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Shadowangels (German Edition)

Shadowangels (German Edition)

Titel: Shadowangels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Masen
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ehrlicherweise musste er sich eingestehen,
dass er nicht die geringste Ahnung hatte, was seine Eltern hier zu
tun gedachten.
    Sein Blick glitt
hilfesuchend zu Stellarius, dem es endlich gelang, gemeinsam mit ihm,
Lance von der leblosen Cassandra wegzuziehen und Platz für Tinta
und Evor zu machen.
    Die beiden Ältesten
verloren keine Zeit und knieten sich links und rechts neben Cassandra
auf das Bett.
    Ihre
durchscheinenden Gestalten beugten sich zu ihr herab. Dann legte Evor
seine rechte Wange an Cassies rechte Wange. Tinta legte ihre linke
Wange an Cassies linke Wange ...

62)

    A lle
im Raum hielten den Atem an, als sie das nachfolgende Szenario
beobachteten …
    Tintas und Evors
Astralleiber begannen zu flimmern, dann schienen sie immer
durchsichtiger zu werden, bis sie plötzlich nicht mehr zu sehen
waren.
    „ Wo sind sie
hin?“
    Lance hatte seine
Frage leise krächzend hervorgestoßen, nicht wirklich damit
rechnend, dass er eine Antwort bekommen würde.
    Umso erstaunter war
er, als Stellarius ihm zuraunte „Sie sind in Cassandras
Körper.“
    Lance wusste beinahe
nicht, ob es ihm lieber gewesen wäre, keine Antwort bekommen zu
haben.
    Das, was er in den
letzten drei Tagen erlebt hatte, reichte aus, ihn für ein halbes
Leben mit Kuriosem, Unvorstellbarem und Zauberhaftem zu versorgen. Es
war mehr, als er im Augenblick ertragen konnte.
    Nur die Angst, die
er um Cassie ausstand, hinderte ihn im Moment daran, den Verstand zu
verlieren.
    Ein erneutes
Flimmern ließ Lance’ ganze Aufmerksamkeit sich wieder auf
Cassie ausrichten.
    Sekunden später
erschienen Tinta und Evor wieder neben Cassie, doch jetzt waren ihre
Silhouetten noch durchscheinender.
    Auch sahen die
beiden Ältesten erschöpft aus und Thalon war bereits im
Begriff, seine Eltern zu stützen, als ihm wieder bewusst wurde,
dass es lediglich ihre Astralleiber waren, die hier schwankend im
Raum standen.
    Gerade als Lance
endgültig zusammenzubrechen drohte, kündigte ein zaghaftes
Flattern von Cassies Lidern an, dass das Opfer der beiden Ältesten
Erfolg gehabt hatte.

    ***

    „ Oh, mein
Gott“, schluchzte Lance und kletterte sofort wieder auf das
Bett, um Cassandra vorsichtig zu berühren.
    Bebend legte er zwei
seiner Finger auf die bläuliche Ader an ihrem schlanken Hals,
die soeben begonnen hatte, kaum sichtbar zu pochen … und dann
ließ er seinen Tränen erneut freien Lauf, als auch er
begriff, dass seine Geliebte von den Toten zurückgekehrt war.
    „ Was haben sie
getan?“, fragte Thalon den Hüter der Sterne leise.
    „ Sie haben
Cassie ihre Lebensenergie gespendet“, antwortete Stellarius
tonlos.
    Thalon hatte das
Gefühl, eine eiskalte Faust bohre sich in seinen Magen.
    „ Aber …
sie haben doch selbst nicht mehr genug …“, flüsterte
er fassungslos.
    Seine Eltern hatten
soeben einen Teil der ihnen noch verbliebenen Energie auf Cassie
übertragen und sie somit zurück ins Leben geholt hatten.
    „ Das war ihnen
bewusst, Thalon“, sagte Stellarius ergriffen und legte Thalon
eine Hand auf die Schulter, „was sie getan haben, war das
letzte Geschenk, das unsere Ältesten zu geben im Stande sind …
und sie haben es gerne getan“, fuhr Stellarius fort, „für
Cassandra … für mich … für ihren Enkelsohn.“
    Stellarius sah Lance
an, der mit tränenfeuchten Augen Cassie immer wieder mit kleinen
Küssen überhäufte.
    „ Und nicht
zuletzt für unser Volk, Thalon!“, beendete der Hüter
der Sterne seine Aufzählung.
    Thalon nickte, auch
wenn ihm das Herz schwer war, angesichts der Tatsache, dass von der
wenigen Zeit, die Tinta und Evor noch blieb, ein großer Teil
verloren war.
    Aber nein! Was
dachte er denn da?
    Die Zeit war nicht
verloren – sie war gut angelegt.
    Es war das Beste,
das seine Eltern mit ihrer Zeit tun konnten.
    Sie hatten sie
genutzt, um ihrem Volk neue Hoffnung zu geben.
    Und würden
Tinta und Evor denn nicht so auch in Cassandra, ihrer künftigen
Königin, weiterleben?
    Thalon straffte die
Schultern.
    „ Du hast
Recht, Stellarius“, sagte er dann mit klarer Stimme, „ich
wünsche mir sehr, dass ich, sollte ich jemals die Möglichkeit
haben, eine ebenso großherzige Entscheidung zu treffen in der
Lage sein werde.“
    „ Das wirst du,
General, das wirst du“, murmelte der Hüter der Sterne,
bevor er sich seiner Tochter zuwandte, die von Minute zu Minute
kräftiger wurde.
    Langsam kehrte
wieder Farbe in ihr Gesicht zurück und ihre Augen blickten
klarer.
    „ Was …
was …?“
    „ Schhh“,
beruhigte

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