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Shadow Guard: Wenn die Nacht beginnt (German Edition)

Shadow Guard: Wenn die Nacht beginnt (German Edition)

Titel: Shadow Guard: Wenn die Nacht beginnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lenox
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nicht verlieren. Ich kehre lieber zu meinen Pflichten zurück, bevor Mr Jarvis mich hier im Gespräch mit Ihnen erwischt.«
    »Ich verstehe. Danke, dass Sie mir davon erzählt haben, Mary Alice.«
    Nachdem das Hausmädchen fort war, las Elena weiter und suchte nach den Namen der Opfer. In dem Artikel fanden sich keine Einzelheiten, aber die ermordeten Frauen wurden an zwei verschiedenen Orten gefunden, die schockierend nahe beieinanderlagen – nur eine Viertelmeile. Zwei Morde so schnell hintereinander, angeblich ausgeführt von demselben Täter! Die Vorstellung raubte ihr den Atem. Es war beinahe, als verspotte der Mörder mit seinen schrecklichen Fähigkeiten die Obrigkeit, ja, die ganze Welt.
    Zu ihrer Überraschung fanden sich in einem separaten Artikel gleich darunter Einzelheiten über einen weiteren Zwischenfall in jüngster Zeit. Zu Beginn des Monats hatte man in der Nähe von Pimlico den abgetrennten Arm einer Frau in der Themse gefunden. Jetzt war in Southwark ein zweiter Arm entdeckt worden. Ein unangenehmes Frösteln rann ihr den Rücken hinunter. Wirklich, wohin sollte denn das noch führen?
    Elena richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Artikel über die Morde in Whitechapel. Eins der Opfer wurde beschrieben: zwischen fünfunddreißig und vierzig Jahre, das Alter, auf das sie Mrs Eddowes schätzen würde. Für das andere Opfer gab es keine solche Einschätzung.
    Elena faltete die Zeitung auf ihrem Schoß. Sie benahm sich töricht. Es war übertrieben zu fürchten, dass zwei Frauen, die sie erst gestern kennengelernt hatte, dem abscheulichsten Mörder in der Londoner Geschichte zum Opfer gefallen waren. Es gab Tausende solcher Frauen auf den Straßen der Stadt, zu jeder Tages- und Nachtzeit und ungeschützt. Opfer konnte jede werden.
    Sie stand auf, trat ans Fenster und spähte auf die Straße hinaus. Blitzblanke Kutschen rollten vorüber, besetzt mit den reichsten Männern und schönsten Frauen, zweifellos auf dem Weg, durch den Hyde Park zu flanieren oder einer anderen gleichermaßen unbeschwerten Ablenkung nachzugehen.
    Sie wussten nicht, was es bedeutete, die Nacht aufrecht sitzend in einer schmutzigen Gasse zu verbringen, mit nur einer nassen Zeitung als Decke. Nun, sie wusste es auch nicht. Lizzys tapferes Lächeln ging ihr einfach nicht aus dem Kopf.
    Bestimmt hatten Lizzy und Catherine das Geld, das sie ihnen gegeben hatte, nicht für etwas anderes als ein Quartier ausgegeben.
    »Guten Morgen, Madam«, erklang eine kultivierte Männerstimme von der Tür des Wintergartens. »Ein wunderschöner Tag, nicht wahr?«
    Umringt von Orchideen und Palmen saß Belinda Hazelgreaves in einem großen Rattansessel und betrachtete die aufgenähten grauen Federn auf ihrem rosafarbenen Seidenschirmchen. Sie hatte es vor fast fünfzehn Jahren in Paris gekauft, und es sah immer noch vollkommen neu aus und zeugte von Qualität, die man mit viel Geld kaufen konnte. Drei Kanarienvögel zwitscherten in einem großen Käfig mit goldenen Stäben neben ihr. Die silberne Flasche, die ihr Stärkungsmittel enthielt, lag auf einem kleinen metallenen Beistelltisch, und daneben stand ein leeres Sherryglas.
    Der Sprecher war hochgewachsen, goldblond und perfekt in jeder Hinsicht. Er raubte Mrs Hazelgreaves einfach den Atem, und das war seit sehr langer Zeit nicht mehr passiert. Ihrer Erfahrung nach waren die attraktivsten Männer im Allgemeinen gefährlich. Sie als wohlhabende Witwe musste auf der Hut sein vor Wölfen im Schafspelz. Trotzdem … Kleider sagten eine Menge über einen Mann, und Männer, die untadelige, schön geschneiderte Kleider trugen und dazu goldene Uhren und Stiefel, so fein wie die – solche Herren waren normalerweise selbst sehr reich. Er hielt seinen Zylinder in der Hand und tippte mit dem Rand müßig gegen sein Bein.
    Er musste den Kopf einziehen, um in den Raum hineinsehen zu können. »Ich bin früh dran für meine Verabredung mit Lord Black. Es ist mir verhasst, unhöflich zu sein und verfrüht zu erscheinen. Darf ich mich für ein Weilchen zu Ihnen setzen, um die Zeit zu überbrücken?«
    Sie sah ihn mit schmalen Augen an. »Bitte sehr.«
    Er trat ein und duckte sich – denn er war beeindruckend groß –, um unter dem Türsturz hindurchzugehen. Sobald er vor ihr stand, verneigte er sich tief. »Ich bin Alexander.«
    »Ah … Lord Alexander?« Sie streckte die Hand aus. Er beugte sich vor, um sie zu ergreifen, und streifte mit den Lippen ihre Knöchel.
    »Der bin ich.«
    »Ich bin Mrs

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