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Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Titel: Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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Felsbrocken hatte sich über ihm verkeilt. Langsam kletterte Alexander wieder hinauf. Die Leiter quietschte protestierend und bog sich zur gegenüberliegenden Wand.
    »Alexander?«, hallte Max’ Stimme durch den Kamin. »Bist du noch da?«
    »Ja.«
    »Kommst du hoch?«
    »Gib mir eine Minute.«
    Er erreichte das obere Ende der Leiter und schaute sich den Felsbrocken genauer an. Während er den Stein betrachtete, sackte er mit Unheil verkündendem Knirschen tiefer. Auf der anderen Seite entdeckte er eine schmale Spalte. Diese konnte er jedoch nur erreichen, indem er sprang und sich an dem wackeligen Brocken entlanghangelte. Er dachte nicht lange nach. Sogleich stieß er sich ab, machte einen Satz von fast fünf Metern, prallte gegen den Granit und ertastete an dem Stein einen horizontalen Riss, an dem er sich festklammerte. Mit pochendem Herzen hing er dort. Nichts geschah. Er löste eine Hand und ließ die Finger über die rauhe Oberfläche wandern. Schließlich fand er Halt und schwang sich hinüber, wobei seine Beine nutzlos herabbaumelten. Ein weiterer Haltepunkt. Und noch einer. Ein weiterer. Er war drüben. Als er in die Öffnung hochschaute, sah er Max über sich. Das obere Ende des Schachts hinter ihr glich einem feurigen Hochofen. Sie grinste mit der wilden Tollkühnheit, die ihm solche Angst machte.
    »Ich habe dir ja gesagt, du solltest abhauen, als du die Gelegenheit dazu hattest. Du hättest dich jetzt an irgendeinem Strand rumlümmeln können«, rief sie ihm zu.
    »Klingt langweilig«, erwiderte er und spannte die Arme an, während er nach einem weiteren Griffpunkt suchte. In dem Moment rutschte der Felsen ein paar Zentimeter tiefer. Er verlor den Halt und baumelte nur noch an einer Hand. Es knackte in seiner Schulter, als er sich drehte.
    »Direkt über dir ist ein Sims«, sagte Max. »Nein, weiter rechts. Genau da. Mach schnell.«
    Als ob sie ihm das hätte sagen müssen. Er griff nach dem zentimeterbreiten Vorsprung und zog sich hoch, bis er Max’ ausgestreckte Hand erreichen konnte. Er hielt sie fest, stieß sich mit den Füßen ab und schob sich durch die Lücke zwischen Granit und Wand, bis er schließlich auf dem herabgestürzten Felsbrocken lag. Die Hitze hier war wie in einem Hochofen.
    »Ein langweiliger Ort wäre jetzt vielleicht was ganz Schönes«, sagte sie. »Komm. Der Fels kann jederzeit abstürzen. Dann will ich nicht mehr auf ihm draufsitzen.«
    Ihre Augen funkelten, und sie strahlte ihn an. Alexander kam neben ihr auf die Beine. »Das hier macht dir Spaß.«
    Sie grinste. »Dir nicht?«
    Bemerkenswerterweise tat es das. »Vielleicht fehlen uns beiden nur noch ein paar Clowns für einen Zirkus.«
    »Unsinn. Das gehört zum Job. Darum stehen wir hier rum und quatschen Blödsinn, während der Rest der Welt um uns herum zum Teufel geht. Und jetzt los.«
    Die Leiter war vollkommen zerstört und kaum mehr als ein paar Nieten mit etwas Altmetall. Die Schachtwände waren von der Hitze und den magischen Beben brüchig. Max zog sich die Schuhe aus und steckte ihre Socken hinein. Sie band sie an den Schnürsenkeln zusammen und hängte sie sich um den Hals. Misstrauisch beobachtete Alexander sie, bevor er es ihr gleichtat. Er war kein großer Kletterer, aber ihm war klar, dass es von Vorteil sein würde, wenn er die Zehen frei bewegen konnte.
    Er schaute erneut hoch. Feuer erfüllte die rechteckige Öffnung über ihnen, und er sah, wie flüssiges Gestein an den Wänden herabzulaufen begann.
    »Wie kommen wir daran vorbei?«
    »Mit Glück. Komm schon. Wenn wir hier von einer weiteren Magiewelle getroffen werden, haben wir nichts, woran wir uns festhalten können.«
    Max machte sich an den Aufstieg. Sie kletterte mühelos und bewegte sich spinnengleich. Alexander gab sich alle Mühe, den gleichen Weg zu nehmen wie sie. Bald waren jedoch seine Finger und Zehen wund, und er zitterte, weil er sich so angestrengt konzentrieren musste.
    Je näher sie der Öffnung kamen, desto intensiver wurde die Hitze. Die Luft flimmerte, und Alexander sehnte sich nach einem Schluck Wasser. Auch jetzt wurde Max nicht langsamer. Fünf Meter von der Öffnung entfernt kroch sie in eine Stahlröhre und streckte die Hand nach unten aus, um ihm hineinzuhelfen.
    Sie lehnte sich zurück in den Schacht und blickte hinauf, bevor sie zurück zu Alexander ging. Dann setzte sie sich und zog ihre Socken und Stiefel an. Er folgte ihrem Beispiel.
    »Diese Röhre führt bergab zum Skunk Creek. Etwa auf halbem Weg gibt es eine

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