangen und rieb sich die Augen.
»Was machst du?«, fragte Archer.
»Ich versuche, nicht so erregt auszusehen. Schwester James wird sonst merken, dass ich gerade dabei bin, mich verführen zu lassen.«
Archer grinste. »Soll ich mitkommen?«
»Nein«, beteuerte Elena entschieden und lachend. »Das würde es nur noch schlimmer
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