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Shadowangels (German Edition)

Shadowangels (German Edition)

Titel: Shadowangels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Masen
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gute Wahl sei, sackte das Mädchen
in seinen Armen zusammen.
Zeitgleich hallte Lance‘ Schrei
durch Brookemore-Castle.
„Cassie ...“
    Tabea rannte so
schnell aus der Bibliothek, dass sie Lanas undeutlich genuschelte
Worte nicht mehr hörte.
    „… sie’s
… tot …“
    Dafür hörte
Lady Helen sie umso deutlicher.
    „ Nein!“
    Lady Helens klares
und lautes Nein rüttelte die im Raum verbliebenen Menschen aus
ihrer kurzen Starre.
    Lana befreite sich
zitternd aus Gabriels Armen und zog ihn an der Hand hinter sich her.
Timothy folgte bereits Tabea und Lady Helen zwängte sich, ganz
und gar nicht ladylike, zwischen allen hindurch und lief mit raschen
Schritten Richtung Cassies Suite.
    Tabea war die Erste,
die dort angekommen war, und hatte bereits die Tür geöffnet.
    Ohne auf die Gesetze
zu achten, die es ihr verboten, den Namen ihrer Königin
auszusprechen, stürmte sie zum Bett.
Etikette war hier
vollkommen fehl am Platz.
    „ Cassandra“,
schluchzte sie und sank neben dem Bett auf die Knie.
    Thalon legte ihr
tröstend eine Hand auf die Schulter.
    Er hatte nicht
einmal mit der Wimper gezuckt, ob des groben Verstoßes, den
seine Offizierin soeben begangen hatte.
    Hatte er selbst
seine Königin nicht vor einer knappen Stunde noch seine
Tochter genannt?
    Wie hätte er
Tabea verbieten können, sich diesem wunderbaren Mädchen
sofort ebenso nahe zu fühlen?
    Lady Helen
unterbrach seinen Gedankengang.
    „ Cassie …
Kind … um Himmels Willen, das ist doch nicht möglich …
Thalon … tu etwas … es kann doch unmöglich sein,
dass eine Jahrtausende alte Prophezeiung sich plötzlich nicht
erfüllt, oder …?“
    Lance hielt Cassie
wimmernd in seinen Armen. Sein Blick war apathisch auf ihr bleiches
Gesicht gerichtet. Immer wieder küsste er Cassies eiskalte
Finger.
    Timothy, Gabriel und
Tabea standen hilflos in der Tür, als plötzlich ein
silbriges Flimmern den Raum erhellte …

61)

    „ S tellarius!“
    Thalon verneigte
sich tief vor dem silbern schimmernden Mann, der, und diese
Erkenntnis traf Thalon augenblicklich mit der Wucht eines
Vorschlaghammers, gerade eben seine Tochter verloren hatte.
    Er haderte noch mit
seinen überbordenden Gefühlen, als ihm aufging, dass der
Hüter der Sterne nicht alleine gekommen war.
    „ Mutter …
Vater …“
    Thalon sah besorgt
zu Tinta und Evor, die mit Stellarius gekommen waren … aber
eigentlich auch irgendwie nicht.
    „ Was …
wie ist … das möglich?“, stammelte Thalon, als ihm
klar wurde, dass Tinta und Evor lediglich als Astralversion ihrer
Selbst anwesend waren.
    „ Das erkläre
ich dir, wenn wir meine Tochter zurückgeholt haben“, sagte
Stellarius ruhig aber bestimmt.
    Ohne, dass ein
weiteres Wort vonnöten gewesen wäre, machten alle dem Hüter
der Sterne und den beiden durchscheinenden Ältesten der
Shadowangels ehrfurchtsvoll Platz.
    Alle ... außer
Lance, der seine Cassie nicht einen Millimeter preisgab und so in
seinen Schmerz versunken war, dass er vermutlich das Auftauchen der
himmlischen Wesen nicht einmal mitbekommen hatte.
    „ Lance?“
    Die Stimme des
Hüters drang wie durch einen dichten Nebel an Lance‘ Ohr
und er hob seinen Kopf.
    Lady Helen schlug
sich entsetzt eine Hand vor den Mund.
    Guter Gott, der
Junge war bleich wie ein Laken, Pflaumen-farbene Schatten lagen unter
seinen, in tiefe Höhlen, gesunkenen Augen.
    „ Lance“,
wiederholte Stellarius, „du musst Tinta und Evor zu Cassandra
lassen!“
    „ Nein“,
wimmerte er, „ich lasse sie nicht allein.“
    Wie ein kleiner
sturer Junge schüttelte Lance seinen Kopf.
    „ Cassandra
wird nicht alleine sein, Lance.“ Stellarius‘ Stimme war
noch immer beruhigend und eindringlich.
    „ Du kannst in
ihrer Nähe bleiben, Lance, aber du musst Tinta und Evor jetzt
ihr Werk tun lassen, bevor es zu spät ist.“
    „ Aber es ist
doch schon zu spät … meine Cassie ist tot … tot,
weil sie das Wohl einer alten Hexe über ihr eigenes stellte …
sie ist tot …“
    Er schrie seinen
ganzen Schmerz hinaus, doch das gab Thalon letztlich die nötige
Kraft, einzuschreiten.
    „ Komm, mein
Sohn, noch ist es nicht zu spät.“
    Nur langsam
erreichten die Worte seines Vaters sein Gehirn.
    „ Noch nicht …
zu spät?“, fragte er dann kläglich.
    Eindringlich sah
Thalon seinem Sohn in die Augen. „Du warst auch schon dem Tod
geweiht, Lance.“
    „ Ja, aber ich
war noch nicht tot, Vater.“
    Lance war noch immer
stur wie ein kleines Kind.
    Thalon wusste, dass
sein Sohn Recht hatte. Ja,

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