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Shadowangels (German Edition)

Shadowangels (German Edition)

Titel: Shadowangels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Masen
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schwierig erwiesen hatte, wollten sie der armen Tante
Helen nicht eine sexy Einlage bieten, sah genauso blass aus wie
Cassie.
    „ Meine Mutter
war also ein Engel?!“ Lance Stimme ähnelte sehr dem
Krächzen eines Raben.
    Lady Helen nickte.
    „ Und dieser
Thalon ist mein Vater?“
    Wieder ein Nicken.
    „… der
ebenfalls ein Engel und zugleich der Anführer eines himmlischen
Heeres ist?“
    „ Hmhmm.“
    „ Und ich werde
die Welt retten?“
    Nicken.
    „ Und Cassie …?
Wieso bist du dir so sicher, dass sie meine … wie sagtest du
so schön? … meine Gefährtin … ist?“
    Lady Helen seufzte.
    „ Aurora, deine
Mutter, erklärte mir damals sehr anschaulich, was geschehen
würde, wenn du deine Gefährtin das erste Mal erblicken
würdest.“
    Lance wurde
ungeduldig. Hatte Lady Helens Erzählung schon zu völligem
Wirrwarr in seinem Kopf gesorgt, so sorgten ihre nächsten Worte
für eine kurzzeitige absolute Raumleere.
    „ In dem
Moment, als Cassie sich in deine Arme warf, um dir für den Job
zu danken …“, Cassie wurde wieder rot und Lance küsste
sie hingerissen auf ihre Wangen, „… in dem Moment
erschienen hinter deinem Rücken ein Paar wunderschöner
Flügel …“
    Cassie hielt
erschrocken den Atem an und Lance widerstand dem Drang, seine Hände
über seinen Rücken tasten zu lassen.
    „ Meine Narben
…“, stammelte er nach, wie es schien Stunden, endlich
begreifend.
    „ Ja, Lance,
deine Narben.“
    „ Aber Cassie …
wieso weißt du, dass es sie ist?“
    „ Nur deine
wahre Seelengefährtin kann bewirken, dass deine
Flügel sichtbar werden.“
    „ Aber sie sind
doch gar nicht sichtbar.“ Lance‘ Stimme wurde immer
verzweifelter.
Er
wehrte sich mit all seiner noch vorhandenen Logik – und Gott alleine
wusste, dass davon nicht mehr viel übrig war - gegen die
fantastische Geschichte, die ihm seine Tante da auftischte.
    „ Nein, das
sind sie nicht!“
    Die tiefe
wohlklingende Stimme erfüllte den Raum mit einem Klang, als
handele es sich nicht um eine Bibliothek, sondern um eine riesige
Kathedrale.
    Cassie hielt sich
gerade noch fest, sonst wäre sie von Lance’ Schoß
gefallen, als dieser urplötzlich aus dem Sessel aufgesprungen
war.
    Auch Lady Helen
hatte sich zitternd aufgerappelt.
    Sie drehten sich
gemeinsam zu der Stelle um, von der die Stimme kam und während
Lady Helen kraftlos zurück in ihren Sessel fiel, schaffte es
Lance, sowohl die bebende Cassie auf seinen Armen, als auch sich
selbst auf seinen Beinen zu halten.

18)

    M elandras
Füße baumelten etwa einen Meter über dem Boden,
während die Hand, die ihren Kehlkopf umklammerte, mit
erbarmungsloser Härte zudrückte.
    „ Nenne mir nur
einen vernünftigen Grund, warum ich dich nicht auf der Stelle
töten sollte!“
    Die Stimme hallte
von den kalten Wänden wider.
    Melandra sollte es
eigentlich besser wissen, schließlich hatte sie in den fast
vierzehnhundert Jahren ihres Daseins seine Wut schon so oft zu spüren
bekommen.
    Dennoch siegte ihr
aufmüpfiges Wesen auch dieses Mal über ihren Verstand.
    Ein hämisches
Funkeln trat in ihre hervorquellenden Augen.
    „ Weil …
du … es … nicht kannst …“, krächzte
sie heiser.
    Sein donnerndes
Wutgeheul ließ den Putz von den Wänden bröckeln, als
er Melandra durch die Halle schleuderte und sie in zwanzig Meter
Entfernung gegen einen Pfahl krachte, der ihr sämtliche Rippen
brach.
    Benommen blieb
Melandra für einen Augenblick liegen.
    Zur Hölle mit
ihren unbedachten Äußerungen.
    Zitternd erhob sie
sich. Nein, die Genugtuung, ihr zumindest Schmerzen bereitet zu
haben, wenn er sie schon nicht töten konnte, würde sie ihm
nicht gönnen.
    Trotzig reckte sie
ihr Kinn.
    „ So
funktioniert meine Gabe nun mal nicht“, zischte sie aus ihrem
zahnlosen Mund.
    „ Das sollte
sie aber, wenn du nicht jeden Tag aufs Neue Qualen erleiden willst,
die dich wünschen lassen, es sei möglich, dass ich dir
einen schnellen Tod bescheren kann!“
    Seine Stimme war nun
ein leises Wispern, was die tödliche Gefahr, die von ihm
ausging, jedoch nicht im Mindesten schmälerte.
Im Gegenteil.
    Melandra dachte
zurück an den Tag vor mehr als tausend Jahren, an dem sie ihm
ihre Vision offenbarte.
    Eine Sterbliche
und ein Sterblicher werden es sein, die deine Macht ins Wanken
bringen werden, voller Jugend werden sie sein und deine Jahrmillionen
währende Macht erschüttern …
    Seither hatte er sie
beinahe täglich mit seinen Fragen gequält.
    Doch Melandra hatte
seit damals keine neue Vision mehr

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