Shadowangels (German Edition)
mit Sicherheit nicht mehr
gefallen würde, als das, was er ihr häppchenweise schon den
ganzen Nachmittag über serviert hatte … sie behielt
recht!
„ Es war deine
Namensvetterin, oder Namensbase … wie auch immer man das
nennen soll “ ,
erklärte er ihr dann auch, als wäre es das
Selbstverständlichste von der Welt.
„ Kassandra?“,
stieß Cassie heftig hervor und Thalons Nicken bestätigte
ihre Annahme.
„ Aber …
aber …“, Cassie stotterte, da die Worte ihren Mund
schneller verlassen wollten, als ihr Hirn sie vorsortieren konnte,
„aber ich dachte immer, Kassandra wurde kein Glaube
geschenkt?!“
„ Das ist
richtig, Cassandra“, bestätigte Thalon auch dieses Mal
ihre Annahme, „was aber nichts an der Tatsache ändert,
dass Kassandras Vorhersagen immer eingetroffen sind!“
„ Oh!“
Cassie wusste hierauf nichts zu erwidern.
Dafür war sie
sich der Nähe Lance‘, auf dessen Schoß sie noch
immer wie festgeklebt saß und der beruhigend seine Arme um ihre
Taille gelegt hatte, umso mehr bewusst.
Ein winziges Stöhnen
entschlüpfte ihrem Mund und sofort überzogen sich ihre
Wangen mit einem rosa Hauch.
„ Entschuldigt
mich bitte!“, bat sie keuchend, sprang von Lance‘ Schoß
und floh geradezu panisch ins Bad.
Cassie drehte den
Schlüssel zweimal um, dann ließ sie sich zitternd und mit
brennenden Augen auf die kühlen Fliesen sinken.
„ Was geschieht
hier nur mit mir?“, murmelte sie und presste ihren Kopf auf
ihre Knie, die sie mit beiden Armen fest umschloss.
Noch niemals in
ihrem Leben hatte sie etwas Derartiges verspürt, dieses
wundervolle Prickeln, das inzwischen zu einer wahren Qual geworden
war. Cassie hatte das untrügliche Gefühl, dass sie, wenn
sie nicht bald wie auch immer Erleichterung fand, zu einem
Nervenbündel mutieren würde.
Oder, und dies war
die weitaus wahrscheinlichere Variante, sie würde sich nicht
mehr unter Kontrolle haben und plötzlich über Lance
herfallen … ihm die Klamotten von seinem atemberaubenden
Körper reißen … und schließlich zu einer
Pfütze zu seinen Füßen schmelzen …
Du lieber Himmel!
Wie hoch war noch
gleich die Temperatur, bei der die Brennstäbe in einem
Kernkraftwerk zu schmelzen begannen? Ach ja! Cassie erinnerte sich an
ihren Physik-Unterricht. Reines UO2 schmolz bei ca. 3100 Grad …
eine geradezu lächerlich geringe Temperatur gegen die Hitze, die
ihr Blut entwickelt hatte und das
nun mit atemberaubender Geschwindigkeit durch ihre Adern rauschte.
Wobei es sich
an Stellen zu sammeln schien, die es ihr beinahe unmöglich
machten, ihre Beine geschlossen zu halten.
Lieber Gott, wenn es
für sie schon so krass war,
noch einigermaßen geradeaus zu denken, wie schlimm mochte es
für Lance sein?
Cassie hatte sich
niemals zuvor mit diesen Gedanken befasst, warum auch, schließlich
hatte sie solche Gefühle ja noch nicht gehabt.
Dennoch hatte sie
genügend Lesestoff verschlungen, dass ihr zumindest der Ausdruck
Priapismus etwas sagte und sie zuckte innerlich zusammen, bei der
Vorstellung, dass Lance Schmerzen leiden könnte.
Lieber Gott, betete
sie stumm, wenn du für deine Engel auch nur das kleinste
Bisschen übrig hast, dann lass‘ Lance nicht leiden!
Mit zittrigen Beinen
erhob sich Cassie, um sich kaltes Wasser über ihren Puls laufen
zu lassen.
***
Thalon sah Cassie
mit gerunzelter Stirn nach. „Was hat sie?“
Lance kniff seine
Lippen zusammen und sah seinen Vater mit einem Blick an, der mehr als
deutlich klar machte, ob es denn nicht offensichtlich sei. Dann gab
er sich einen Ruck.
„ Vater …
ich verstehe, dass es ungemein wichtig ist, dass Cassie und ich den
seit Jahren festgelegten Zeitplan einhalten … und glaube mir,
nichts liegt mir ferner, als unsere Mission zu gefährden, aber
…“
„ Aber?“
Lance atmete tief
ein. „Aber ich kann nicht einen vernünftigen Gedanken
fassen, wenn ich ständig dieses unbändige Verlangen
verspüre, Cassie die Kleidung vom Leib zerren zu müssen …“
Thalon unterdrückte
das aufkeimende Lachen, als er begriff. Er zog eine Augenbraue
fragend nach oben.
„ Lance, mein
Sohn, du willst mir jetzt nicht wirklich weismachen, dass du nicht
weißt, wie du dir Erleichterung verschaffen kannst?“
Lance sah seinen
Vater mit zusammengekniffenen Augen an.
„ Vater“,
Lance‘ Stimme war beinahe ein Knurren, „es geht hier
nicht darum, dass ich mich unter der Dusche erleichtere …“
„ Ach nein?“
Thalon wollte oder konnte nicht begreifen, was in Lance
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