Shadow Touch
tust: Menschen heilen. Die Agentur hat viele Mittel. Du hättest die Möglichkeit, deine Gabe unter Menschen zu benutzen, die sie wirklich zu schätzen wissen. Dirk und Steele sind nicht das Konsortium. Keine Ausbeutung, keine Furcht.«
Das klang wundervoll. Zu gut, um wahr zu sein. Aber Artur saß vor ihr: Und er hatte diesen Traum gelebt, er und andere. War so etwas möglich? Konnte sie wirklich das Leben leben, von dem sie so lange geträumt hatte?
»Amiri sagte, ich könnte nie wieder nach Hause gehen. Weil mich das Konsortium dort suchen würde.«
»Das stimmt.«
»Aber das Konsortium hat dich doch auch gekidnappt.
Was ist mit deiner Wohnung? Dort kannst du doch ebenfalls unmöglich in Sicherheit sein!«
»Nein. Auch ich muss Weggehen. Der Unterschied ist nur, dass ich nicht allein sein werde. Du auch nicht. Wir beschützen die Unseren, Elena. Und ich werde dich beschützen.«
»Auch wenn ich nicht in deine Agentur eintrete?«
»Auch d ann .« Es waren schlichte Worte, ein Versprechen, entzückend und wundervoll.
Elena schmiegte sich an Arturs Körper. Sie berührte seine Hand. Er zog die Handschuhe aus, warf sie aufs Bett und legte seine Fingerspitzen so zart wie Schmetterlinge auf ihr Gesicht. Er schloss die Augen, und dann - war Elena in seinem Kopf, so einfach wie ein Atemzug. Und sie sah, was er sah, die Größe von Vergangenheit und Gegenwart, die wie juwelengeschmückte Fenster der Erinnerung Zusammenflüssen, ihre hellen, strahlenden Erinnerungen ... dann berührte sein Mund den ihren - heiß, so heiß -, und seine Hand glitt warm und stark an ihrem Gesicht entlang in ihr Haar, bis sie aufhörte, auf sich selbst zu blicken, und tiefer in ihn eindrang, so tief wie seine Zunge in ihren Mund, suchend ... forschend und köstlich, bis sie von seinem Geschmack wie berauscht war, der ebenso süß schien wie seine Haut unter ihren Händen, so süß wie die Erinnerungen, die sie sah, an eine kleine Küche, zwei Frauen, eine ältere und eine jüngere, mit weißen Enten auf den Schürzen. Sie sangen, schwangen Kochlöffel und t anz ten um einen kleinen Jungen herum, der an seinem Daumen nuckelte - und an ihrer Unterlippe - und sie auf das Bett drückte, als er neben ihr lag, sein Bein um ihre Hüfte schlang und sie dichter an sich zog, ganz fest, so fest, wie sich der Griff seiner Mutter um seine Hand anfühlte, so fest wie ihre Trauer ...
»Nein«, murmelte er und unterbrach ihren Kuss. »Nein, bitte. Die nicht.«
»Entschuldige«, flüsterte sie. Sie konnte kaum noch die Augen offen halten; ihr Körper fühlte sich so schwer an. Sie liebkoste seine Wange, fuhr mit den Lippen über seine Haut, sog seine Kraft ein, die so nah war, das Gefühl der Einheit, das ihr Herz jedes Mal erfüllte, wenn sie ihn berührte. »Aber es tut mir nur leid, weil es dich aufregt. Es gibt nichts, weswegen du dich schämen müsstest, Artur. Du kannst mir alles zeigen.«
»Wenn ich dich nicht so sehr begehrte, würde ich es niemals riskieren, dich an meinen Erinnerungen teilhaben zu lassen. Und ich würde es auch niemals wagen, deine Erinnerungen zu sehen.«
Sie hielt den Kopf gerade so weit zurück, dass sie ihm in die Augen blicken konnte, in diese uralten Augen, die jetzt ganz weich vor Verlangen waren, vor Gier. »Sag es noch mal«, hauchte sie.
»Ich begehre dich!«, flüsterte er. »Ich wollte dich schon bei unserer ersten Begegnung. Ich wollte dich innerlich und äußerlich kennenIernen.«
Sie küsste ihn, lächelte an seinen Lippen. »Du bist ganz schön schnell. Ich glaube, du hast den inneren Teil schon bei unserer ersten Begegnung innerhalb von fünf Minuten erledigt.«
»Aber nein.« Er zog sie noch dichter an sich, fuhr mit der Hand über ihre Seite und berührte ihre Pobacken unter der Jeans. Sie erschauerte. »Du bist viel zu vielschichtig, als dass ich dich in nur fünf Minuten kennenIernen könnte. Ich glaube, ich brauche ein ganzes Leben, bis ich dich kenne.«
»Sehr überheblich«, stieß sie atemlos hervor. »Du glaubst also, ich würde dir ein ganzes Leben dafür gewähren?«
Artur presste sich an sie und bewegte seine Hüften an den ihren. Sie keuchte und grub unwillkürlich ihre Finger in seine Schultern. Er küsste sie und drängte sich so fest gegen ihren Körper, als verschwinde ihre Kleidung allein durch seinen Willen, als löse sie sich in Luft auf, lediglich durch sein Verlangen. Es fühlte sich so gut an, ihn auf sich zu spüren und sein Begehren zu fühlen, seinen leidenschaftlichen Kuss.
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