Shadowangels (German Edition)
gefährden. Das war
selbst Cassie, die keinerlei Erfahrung auf diesem Gebiet nachweisen
konnte, klar. Der Umstand, dass sie sich dafür jedoch hätten
ausziehen müssen, hielt nicht zuletzt auch Lance davon ab.
Ebenso wie in vielen
anderen Dingen waren Lance und Cassie sich auch hier vollkommen
einig: solange sie angekleidet waren, konnte nichts Schlimmeres
passieren … würden sie einander nackt berühren …
nicht auszudenken.
Vermutlich würden
sie die ganze Mission gefährden und das war etwas, an das beide
nicht einmal denken durften.
Vorsichtig schob
Cassie sich unter Lance‘ Arm hervor und kletterte aus dem Bett.
Schnell schlüpfte sie aus Jeans und T-Shirt. Dann schlich sie an
die Kommode, um frische Unterwäsche zu holen. Ebenso leise
schlich sie ins Bad.
Lance konnte noch
wenigstens eine Stunde schlafen, bevor sie ihn wecken würde. Er
hatte einen schweren Tag vor sich und Cassie gönnte ihm die
wenigen Stunden Schlaf. Er hatte gewiss genug durchgemacht in den
letzten Stunden.
Cassie genoss die
sanften warmen Wasserstrahlen, die auf ihren schlanken Körper
niederprasselten. Sie griff nach dem Himbeer-Duschgel, seifte sich
von oben bis unten ein und wusch anschließend ihre kurzen
Locken.
Zum Schluss stellte
Cassie den Wärmeregler noch kurz auf kalt … uuuuh, jetzt
war sie richtig wach.
Schnell verließ
sie die Duschkabine und wickelte sich in eines der flauschigen
Badetücher ein, die in einem Regal lagen. Sorgfältig
rubbelte Cassie sich trocken. Dann putzte sie sich ihre Zähne
und fuhr sich mit allen fünf Fingern durch ihre roten Locken.
Fertig.
Cassie hatte noch
niemals irgendwelche Cremes benutzt, weder für ihr Gesicht, noch
für ihren Körper. Dennoch hatte ihre Haut immer diesen
sanften bronzenen Schimmer und fühlte sich an wie Samt und
Seide. Ob das auch ein Erbstück ihres Vaters war?
Cassie zog Slip und
BH an.
„ Mist“,
fluchte sie. Sie hatte keine frische Kleidung mitgenommen, die hing
natürlich noch im Schrank, doch da die Schranktür etwas
knarrte und sie Lance nicht hatte wecken wollen, hatte sie gar nicht
daran gedacht, einfach ihre Jeans und ihr T-Shirt von gestern mit ins
Bad zu nehmen.
Nun, daran war jetzt
auch nichts mehr zu ändern. Vielleicht schlief Lance ja auch
noch und sie konnte unbemerkt an ihr T-Shirt gelangen.
Schnell löschte
sie das Licht im Bad. Dann öffnete sie die Türe.
Alles war still.
Flink huschte sie zum Hocker vor der Frisierkommode, um sich ihr
T-Shirt zu schnappen.
„ Guten Morgen,
Kleines.“
Cassie erschrak so
sehr, dass sie ihr T-Shirt fallen ließ, als das kleine
Nachttischlämpchen anging und Cassies atemberaubenden Körper
in sanftes orangefarbenes Licht hüllte.
„ Oh mein
Gott“, keuchte da auch bereits Lance.
Cassie stand, in
warmes Licht gehüllt, das den Bronzeton ihrer Haut Funken
sprühen ließ, in winzigen apricotfarbenen Dessous vor ihm.
Zarte Spitzen verhüllten ihren Busen nur unzulänglich und
das winzige Stoffdreieck zwischen ihren Beinen hätte vermutlich
nicht einmal gereicht, um eine Augenklappe für einen Piraten
herzustellen.
„ Tut …
mir … leid“, stotterte Cassie und griff erneut nach
ihrem T-Shirt, um es hastig überzuziehen.
„ Nein …
nein … das muss dir nicht leidtun“, stammelte Lance,
„ich … ähm … geh‘ dann mal duschen …
äh … bis gleich.“
Und schon war Lance
verschwunden. Mit pochendem Herzen ließ Cassie sich auf den
Hocker sinken.
Sie brauchte einige
Minuten, um ihr Herz wieder zu einem normalen Rhythmus zu überreden,
dann erhob sie sich zittrig, ging zum Schrank und holte einen
einfachen dunkelblauen Rock und eine passende Bluse hervor.
Etwas Besseres hatte
sie nicht, also musste es genügen. Cassie hoffte nur, dass Mrs.
Baker nicht so ein aufgedonnerter Vamp sein würde. Sie wollte
sich an ihrem ersten Tag nicht gleich blamieren.
34)
M elandras
Augäpfel waren nach oben gerollt, sodass nur noch das Weiße
in ihrem Auge zu sehen war.
Sie saß auf
dem Boden in ihrem Kerker, die Knie angezogen und die Arme darum
geschlungen, als wolle sie verhindern, auseinanderzubrechen.
Sie wiegte sich vor
und zurück … vor und zurück … vor und zurück
…
Er stand in
angespannter Haltung vor ihr.
War es endlich
soweit? Würde er endlich erfahren, wer es wagte, ihm in die
Quere zu kommen?
In dieser Verfassung
hatte er die alte Vettel erst ein einziges Mal gesehen …
damals, als sie ihm den für sie selbst so verhängnisvollen
Pakt anbot.
Es musste einfach so
sein.
Nur
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