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Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Titel: Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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Tris und Kyle es waren, die Max fremd geworden waren.
    »Stimmt etwas nicht?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Alles in Ordnung.« Sie lief weiter.
    Tris wartete auf der Veranda. Ruhelos ging sie auf und ab, die Arme fest vor der Brust verschränkt. Als Kyle und Max sich durch den beißenden Rauch näherten, drehte sie sich zu ihnen um.
    »Ich will mit dir reden«, wandte sie sich an Max. Ihre Stimme klang kratzig vom Rauch, und der Atem rasselte in ihren Lungen.
    »Ich mache mich fertig«, sagte Kyle, als er begriff, dass er nicht zu dieser Unterhaltung eingeladen war.
    Max trat auf die Veranda und lehnte sich ans Geländer. »Egal, worum es geht, fass dich kurz. Wir haben nicht viel Zeit.« Trotz allem tat es Max weh, Tris anzuschauen und nur Wut in ihrem Blick zu sehen.
    »Das war eine tolle Show da drin, weißt du das? Wie du dich am Boden gewunden hast, als würdest du Todesqualen erleiden. Wirklich überzeugend. Aber du hast gelogen. Dad hat gesagt, dass man nur eine Shadowblade werden kann, wenn man es auch will. Niemand kann einen dazu zwingen.«
    »Im Prinzip hast du recht«, erwiderte Max. Ihr Herz hämmerte in der Brust. All das war so viel schwerer, als sie erwartet hatte.
    »Was für ein Spiel spielst du dann? Was soll das dramatische Getue? Warum gibst du nicht einfach zu, dass du eine …« Tris machte eine steife Handbewegung, ohne dabei die Arme voneinander zu lösen, und fuhr fort: »… was auch immer du bist, sein wolltest.«
    Max biss sich fest auf die Lippe. »Ich spiele kein Spiel, und das war keine Show. Wenn ich auch nur daran denke, Giselle etwas zuleide zu tun, bestrafen meine Bannzauber mich sofort.«
    »Aber warum? Wenn es so schlimm ist, warum hast du es getan? Nur, um ewig jung zu bleiben? Warst du so dumm?«
    »Sehr dumm«, räumte Max ein. Ihr Magen verkrampfte sich. »Aber ich wusste nicht, worauf ich mich einließ. Nicht wirklich.«
    Tris starrte sie an. »Willst du damit etwa sagen, dass es ein Versehen war?«
    Max fuhr sich durchs Haar. »Ich war betrunken«, gestand sie. »Da hat sie mich gefragt. Ob ich gerne ewig leben würde. Ob ich niemals alt werden wollte. Ob es mir gefallen würde, übermenschliche Kräfte zu haben. Ich dachte, es wäre ein Witz, also sagte ich ja, klar. Mehr war nicht nötig. Einen Monat später bin ich aufgewacht und war kein Mensch mehr. Ich war das hier.« Sie deutete auf sich selbst. »Und sie hat mir versprochen, dass sie euch nicht alle umbringt, solange ich mich von euch fernhalte.«
    Darauf wusste Tris keine Antwort. Sie schlug die Hände vor den Mund. »Umbringen?«, flüsterte sie. »Giselle? Das kann sie doch nicht ernst gemeint haben. Sie hat uns besucht. Sie hat um dich geweint.«
    »Sie hat es absolut ernst gemeint.«
    »Und es gibt keinen Ausweg? Keine Möglichkeit, es rückgängig zu machen? Können Dad und Kyle dir nicht helfen?«
    Max schüttelte den Kopf. »Nein. Aber Tris, das hier bin ich, und ich würde überhaupt nicht zurückwollen. Nicht mal, wenn ich könnte. Ich bin …« Sie wollte »glücklich« sagen. Heilige Scheiße – war das möglich? Dreißig Jahre lang war sie nicht glücklich gewesen, hatte es nicht mal für möglich gehalten. Doch irgendwie hatte das Glück sie klammheimlich ereilt. Ein Teil davon hatte mit der engen Bindung an ihre Freunde in Horngate zu tun. Sie waren ihre Familie. Ein anderer Teil hatte mit Alexander zu tun. Und ein weiterer Teil rührte von ihrer Kraft her und von dem Wissen, dass sie etwas bewirken konnte – dass sie die Menschen, die ihr etwas bedeuteten, beschützen konnte.
    »Es gefällt dir, eine …?« Tris wedelte mit der Hand in Max’ Richtung.
    Max schaute an sich herab. Ihre Kleider waren zerfetzt und mit ihrem Blut und dem der Obake verschmiert. »Wenn ich keine Shadowblade wäre, dann wäre jetzt niemand hier, um euch zu helfen«, erklärte sie, während sie wieder ihre Schwester betrachtete.
    »Trotzdem …«
    »Nichts trotzdem. Ich bin, was ich bin, und es gefällt mir. Ich mag Giselle verabscheuen – und den Umstand, dass ich ihr gehöre. Aber der Rest ist gut.« Es überraschte sie selbst, wie aufrichtig ihre Worte waren. »Und jetzt komm, Schwesterchen. Wir müssen von hier verschwinden, bevor die Sonne aufgeht und ich gegrillt werde.«
    »Würde das wirklich passieren?«
    Max schnippte mit den Fingern. »Puff. Ich und auch Alexander.«
    »Oh, mein Gott. Du kannst nicht an den Strand gehen oder dir einen Sonnenuntergang anschauen?«
    In einer Krisensituation konzentrierten

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