Shadowangels (German Edition)
Licht in das Dunkel
dieser Angelegenheit bringen konnte …
24)
„ S tellarius!“
Thalon sprach den
Namen aus, den sie beide im Sinn hatten, als sie dem riesigen Engel
von dem seltsamen Vorfall berichtet hatten.
Lance und Cassie
waren zusammengezuckt, als Thalon lautlos in Cassies Zimmer
aufgetaucht war.
Wie machte er das
nur, verdammt?
Thalon trug nun
Jeans und ein schwarzes Seidenhemd.
Cassie hatte sofort
etwas entdeckt, was ihre Neugierde weckte und ihr Problem beinahe in
den Hintergrund gerückt hätte.
„ Thalon! Wo um
alles in der Welt sind deine Flügel?“
Jetzt bemerkte auch
Lance, dass sein Vater vollkommen menschlich aussah.
Thalon lachte.
„Denkst du vielleicht, wir könnten uns unter den Menschen
bewegen, wenn alle Welt unsere Flügel sehen könnte?“
Natürlich
wollten Lance und Cassie sofort und alles darüber wissen, doch
Thalon hob seine Hand, zum Zeichen, dass die beiden sich erst einmal
beruhigen sollten.
„ Später
wird noch genügend Zeit sein, um euch dieses Phänomen zu
erklären. Nun aber zuerst zu deiner Frage, Cassandra.“
Weder Lance noch
Cassie waren übermäßig erstaunt darüber, dass
Thalon bereits wusste, was geschehen war.
Doch auch er konnte
nicht mit Gewissheit sagen, ob es irgendwie im Zusammenhang mit
Cassies Vater Stellarius stehen konnte.
Ohne ein weiteres
Wort zu verlieren, zog Thalon sein Hemd aus und senkte den Kopf.
Ein Surren und
Rauschen erfüllte Cassies Zimmer und sie schauderte, aber nicht
vor Angst, sondern vor grenzenloser Überraschung und Freude.
Während Thalon
seine Augen geschlossen hatte, entfalteten sich die wundervollen
schneeweißen Flügel auf seinem Rücken. Er schien zu
sprechen, doch kein Laut kam von seinen Lippen, die sich schnell
bewegten. Noch während Thalon seine Beschwörung oder was
auch immer er gerade murmelte, zu Ende gebracht hatte, erleuchtete
gleißendes Licht den Raum.
Direkt vor Cassie
begann die Luft zu flirren. Mit einem heiseren Aufschrei floh sie in
Lance‘ Arme und sofort zog er sie zu sich.
Cassie presste ihr
Gesicht an seine breite Brust und sog seinen unvergleichlichen Duft,
der die Eigenschaft hatte, sie sofort zu beruhigen, gierig ein.
„ Du hast mich
gerufen, Thalon!“
Die Stimme ließ
Cassie abrupt herumfahren und sie starrte mit aufgerissenen Augen auf
einen Mann … nun ja … sofern man die seltsame Kleidung
dieses Wesens einmal außen vor ließ, sollte es sich
tatsächlich um ein männliches Objekt handeln.
Nicht mal annähernd
so groß wie Thalon oder Lance, jedoch immer noch eine
stattliche Größe vorweisend, stand neben dem Engel ein
Wesen mit silbrigen Haaren, die in langen Wellen bis nahezu an seine
Taille reichten. Bekleidet war es mit einem ebenso silbern
glänzenden, langen Mantel, aus dem bei jeder seiner Bewegungen
silbrige Funken stiebten.
Cassies Blick
wanderte nach oben und blieb wie festgeklebt an seinem Gesicht
hängen.
Waren Thalon und
Lance von vollkommener, männlicher Schönheit, so war dieses
Wesen hier von einer solch übernatürlichen, nahezu
ätherischen Anmut, dass Cassie ergriffen die Luft anhielt.
Aus einem Gesicht,
dessen Haut einen bronzefarbenen Teint hatte, der nicht den Hauch
eines Makels aufwies, lachte ihr ein perfekter Mund entgegen und
entblößte zwei Reihen so unglaublich weißer Zähne,
dass Cassie instinktiv die Augen zukniff, um nicht geblendet zu
werden.
Ein leises
angenehmes Lachen zwang sie dazu, diese wieder zu öffnen und
jetzt gelang es ihr, in ein Augenpaar zu blicken, das dem ihren so
sehr ähnelte.
Und hätte sie
noch irgendwelche Zweifel gehegt, so waren sie in diesem Moment
verflogen.
„ Vater?“
Cassie löste
sich aus Lance‘ Armen und ging wie von einem Magneten
angezogen, auf den Mann zu, der seine Arme ausbreitete, um Cassie an
sein Herz zu drücken. Wieder stoben Funken aus den Falten seines
silbernen Umhanges.
„ Cassandra …
meine wunderschöne Tochter.“
Mit einem
Aufschluchzen verbarg Cassie ihren Kopf an Stellarius‘ Brust
und genoss seine Hände, die unentwegt über ihren Rücken
streichelten.
War Stellarius auch
wesentlich kleiner als Thalon, so machte das seine imposante
Ausstrahlung vollkommen wett.
Cassie sog gierig
seinen Duft ein … und begann erheitert zu kichern.
Du lieber Himmel,
was war das denn jetzt?
Rochen so etwa die
Sterne?
Und hatten sie eine
solche Wirkung?
Sanft schob
Stellarius Cassie von sich. „Du bist deiner Mutter wie aus dem
Gesicht geschnitten, mein Kind“, sagte er jetzt und
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