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Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Titel: Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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hochgewachsen und hager, und sein militärisch kurzgeschnittenes Haar hatte die gleiche helle Farbe wie das von Max.
    »Euer Land«, antwortete Alexander. Mit verschränkten Armen lehnte er im Türrahmen und wirkte trügerisch gelassen. »Man hat euch vielleicht verschont, aber ihr praktiziert die Kunst der Magie auch außerhalb eines Zirkels – nicht wahr?«
    Kyle und Max’ Vater nickten und schauten Alexander mit gerunzelter Stirn an. »Stimmt. Wir praktizieren größtenteils allein«, bestätigte ihr Vater.
    »Die Hüter wissen nicht, dass es euch gibt. Deshalb denken sie, dass sie sich euer Land und euer Leben einfach nehmen können. Wenn sie von euch gewusst hätten, hätten sie wahrscheinlich versucht, euch für ihren Krieg zu rekrutieren.«
    »Die Hüter?«, wiederholte Tory.
    Sie sah aus, wie Tris in ihrem Alter ausgesehen hatte: mit langem, strohblondem Haar, einer schlanken Figur mit Rundungen an genau den richtigen Stellen und einem trotzigen Zug um den Mund, der vermuten ließ, dass sie sich von niemandem herumschubsen ließ. Genau wie Tris. Sie schaute Alexander an, als sei er aus Schokolade. Max unterdrückte den plötzlichen Impuls, sie zu warnen, gefälligst die Finger von ihm zu lassen.
    »Was für ein Krieg?«
    »Die Hüter bewachen die Welt der Magie. Sie sind zu dem Schluss gelangt, dass die Menschheit der Magie schon zu viel Schaden zugefügt hat. Also haben sie der Menschheit den Krieg erklärt, um ihre Zahl zurechtzustutzen und die Magie als ernstzunehmende Kraft in die Welt zurückzubringen. Wahrscheinlich haben sie dieses Land den Obake und den Bakemono im Tausch für ihre Unterstützung überlassen«, erklärte Max. »Sie greifen nicht nur hier an. Deshalb muss ich euch mit zurück nach Horngate nehmen. Dort seid ihr sicherer.«
    »Ist das der Sitz deines Zirkels?«, fragte Kyle.
    Er wirkte ebenso wissbegierig wie ihr Vater. Max juckte es in den Fingern, den beiden ein paar Ohrfeigen zu verpassen. Das hier war kein Spiel. Vielleicht würde es Tote geben.
    »Genau. Ich schlage also vor, dass ihr alles zusammenpackt, was ihr zum Leben braucht und am Leib tragen könnt, und euch zum Aufbruch bereit macht«, sagte sie knapp.
    »Wie?«, fragte Kyle.
    »Das müssen wir uns noch überlegen. Du, ich, Alexander und … Peter«, entgegnete sie. Es kam ihr komisch vor, ihren Vater mit Vornamen anzureden, aber Dad konnte sie ihn auch nicht nennen. Er war jetzt ein Fremder, genau wie die anderen. Sie hatten Angst vor ihr und vor dem, was aus ihr geworden war. Sie konnte ihnen keinen Vorwurf daraus machen, aber trotzdem tat es weh. Mehr, als sie sich eingestehen wollte. Sie weigerte sich, darüber nachzudenken.
    Ihr Vater scheuchte die übrigen Anwesenden aus der Küche. Max’ Mutter verharrte einen Moment länger und schaute sie an.
    »Du siehst noch genauso aus«, meinte sie schließlich.
    »Aber ich bin nun anders«, gab Max zurück. Ihre Worte klangen schroffer als beabsichtigt, aber es fiel ihr derzeit schwer, ihre Gefühle im Zaum zu halten.
    »Das habe ich bemerkt.« Ihre Mutter hob das Kinn. »Wir haben dich vermisst. Sehr sogar.«
    Max nickte. »Ich habe euch auch vermisst.« So sehr. Aber da sie nun hier war, wurde ihr klar, dass sie etwas vermisst hatte, was es nie wirklich gegeben hatte. Ihre Eltern waren nicht die, für die sie sie gehalten hatte.
    »Ich möchte mehr über dein Leben erfahren. Wenn du mir davon erzählen willst. Wenn wir in Sicherheit sind.«
    Ihr Tonfall war zurückhaltend, aber sie versuchte, eine Verbindung herzustellen. Es war nicht die Heimkehr, die Max sich erträumt hatte, aber es war immerhin etwas. Nicht, dass Max ihr viel hätte erzählen können. Es gab zu vieles, was ihre Mutter niemals verstehen würde.
    »Klar doch«, sagte sie. »Sobald wir in Sicherheit sind.« Allerdings war sie seit dreißig Jahren nicht mehr in Sicherheit gewesen.
    Ihre Mutter ging, und Max wandte sich ihrem Vater zu, der sie und Alexander durchdringend betrachtete.
    »Wie weit reichen deine Fähigkeiten?«, fragte Max unvermittelt, ohne einen Gedanken an Höflichkeiten zu verschwenden. Dafür war sie zu sauer. »Hast du den Schutzkreis da draußen selbst erschaffen?«
    Bedauernd schüttelte ihr Vater den Kopf. »Ich bin nur ein minderer Hexer. Früher hätte man jemanden wie mich als Heckenzauberer bezeichnet. Ich kann kleine Effekte erzeugen, aber den Schutzkreis habe ich von jemand anders anlegen lassen.«
    »Und du?«, fragte sie Kyle.
    »Ich verfüge durchaus über etwas Macht. Sag

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