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Shadowangels (German Edition)

Shadowangels (German Edition)

Titel: Shadowangels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Masen
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mühsam
bezwang er seine Ungeduld, aber er hatte nun schon so lange Zeit
gewartet, da würde er jetzt auch noch ausharren können.
Sein
Kopf ruckte herum, als ein zischendes Geräusch an seine Ohren
drang.
    Melandras Körper
hatte sich kaum sichtbar vom Boden abgehoben, sie schien zu schweben.
    Ihren Kopf hatte sie
in den Nacken geworfen, ihre Arme waren nun weit ausgebreitet …
    Dann erfüllte
ein grausiger Singsang das Gewölbe …

    Schwingen aus
Schatten halten Wacht
    Um zu schützen
die Königin der Nacht!
    Ihr Stern wird
erstrahlen, hell und rein,
    und sie wird
nicht alleine sein …
    Kraft ihrer Liebe
wird auferstehen,
    ein Retter …
dazu ausersehen,
    die Welt vom
Bösen zu befrei’n,
    damit sie werde
hell und rein …

    Ein Keuchen wich aus
seinem Mund.
Diese
Vision war klar und deutlich, jedenfalls für ihn.
    „ Die
Shadowangels“, stieß er fluchend hervor.
    War es ihnen
tatsächlich gelungen, die jahrtausendealte Prophezeiung
Kassandras zu erfüllen?
    Wie war das möglich?
    Es hatte bereits
seit Jahrzehnten keine männlichen Neugeborenen unter den
Shadowangels gegeben, auf die die Prophezeiung passte.
    Er packte Melandra
am Kragen ihres zerschlissenen Kleides und hob sie mühelos hoch,
bis er in ihre Augen sehen konnte, die inzwischen wieder ihre normale
braun-graue Farbe angenommen hatten.
    „ Ist das
alles?“, fauchte er und ein Schwall übel riechender Luft
raubte Melandra schier den Atem.
    „ Ja, Meister
…“, keuchte sie und schloss ihre Lider, wohl wissend,
dass er sie einfach fallen lassen würde … das hoffte sie
zumindest.
    Die Schmerzen nach
ihren letzten Rippenbrüchen waren ihr noch allzu gut im
Gedächtnis.
    Melandra hatte
Glück. Er ließ sie tatsächlich einfach zu Boden
fallen wie etwas Ekliges, das an seinen Fingern klebte.
    Dann entfernte er
sich wie gewohnt mit Schwefel und Rauch.

35)

    Z wei
Stunden später lernte Cassie Mrs. Baker kennen.
    Mrs. Baker war eine
Frau in den Fünfzigern, gepflegt, aber nicht aufgedonnert.
    Und sie war eine
Frau, die eine unglaubliche Menschenkenntnis besaß.
    Ein einziger Blick
in Lance‘ und Cassies Gesichter genügte und sie wusste
über die beiden Bescheid.
    Lance seufzte
innerlich auf. Eigentlich war er dankbar für Mrs. Bakers gute
Menschenkenntnis. Nicht nur, dass ihn diese bereits mehrmals davor
bewahrt hatte, eine falsche Entscheidung bezüglich eines
Mandanten zu treffen. Nein, gerade jetzt fand er es angenehm, seine
Gefühle nicht verstecken zu müssen … zumal dies
weder ihm noch Cassie besonders leicht fiel. Auch wenn sich beide
alle Mühe gaben, sich nicht in sabbernde Wesen zu verwandeln,
sobald weniger als ein Meter zwischen ihnen lag.
    „ Ach, Mrs.
Baker“, lächelte Lance, „wenn ich nicht immer wieder
von Ihrer schnellen Auffassungsgabe überzeugt worden wäre,
könnten Sie mir beinahe unheimlich werden.“
    Mrs. Baker lachte
ein sehr angenehmes warmes Lachen.
    „ Ich freue
mich sehr, endlich Unterstützung zu bekommen, Miss McBride“,
strahlte sie Cassie an und überging Lance‘ Bemerkung
nonchalant.
    „ Bitte nennen
Sie mich Cassie, Mrs. Baker“, bat Cassie, während ihre
Hand in der von Mrs. Baker ruhte.
    „ Gerne, Cassie
…“, Mrs. Baker wandte sich an Lance, „ich
befürchte, die schlimmen Naturkatastrophen vom Wochenende und
der daraus resultierende Börsencrash sind Ihrem ursprünglichen
Plädoyer nicht sehr zuträglich gewesen, Sir, habe ich
Recht?“
    Lance senkte betrübt
den Kopf. „Bingo, Mrs. Baker. Mr. Waver war am Wochenende bei
mir und gemeinsam mit Cassie haben wir bereits nach neuen Wegen
gesucht, aber wirklich richtig ist uns noch nichts eingefallen“,
gab Lance zu.
    Mrs. Baker hatte
ihre perfekt gezupften Augenbrauen nach oben gezogen, als Lance
erwähnte, dass Timothy am Wochenende bei ihm gewesen sei.
    „ Na sowas“,
murmelte sie, „es geschehen noch Zeichen und Wunder. Unser
Sonnyboy macht sich auch am Wochenende Gedanken, die nichts mit Wein,
Weib und Gesang zu tun haben“, kopfschüttelnd ging sie zu
ihrem Schreibtisch.
    Cassie grinste, als
die Eingangstür der Kanzlei zufiel und ein lautes
„Hallohooooooo, jemand zuhause?“ das Eintreffen genau
jenes Sonnyboys ankündigte.
    „ Auch dir
einen guten Morgen, Tim“, lachte Lance.
    Timothy gelang es
immer wieder, gute Laune zu verbreiten, auch wenn dies am heutigen
Morgen nicht lange anhalten würde.
    „ Ich rieche
frischen Kaffee.“ Timothy schnupperte geräuschvoll, dann
sah er zu Lance und kniff die Augen zusammen. „Ich

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