Shadowangels (German Edition)

mit angrenzendem
Schlafzimmer und einem sich hieran anschließenden Badezimmer
bestand, in allen Variationen von perfekt aufeinander abgestimmten
Grüntönen gehalten. Smaragdtöne überwogen und
Cassie lächelte bei der Erinnerung an Lance‘ Worte, als er
sie in ihre Unterkunft geführt hatte.
    „… fast
so schön wie deine Augen …“, hatte er gemurmelt, so
leise, dass Cassie bezweifelte, dass es für ihre Ohren bestimmt
war.
    Sie überlegte,
ob sie im Wohnzimmer bleiben und sich auf die gemütliche kleine
Couch legen sollte, die perfekt zwischen zwei wuchtige Bücherregale
eingepasst war und jeden Bewohner dieses Raumes sofort zum Lesen
animierte.
    Doch sie ahnte, dass
sie sich nach all den schrecklichen Neuigkeiten nicht aufs Lesen
würde konzentrieren können, daher beschloss sie kurzerhand,
ins Schlafzimmer zu gehen.
    Sie zog ihre Jeans
aus und schlüpfte nur mit T-Shirt und Slip bekleidet in das
gemütliche Himmelbett. Grundgütiger, tat das gut.
    Erst jetzt bemerkte
Cassie, dass ihr Muskeln wehtaten, von denen sie gar nicht gewusst
hatte, dass es sie überhaupt gab.
    Sie suchte sich eine
angenehmere Position und nur wenig später war sie eingeschlafen.
    Beinahe ebenso
schnell hatte Cassie einen seltsamen Traum.
    Während sie
sich selbst im Bett liegen sah, hörte sie ein eigenartiges
Rauschen, das die Luft erfüllte.
    Das Rauschen war so
gewaltig, dass jetzt eigentlich alles in dem Raum Befindliche
durcheinander gewirbelt werden müsste; doch nichts dergleichen
geschah.
    Cassie schmunzelte,
nun, es war ja auch nur ein Traum, da geschahen noch viel seltsamere
Dinge.
    Sekunden später
passierte auch genau das … ein halbnackter Mann erschien in
ihrem Zimmer, das ihr sofort seltsam eng vorkam angesichts der
machtvollen Präsenz, die der riesige Mann ausstrahlte.
    Cassie hätte
eigentlich Angst haben müssen … doch schnell entsann sie
sich, dass dies ja nur ein Traum war – ihr Traum,
und wenn sie ihn dahingehend würde beeinflussen können, wie
ihr das schon seit Jahren gelang, dann musste sie sich nicht fürchten
… im Gegenteil, dann würde schließlich genau das
geschehen, was sie sich herbeisehnte … und das war trotz all
der fürchterlichen Dinge, die gerade in der Welt geschahen,
immer noch Lance, wie sie sich verschämt eingestand.
    Alleine der Gedanke
an ihn erfüllte ihren Körper mit einem Verlangen, das
Cassie noch nie zuvor verspürt hatte. Beinahe augenblicklich
schwollen ihre Brüste vor Verlangen an und panisch schlug sie
ihre Beine übereinander, als sie sich bewusst wurde, dass der
riesige halbnackte Mann noch immer in ihrem Zimmer stand.
    „ Solltest du
jetzt nicht einfach verschwinden?“, fragte Cassie mit
zusammengekniffenen Augen. In dem perfekten Gesicht des Mannes, das
erstaunliche Ähnlichkeit mit dem von Lance aufwies, zuckte es.
„Sollte ich das?“
    Cassie hielt die
Luft an. „Ähm … ja, eigentlich solltest du das …
schließlich ist das mein Traum …“
    „ Ist es das?“
    Ihre Verwirrung
wuchs. „Was meinst du?“
    Der Riese sah
lächeln zu ihr herab. „Bist du sicher, dass dies ein Traum
ist?“
    „ Etwa nicht?“
    Langsam drehte er
sich um und als Cassie einen Blick auf seine nicht minder sehenswerte
Rückseite warf, begann sie befreit zu kichern.
    „ Was ist?“,
fragte der riesige Mann, drehte seinen Kopf und sah erstaunt in
Cassies Gesicht.
    „ Jetzt weiß
ich ganz sicher, dass ich träume“, beantwortete Cassie
seine Frage.
    „ Was führt
dich zu dieser Annahme?“
    „ Nun“,
kicherte sie, „die Tatsache, dass auf deinem Rücken ein
Paar riesiger schneeweißer Flügel sind, wäre doch
schon einmal Grund genug dafür, oder?“
    Jetzt lachte der
Mann und entblößte zwei Reihen schneeweißer
perfekter Zähne.
    „ Gut, das ist
tatsächlich ein Argument“, lachte er noch immer, doch dann
wurde er ernst.
    „ Du weißt,
dass ich dir nichts tun werde, schließlich … ähm …
ist es dein Traum, Cassandra“, der Riese kniete sich vor ihr
Bett, „doch du sollst wissen, dass euch Gefahr droht.“
    Cassie versuchte
sich aufzurichten, doch es gelang ihr nicht. „Wem? Der
Menschheit? Das weiß ich, das war in den Nachrichten zu sehen
…“
    Mit einer
Handbewegung schnitt der Engel ihr das Wort ab.
    „ Ja und nein!“
    „ Wie
kryptisch“, Cassie war ironisch.
    „ Ja und nein,
eigentlich schon der Menschheit im Allgemeinen … aber auch
Lance und dir im Speziellen!“
    „ Laaaaance?“

14)

    L ance
und Timothy hatten eine ganze Stunde über diverse