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Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Titel: Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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warf.
    »Uns drei, und Oz hat vier Sunspears dagelassen, die noch immer auf Patrouille sind.«
    »Geh sie holen«, befahl Max und ging zu Giselles Wohnwagen. Mit der Faust hämmerte sie an die Tür und sprang hinein, ohne eine Antwort abzuwarten.
    Giselle saß im Lotossitz in ihrem Sessel. Ihre Augen waren geschlossen, und die Fingerspitzen beider Hände hatte sie sanft auf ihr Gesicht gedrückt. Sie sah sehr hexisch aus: Giselles ärmellose kastanienbraune Seidenbluse und die dazu passenden Hosen waren mit komplexen Batikmustern verziert, von denen Max annahm, dass sie magische Eigenschaften besaßen. Um Oberarme und Knöchel trug sie mit Kupfer- und Goldfäden durchwirkte Silberreife, in die Scheiben aus schwarz geädertem Türkis und gelbem Jaspis eingelassen waren. Gedämpftes Zauberfeuer leuchtete in den Steinen. Ein passendes breites, aber flaches Band schmückte ihren Hals, und verschnörkelte Hängeohrringe, die Perlen aus Türkis und Jaspis hielten, baumelten fast bis auf ihre Schultern herab. Bis auf jeweils drei Zehenringe waren ihre Füße nackt. Am rechten Fuß trug sie einen Kupferring mit einem ovalen Sonnenstein, einen schlichten Goldring und einen Eisenring, der rundherum mit Bernstein besetzt war. Den linken zierten ein Silberring mit Perlen, ein Platinring mit einem schwarzen Opal und ein schmaler Ring aus schwarzem Jett und rotem Blutstein. Jedes Schmuckstück verstärkte Giselles Magie.
    Sie öffnete langsam die Augen und senkte die Hände. »Ich hätte mich mitten in einem Zauber befinden können. Du solltest es eigentlich besser wissen: In so einer Situation meine Konzentration zu stören könnte fatal für uns beide enden.«
    Max zuckte mit den Schultern. »Und das wäre schlecht, weil …? Übrigens wäre es sehr dumm von dir, deine Kraft direkt vor dem Konklave zu verschwenden. Und so dumm bist du nicht. Aber wenn du es wärst, hättest du dich in einen vernünftigen Schutzzauber gehüllt, und dann wärst nur du tot gewesen.«
    Seufzend streckte Giselle ihre Beine aus. »Du weißt wirklich, wie du mir Kopfschmerzen bereiten kannst. Deine Einstellung hat sich offenbar gar nicht gebessert. Heißt das, dass du weiterhin gegen mich ankämpfst?«
    »Es heißt, dass ich dich immer noch tot sehen will.«
    »Das erstaunt mich jetzt aber. Soll ich CNN anrufen?«
    Max’ Mundwinkel zuckten. »Die Sonne ist beinahe untergegangen. Bist du bereit?«
    »Was hast du geplant?«
    »Ich trommle unsere Leute zusammen und schicke sie Richtung Norden. Sie warten dann im Einkaufszentrum am Highway Fünfzehn, bis wir nachkommen. Nur für den Fall, dass wir den Kranken-Truck brauchen.«
    »Klingt gut.«
    »Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr ich mich freue, das von dir zu hören. Also, du fährst mit Akemi. Niko, Tyler und ich folgen euch unauffällig mit unseren Wagen. Ich stelle den Tahoe ab und verstecke meine Sachen möglichst nah bei der Sagrado, der ehrwürdigen Stätte. Dann treffen wir uns auf dem Parkplatz. Du solltest lieber beten, dass es keinen Ärger gibt. Wir sind zu wenige, um mit einem Angriff fertig zu werden.«
    »Es ist ein Konklave. Das Gesetz verlangt, dass von der Abend- bis zur Morgendämmerung Frieden gehalten wird.«
    »Ihr Hexenschlampen haltet euch doch nur an die Gesetze, bei denen ihr nicht so leicht davonkommt, wenn ihr sie brecht«, sagte Max.
    Giselle zuckte mit den Schultern. »Damit kommt bei einem Konklave niemand davon.«
    »Berühmte letzte Worte. Bitte entschuldige, wenn ich mich auf das Schlimmste vorbereite.«
    »Deshalb bist du ja die Beste.«
    »Fick dich. Ich geh die anderen aufscheuchen. Du hast fünf Minuten.«
    Ohne Giselles Antwort abzuwarten, verließ Max den Wohnwagen und schlug die Tür fest hinter sich zu. Nur die stärkenden Schutzzauber um das Fahrzeug verhinderten, dass der Rahmen sich dabei verzog. Es handelte sich schließlich nicht um die erste Tür, die Max zugeknallt hatte.
    Als sie sich umdrehte, klatschte jemand voller Begeisterung, dem anscheinend nicht viel am Leben lag, und gab einen leisen Pfiff von sich.
    »Halt’s Maul, Lise.«
    »Du bist so was von rattenscharf«, erwiderte Lise mit einem anzüglichen Grinsen. Sie und die anderen drei Sunspears hatten sich zu Niko, Akemi und Tyler bei den Autos gesellt. »Kann ich mir das Outfit leihen, wenn du fertig bist? Auch gerne mit dir drin, wenn du möchtest.« Vielsagend wackelte sie mit den Brauen. »Ich würde deinen Hintern niemals von der Bettkante schubsen.«
    Max bleckte die Zähne. »Weil du

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