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Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei

Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei

Titel: Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Dane
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mehrere Minuten auf einen George-Foreman-Grill gepresst. Es wies mehrere geschwollene, rote Streifen auf, und in seinem Ohr klaffte ein breiter Riss. Brogan nickte knapp, vermied dabei aber jeden Blickkontakt.
    Ein Streit unter Halunken? Aus dem anscheinend Diego als Sieger hervorgegangen war. Eine leise Stimme flüsterte ihr zu, ja nichts über Brogans Aussehen zu sagen, doch Cavanaugh hatte ihre Reaktion auf seinen Anblick längst bemerkt.
    Ein amüsiertes Blitzen trat in seine Augen, er zog eine Braue hoch und stellte lächelnd fest: »Anscheinend hat der gute Mr. Brogan heute Morgen Streit mit dem Küchenchef gehabt.« Er beugte sich ein wenig zu ihr vor und wisperte, als ob der Mann, um den es ging, nicht direkt neben ihm stünde: »Ich fürchte, seine Sonderrechte in der Küche hat er erst einmal verspielt.«
    Damit stand er auf und trat vor einen Konsolentisch. »Darf ich Ihnen einen Kaffee einschenken?«
    Jemand hatte auf dem Tisch ein silbernes Service bereitgestellt. Man hatte alles bestens durchorganisiert.
    »Danke, Sir. Sehr gern.«
    Cavanaugh füllte zwei Tassen, winkte in Richtung eines mit dunkelblauem Samt mit goldenen Bordüren bezogenen Divans, folgte ihr dorthin und hielt ihr eine Tasse hin.
    Sie musste dafür sorgen, dass er sich entspannte und freiwillig mit ihr sprach. Das war für gewöhnlich ziemlich leicht. Heute allerdings, vor allem gegenüber diesem Mann, fiel ihr das zwanglose Geplauder schwer.
    »Sie sind eine eindrucksvolle Person, Detective Montgomery. Aber ich nehme an, das hören Sie jeden Tag.«
    »Oh, ich weiß nicht. Ich habe die Feststellung gemacht, dass ein Mann zu einer Frau, die eine Waffe trägt, so gut wie alles sagt, was sie von ihm hören will«, gab sie lächelnd zurück. »Aber in meinem Metier ist es ziemlich schwierig, ohne Lügendetektor herauszufinden, wann ein Mann die Wahrheit sagt.«
    »Unglücklicherweise ist Ehrlichkeit in unserer Zeit ein seltenes Gut. Meinen Sie nicht auch?«
    Sein Gesicht blieb unergründlich, aber ihr zuliebe setzte er ein neuerliches, wenn auch leicht gezwungenes Lächeln auf. Entweder hatte er ihre angestrengte Herzlichkeit durchschaut, oder er hatte sie darüber informiert, dass er kaum je die Wahrheit sprach.
    »Ich muss sagen, Ihr gestriger Anruf war ein wenig rätselhaft. Was führt Sie zu mir, Detective?«
    »Ich weiß es zu schätzen, dass Sie mich so kurzfristig empfangen, Mr. Cavanaugh. Ich würde Ihnen gerne ein paar Fragen über das Imperial Theater stellen.«
    »Es hat mich sehr betrübt, als ich erfuhr, dass es niedergebrannt ist. Wirklich bedauerlich. Aber ich fürchte, dass mir das Gebäude schon seit Längerem nicht mehr gehört. Ich habe es vor einer Weile einer gemeinnützigen Gesellschaft vermacht.« Lächelnd hob er seine Kaffeetasse an den Mund.
    »Ich erinnere mich daran, dass ich davon vor circa einem Jahr in der Zeitung gelesen habe. Als junges Mädchen habe ich das Theater ab und zu besucht. Eine wahrhaft prachtvolle Architektur. Wer hat die letzte Renovierung durchgeführt?«
    Sie warf einen kurzen Blick auf Diego. Sie hatte es nicht vorgehabt, aber der Mann zog sie einfach an wie ein Magnet. Seine zusammengekniffenen Augen machten deutlich – er hatte sie durchschaut. Aber schließlich hatte sie noch nie besonderes Talent für banale Plaudereien gehabt.
    »Hans Muller, ein ortsansässiger Architekt. Ich darf voller Stolz hinzufügen, dass er mit dem Projekt landesweite Anerkennung gefunden hat.« Mit einem Zwinkern schob er nach: »Für besondere Arbeiten heure ich immer Spezialisten an.«
    Vielleicht auch für Mord?
    Becca hatte das deutliche Gefühl, dass er mit ihr spielte. Er fühlte sich vollkommen sicher und war eindeutig in seinem Element. Deutete er vielleicht eine Wahrheit an, die nur er selber kannte, und forderte sie auf diese Art heraus? Waren Diego und der ›Junge ohne Hals‹ vielleicht nichts weiter als gedungene Schlägertypen, denen er die Drecksarbeiten überließ? Beccas Eingeweide zogen sich zusammen, ihr Instinkt als Cop riet ihr, sich noch stärker vorzusehen als bisher.
    Sie trank einen Schluck Kaffee und fragte Cavanaugh: »Hat dieser Muller alle Renovierungsarbeiten persönlich überwacht?«
    »Selbstverständlich hat er das.« Er beugte sich ein wenig vor. »Woher kommt dieses Interesse an Architektur, Detective?«
    »Ich habe dieses alte Gebäude ganz einfach geliebt. Wann genau haben Sie es dem Verein vermacht?«
    Er nannte ihr ein Datum, das sie bereits kannte, und Becca sah ihn

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