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Shadowangels (German Edition)

Shadowangels (German Edition)

Titel: Shadowangels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Masen
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so weit gefasst, dass sein Hunger zurückgekehrt war und
damit auch seine Lockerheit … und damit einhergehend auch
seine berufliche Neugierde.
    Er spülte die
Reste seines inzwischen fünften Brotes mit einem Glas Eistee
hinunter.
    „ Ähm,
entschuldigen Sie bitte, Thalon, möglicherweise steht es mir
nicht zu, aber ich hätte da noch so ungefähr zwei bis
zwanzig Fragen …“
    Thalon und Lance
mussten beide grinsen. Lance kannte seinen besten Freund nun schon so
lange Jahre, und auch Thalon mochte den jungen Mann beinahe sofort.
    „ Nun, Timothy,
dann beginnen Sie mit Ihrem Verhör!“

29)

    „ S ie
sehen nicht unbedingt aus, als könnten Sie Lance‘ Vater
sein … eher wie sein etwas älterer Bruder.“
    Thalon hob eine
Augenbraue. „Das war keine Frage, Timothy“, stellte er
fest.
    „ Äh, ja …
nein, ähm …“, Timothy geriet ins Stottern, dann
stieß er hervor, „wie alt sind Sie, Thalon?“
    Cassie hielt die
Luft an. Ja, genau das hätte sie auch gerne gewusst. Und noch
vieles mehr.
    Lance, der die
Aufregung seiner Liebsten spürte, drückte sanft ihre Hand.
Timothy würde die richtigen Fragen stellen, dessen war er
gewiss.
    „ Ich bin
zweihunderteinundvierzig Jahre alt“, beantwortete Thalon soeben
Timothys Frage.
    Kollektives Keuchen.
    „ Du hast dich
verdammt gut gehalten“, platzte es aus Cassie heraus und Lance
grinste.
    Thalon lachte.
„Danke, Cassandra. Nun, da mir klar ist, dass meine Antwort
weitere Fragen nach sich zieht, erkläre ich es wohl am besten.
Also …“
    Sieben Augenpaare
richteten sich auf Thalon.
    „… wir
Shadowangels kommen ganz natürlich zur Welt, ebenso wie es bei
den Menschen ist. Wir wachsen ebenso heran wie Menschenkinder. Wenn
wir das zwanzigste Lebensjahr erreicht haben, können wir uns
entscheiden, ob wir dieses Alter ein Leben lang behalten möchten,
oder ob wir uns weiterentwickeln und älter werden möchten.“
    „ Wie
praktisch“, murmelte Cassie. Und
so unfair ...
    „ Ja, überaus
praktisch“, bestätigte Thalon, dessen feinem Gehör
natürlich nicht das Geringste entging. „Diese Entscheidung
können wir im Verlauf unseres Lebens noch einmal revidieren.“
    Kollektives
Stirnrunzeln als Reaktion auf diese Auskunft ließ Thalon
schnell weitersprechen.
    Er sah Lance an.
„Als deine Mutter und ich unsere Gefühle füreinander
entdeckten, Lance, war ich neunzehn, also, eigentlich
zweihundertundneunzehn.“
    „ Und Mutter?
Wie alt war Mutter? Sie kam doch als Baby zu euch, sagte Tante Helen,
und du seist nur fünf Jahre älter gewesen als sie.“
    Thalon hob seine
Hand. „Ja, das war ich auch, aber, und das ist etwas, das mich
von allen anderen Shadows unterscheidet, ich war bereits seit
zweihundert Jahren fünf Jahre alt!“
    Thalons Worte
sorgten nur noch mehr für Verwirrung.
    „ Tinta und
Evor, meine Eltern, verstanden es selbst nicht und hatten sich
bereits damit abgefunden, dass ich wohl immer ein kleiner Junge
bleiben würde … bis Aurora zu uns kam und ich plötzlich
begann, älter zu werden.“
    „ Die
Prophezeiung“, flüsterte Cassie und Anerkennung blitzte in
Thalons stahlblauen Augen auf . „Das ist richtig, Cassandra.
Ich war der eine Teil dieser Prophezeiung und da ich bereits
zweihundert Jahre zuvor geboren worden war, wusste man es so
einzurichten, dass ich eben all die Jahre ein kleiner Junge blieb.“
    „ Solange, bis
Mutter kam“, warf Lance ein.
    Thalon nickte seinem
Sohn zu.
    „ Aber das
hieße ja, dass Mutter wirklich erst siebenunddreißig
Jahre jung war, als sie starb …“
    Lance‘ Stimme
erstarb und Thalons Augen verdunkelten sich vor Kummer.
    „ Ja, mein
Sohn, auch das ist wahr. Aurora war vierzehn, als sie meine Gefühle
erwiderte. Natürlich war dies sehr jung, selbst für uns
Shadows, und gemeinsam beschlossen wir, unsere nächsten Jahre so
lange zu genießen, bis wir uns für ein bestimmtes Alter
entscheiden würden.“ Thalon versank in Erinnerungen und
alle Anwesenden respektierten seine Trauer und blieben stumm, auch
wenn jede Antwort Thalons neue Fragen aufwarf.
    Schließlich
hatte der Engel sich wieder im Griff.
    „ Was dann
geschah, ist euch ja hinlänglich bekannt.“
    „ Ja“,
dieses Mal war es Lady Helen, die sprach, „Aurora wollte
unbedingt ein Kind von dir, Thalon.“
    Thalon nickte.
    „ Lieber Gott,
sie war doch erst neunzehn.“
    Thalons Stimme war
so voller Verzweiflung und Trauer, dass Cassies Herz sich schmerzhaft
zusammenzog.
    „ Aurora war
gerade zwanzig geworden, als sie Lance

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