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Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Titel: Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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er.
    »Wo?«
    »Ich habe mich nicht von der Stelle gerührt.« Er scharrte mit dem Fuß im Staub, um auf sich aufmerksam zu machen.
    »Das Amulett? Es funktioniert?« Sie riss die Augen auf.
    Es war das erste Mal, dass er sie so sah: vor Überraschung vollkommen aus dem Häuschen. Sie wirkte fast wie ein Kind.
    »Sieht ganz danach aus.«
    »Das heißt, dass du raus in die Sonne kannst.« Ihr Gesichtsausdruck wirkte erst erschreckt, dann sehnsüchtig und schließlich ausdruckslos und verschlossen.
    Er runzelte die Stirn. Was für verdrehte Gedanken brütete sie in ihrem Dickschädel aus? Am liebsten hätte er ihn aufgeknackt und hineingeschaut.
    »Ein praktisches kleines Schmuckstück ist das«, fügte sie tonlos hinzu. »Was hast du damit vor?«
    Seine Begeisterung über die Vorstellung, nach über hundert Jahren zum ersten Mal wieder ins Sonnenlicht zu treten, zerrann. Ja, was hatte er damit vor? Wichtiger noch: Was vermutete sie, was er damit vorhatte? Denn sie war ganz eindeutig zu einem Schluss gelangt, der ganz und gar nicht für ihn sprach.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete er wahrheitsgemäß. Tatsächlich hatte er nicht die geringste Ahnung. So viel von dem, was er wollte, hing von Max und Giselle ab.
    »Komm schon. Du hast dir da doch sicher was überlegt.« Ihr Ton wurde kälter.
    Er schob das Kinn vor. »Anscheinend glaubst du das zumindest. Verrat es mir, damit ich auch Bescheid weiß.«
    »Ich stehe hier nicht rum und rede mit der leeren Luft«, erwiderte sie und wandte sich zum Gehen.
    Er steckte das Amulett in die hintere Hosentasche. »Zum Teufel noch mal, ich wünschte wirklich, du würdest mich nicht immer einfach stehen lassen«, sagte er, packte sie am Arm und riss sie herum.
    »Finger weg, Schleimer.«
    »Vor einer Minute hast du mich noch Alexander genannt.«
    »Tatsächlich? Kann ich mich nicht dran erinnern.«
    Sie drehte den Arm, und seine Finger glitten an dem grünen Blut auf ihrer Haut ab. Er griff fester zu. »Wenn wir uns streiten wollen, dann bleib hier und streite dich«, presste er zwischen wütend zusammengebissenen Zähnen hervor. »Aber tu nicht so, als würdest du mich zurücklassen wollen. Das machst du nämlich nicht. Gewöhn dich dran.«
    Sie riss sich von ihm los, blieb jedoch, wo sie war. »Was hast du für ein Problem, Schleimer?«
    »Du bist sauer auf mich.«
    »Bin ich das?«
    »Sag mir warum, bevor ich die Wahrheit mit der Brechstange aus dir raushole.«
    »Na schön. Wenn du wie Wahrheit willst, wie wär’s damit: Gerade ist mir eingefallen, wie praktisch es für dich ist, dass das Amulett gerade jetzt auftaucht. Schließlich bist du an keinen Zirkel gebunden. Das ist deine Chance auf die Freiheit – eine Freiheit, von der du behauptest, dass du sie nicht mal willst. Langsam finde ich, dass der Herr diesen Wunsch etwas zu auffällig abstreitet. Wofür solltest du das Amulett wollen, wenn nicht, um frei zu sein? Die andere Möglichkeit ist, dass du es benutzen willst, um mich als Primus zu ersetzen. Du könntest mich einfach ins Sonnenlicht rauszerren. Ich muss mich also fragen, ob du mich an der Nase herumführst. Ob du das schon die ganze Zeit tust. Ging es bei der ganzen Sache zwischen uns in Wirklichkeit darum?«
    Alexander starrte sie an. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Glaubte sie das etwa wirklich? Natürlich hatte er darüber nachgedacht, fortzugehen – und unter Menschen zu leben. Aber das war es nicht, was er wollte. Und er wollte auch nicht Primus werden, ganz egal, was Magpie mit ihren Prophezeiungen behauptete.
    »Puh. Schuldbewusstes Schweigen? Dann sind wir wohl fertig miteinander.«
    Sie wollte sich erneut abwenden, aber er packte sie an beiden Armen. »So ist das nicht. Das weißt du.«
    »Tatsächlich?«
    »Du solltest es verdammt noch mal wissen. Ich habe dich nicht angelogen.« Er musste die Worte hervorpressen. Weißglühender Zorn erfüllte ihn. Er stieß sie von sich, weil er sie sonst geschlagen hätte. »Aber wenn du es so haben möchtest, bitte.«
    »Also sind wir fertig miteinander?«
    Sie schaute ihn einmal mehr mit diesem leeren Blick von weither an – kalt und leblos. Er war kurz davor, ihr zuzustimmen, als ihm etwas bewusst wurde. An diesen kalten Ort in ihrem Innern zog sie sich zurück, wenn sie nicht mit ihren Gefühlen klarkam. Was bedeutete, dass sie etwas für ihn empfand – genug, um sich in sich selbst zurückzuziehen. Ein Triumphgefühl stieg in ihm auf. Er lächelte.
    »Oh, nein. Wir sind nicht fertig miteinander. Ganz

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