Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei
räumt dann einfach das Feld. Warum bist du also noch hier? In der Halle wimmelt es nur so vor Polizei und FBI. Wahrscheinlich stellen sie bereits die ersten Straßensperren in der Gegend auf. Ich hätte angenommen, Hunter und du wärt schlau genug, um rechtzeitig auf Tauchstation zu gehen.«
»Wir sind klüger, als du denkst. Deshalb zielen wir jetzt ja auch zu dritt auf deinen Kopf«, brüstete Brogan sich.
Sie waren sogar zu dritt? Diego schloss die Augen, atmete tief ein und blickte dann auf Danielle. Sie konnte nicht sprechen, da sie immer noch geknebelt war, ihr Blick aber sagte alles. Seine Chance, sie zu retten, war vertan. Das war ihr bewusst. Wie sollte es jetzt weitergehen?
»Steh auf, ohne dich umzudrehen, und nimm schön brav die Hände über den Kopf«, wies ihn Brogan an.
Diego hörte Geräusche hinter sich. Sie kamen aus anderen Teilen des Raums.
Als er tat, wie ihm geheißen, fügte Brogan noch eine Anweisung hinzu. »Jetzt dreh dich schön langsam zu mir um. Schieb deine Waffe zu einem von meinen Jungs, schön langsam und vorsichtig.«
Diego versteckte das Messer in seiner Hand, drehte sich zu Brogan um, und schob die Pistole mit dem Fuß in Richtung des Kerls, der ihm am nächsten stand.
Cavanaugh stand neben der offenen Tür zu seiner Linken. Wahrscheinlich hatte er sich im Dunkeln hinter der Tür versteckt. Als Diego ihn bemerkte, konnte er sich eine selbstgefällige Bemerkung nicht verkneifen.
»Freut mich, dass Sie uns eine letzte Gelegenheit geben, Ihnen für Ihre Bemühungen zu danken. Das ist wirklich nett.«
Links und rechts von Diego tauchten zwei von Brogans Männern auf, während Brogan selber direkt vor ihm aus einer Nische trat. Da es keine Lichtquelle außer der Taschenlampe auf dem Boden gab, waren die Gesichter von den Typen nicht zu sehen.
Trotzdem wusste Diego, dass jetzt alle auf die Waffe blickten, die er langsam mit dem Fuß über den Boden schob. Es würde sicher nicht mehr lange dauern, bis sie merkten, dass er etwas in der Hand verborgen hielt.
Diego hätte gern gehabt, dass Brogan weitersprach, doch bei dem geschwätzigen alten Cavanaugh hätte er die beste Chance.
»Lassen Sie das kranke Mädchen hier, Hunter. Sie ist nur eine Belastung für Sie. Nehmen Sie stattdessen mich«, bot er ihm an.
»Weshalb sollte ich das tun?« Cavanaugh trat einen Schritt näher an ihn heran.
»Vielleicht kommen Sie ja wirklich noch hier weg. Obwohl die Zeit läuft und der Vorsprung, den Sie haben, mit jeder Minute kleiner wird. Dieses Mädchen hält Ihnen Rivera sicher nicht vom Hals. Im Gegensatz zu mir.«
Cavanaugh kniff die Augen zusammen und dachte kurz darüber nach. Brogan schnaubte verächtlich auf, denn er hätte das Mädchen sicher gerne noch einmal gequält. Die anderen beiden Männer tauschten unsichere Blicke aus, da sie es für wenig ratsam hielten, eine schwache junge Frau gegen einen Typen einzutauschen, der offenkundig durchaus wehrhaft war. Doch sie hatten nichts zu sagen, sie würden tun, was ihr Boss ihnen befahl.
»Ihre Eloquenz und Ihr logisches Denken haben schon immer großen Eindruck auf mich gemacht.« Cavanaugh kam noch ein Stückchen näher und baute sich am Rand des Lichtkreises auf. »Aber ich habe ein Problem mit Ihrem Vorschlag.«
Diego sah ihn an. »Und das wäre?«
»Offen gestanden wäre es mir lieber zu wissen, dass Sie nicht mehr am Leben sind. Und was Ihren alten Herrn betrifft, den soll der Teufel holen. Ihr von Kugeln durchsiebter Körper wird ihm eine Warnung sein. Hiermit sehe ich unsere geschäftliche Verbindung als beendet an.« Damit wandte er sich zum Gehen. »Mr. Brogan? Feuern Sie, wenn Sie dazu bereit sind, und erlösen Sie das unglückliche Mädchen ebenfalls von seinem Leid. Mr. McPhee? Sie kommen mit mir. Drei Waffen wären ein bisschen übertrieben, finden Sie nicht auch?« Damit trat er durch die offene Tür und bellte über seine Schulter: »Mr. Brogan? Sie und Ellis kommen nach. Trödeln Sie bitte nicht. Sie wissen, wie sehr ich es hasse, wenn ich warten muss.«
Ohne sich noch einmal umzudrehen, verschwand er in der Dunkelheit. Dieser Feigling! Diego lenkte seinen Blick wieder auf Matt Brogan, ein anderes Gesicht würde er in seinem Leben nicht mehr sehen.
Er ließ die Arme sinken und kreuzte sie, das Messer in der Hand, vor seiner Brust.
»He, niemand hat gesagt, dass du dich bewegen darfst«, protestierte Brogan.
»Was willst du dagegen tun? Mich vielleicht erschießen?« Diego atmete tief ein. »Selbst du würdest
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