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Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Titel: Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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Etwas sehr viel Gefährlicheres und nicht weniger Loderndes.
    »Ich brauche was zum Anziehen«, sagte sie überflüssigerweise und mit gepresster Stimme, während sie nach ihrer Sporttasche griff und wieder im Badezimmer verschwand. Einen Moment lang dachte sie darüber nach, kalt zu duschen. Nicht, dass das etwas gebracht hätte. Sie zog sich fahrig an, rieb sich die Haare mit einem Handtuch trocken und kämmte sie mit steifen Fingern. Als sie zurückkehrte, hatte Alexander sich nicht vom Fleck gerührt.
    »Hör mal«, sagte sie mit belegter Stimme. Sie räusperte sich. »Hör mal, ich weiß nicht, was ich von dir halten soll. Ich will dir vertrauen. Und vielleicht werde ich das auch eines Tages tun. Aber noch nicht.«
    Sein Gesichtsausdruck entspannte sich ein wenig. »Und wirst du mir eine Chance geben, mich zu beweisen?«
    »Was glaubst du, was du in diesem Moment gerade tust?«, fragte sie verzweifelt. »Wir sind in einem Hotel, und ich schlafe mit dir in einem Zimmer. Du kannst mir jederzeit ein Messer in den Kopf stecken, wie du es mit diesem Feenwesen gemacht hast. Der Umstand, dass ich nicht den ganzen Tag über in der Ecke sitze und meine Pistole auf dich richte, muss ja wohl heißen, dass ich dir zumindest ein Stück weit traue, oder?«
    Er überraschte sie mit einem Lächeln. Es war jenes bedächtige, sparsame Lächeln, bei dem sich ihr die Zehen krümmten und ihr Blut zu brodeln begann. Oh. Verdammt. Und hier saß sie in einem Hotelzimmer, schlief keine drei Meter entfernt von ihm und konnte nicht raus. »Du könntest einfach nur leichtsinnig und selbstmordgefährdet sein. Weißt du nicht mehr? Das ist nicht das Gleiche wie Vertrauen«, stellte er fest.
    Wenn sie noch länger in diese Augen schaute, würde sie Unaussprechliches mit ihm anstellen. Sie ließ sich auf ihr Bett plumpsen und starrte zum Fernseher. »Schon möglich. Sieht so aus, als hättest du dich in jedem Fall auf eine ziemlich wilde Sache eingelassen. Du kannst mich die Achterbahn des Todes nennen. Also, was hast du jetzt vor? Hast du Spielkarten dabei?«
    Letztlich setzten sie sich auf Alexanders Bett und schauten einen alten Schwarz-Weiß-Film namens Ruhe Sanft GmbH . Obwohl Max nicht viel mit Filmen oder Fernsehen anfangen konnte, musste sie zugeben, dass er lustig war. Was ihr daran gefiel, war, dass der Film nicht das Geringste mit Hexen oder Kriegen zu tun hatte. Irgendwann schlief sie ein. Als sie erwachte, lag ihr Kopf auf seiner Schulter und einer ihrer Arme auf seiner Brust. Er war nur Zentimeter von ihr entfernt und schaute sie an. Zu ihrer tiefsten Beschämung errötete sie. Dann fiel ihr auf, wie spät es war.
    Innerhalb eines Lidschlags war sie auf den Beinen, getrieben von einem Gefühl absoluter Dringlichkeit. Sie legte ihre Waffen an, überprüfte ihre 45er und ließ sie entsichert. Dann ging sie an die Spüle, wusch sich das Gesicht und kämmte sich. Als sie sich umdrehte, stellte sie fest, dass auch Alexander abfahrbereit war.
    »Es ist früh«, sagte er. »Wir haben noch gut fünfzehn Minuten.«
    Max wusste nicht, wohin mit sich. Sie begann, ziellos auf und ab zu gehen, und wirbelte dabei die Pick-up-Schlüssel um ihren Daumen. Alexander lehnte sich an die Wand und schaute ihr zu.
    »Danke, dass …« Du bei mir geschlafen hast. Könnten wir das bald wieder machen? Vielleicht mit weniger an und etwas mehr Einsatz? »Danke«, sagte sie schließlich, und die Röte kehrte in ihre Wangen zurück.
    »War mir ein Vergnügen.«
    Sie musterte ihn. »Man kann nur hoffen, dass du schon interessantere Tage mit einer Frau im Bett hattest.«
    »Interessanter? Vielleicht. Angenehmer?« Er schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Du musst echt ganz schöne Komapatientinnen abschleppen, wenn ich es auf Platz eins schaffe, indem ich auf dir einschlafe.«
    Er lächelte. »Du unterschätzt dich.«
    »Ich schnarche .«
    »Nicht besonders laut. Und du wirst erfreut sein zu hören, dass du nicht gesabbert hast.«
    Max schüttelte den Kopf. »Abgesehen davon, dass du Primus bist, hast du nicht viel vom Leben gesehen, was?«
    »Du denn?«
    Sie verzog das Gesicht. »Stimmt allerdings.« Die Neugier ließ ihr keine Ruhe. »Na schön, ich beiße an. Was war so besonders an letzter Nacht?«
    »Und wenn ich sage, dass du es warst, die sie zu etwas Besonderem gemacht hat?«
    Max verdrehte die Augen. »Dann würde ich wiederholen, dass dir nur noch ein paar Clowns für deinen Zirkus fehlen.«
    »Du glaubst mir nicht.«
    »Tja, ich bin auch nicht erst

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