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Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Titel: Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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muss funktionieren.«
    Einen Herzschlag später rammten sie den Schleier. Magie umwogte sie. Der Motor jaulte auf, und obwohl Max das Gaspedal durchtrat, kamen sie kaum von der Stelle. Einen Moment lang waren sie wie ein Insekt im Bernstein gefangen. Plötzlich fuhr der Tahoe wie durch ein Wunder langsam weiter.
    Eine Sekunde später waren sie hindurch. Der Geländewagen ruckte und machte einen Satz, auch wenn Max den Fuß vom Gas genommen hatte. Alexander wollte fragen, wie sie das angestellt hatte – wie sie sie durch den Schleier gebracht hatte –, aber ihm fehlte die Kraft dazu. Etwas klapperte auf dem Armaturenbrett, und schließlich hörte er, wie sie ein Handy aufklappte. Es piepte zweimal, als sie eine gespeicherte Nummer anrief. Die Person am anderen Ende nahm sofort ab. Max hielt sich nicht mit Begrüßungsfloskeln auf.
    »Die Sache ist verdammt übel danebengegangen. Ist Giselle bei dir? … Gut. Bring sie hier raus.«
    Eine Pause. Eine Männerstimme erkundigte sich, wo Max war.
    »Ich hab mich verdünnisiert und bin durch den Schleier. Gerade fahre ich über den Golfplatz.«
    Ihr Tonfall wurde immer schleppender, und ihr Atem klang leicht gurgelnd. Mühsam hob Alexander die schweren Lider und wandte den Kopf.
    »Benutzt das … GPS. Macht … schnell. Ich bin fast … am Ende«, sagte sie stockend.
    Ihre Hand fiel herab, bevor jemand antworten konnte. Das Telefon schlitterte über die Armaturen und zu Boden. Das Auto schlingerte, richtete sich wieder aus und ruckte und röhrte, als sie den Fuß von der Kupplung nahm. Kurz darauf soff der Motor ab.
    Endlich kriegte Alexander die Augen auf und schaute sie an. Max war an der Tür zusammengesackt, ihre Hände lagen locker in ihrem Schoß. Sie hatte die Augen geschlossen. Blut rann aus einer tiefen Wunde in ihrer Kopfhaut und verklebte ihr Haar. Ihre ganze rechte Gesichtshälfte war von einer scharlachroten Schicht bedeckt. Es roch stark nach Blut. Er hatte gedacht, dass es sein eigenes gewesen war.
    Als er seinen Blick weiter nach unten wandern ließ, schnappte er ächzend nach Luft. Aus ihrem Oberschenkel ragte ein Messer. Er erkannte es: Es war Brynnas. Wahrscheinlich hatte sie sich bei ihrer Flucht an der Tür festgehalten und Max durchs offene Fenster erwischt. Alexander war zu sehr damit beschäftigt gewesen, aus dem anderen Fenster zu schießen, um etwas mitzukriegen. An dem Eintrittswinkel des Messers erkannte er, dass es die Arterie getroffen hatte. Nur weil Brynna keine Gelegenheit gehabt hatte, es herauszuziehen, war Max noch nicht verblutet. Es war schwer, Shadowblades zu töten. Doch eine durchtrennte Oberschenkelarterie konnte einen ansonsten unverletzten Shadowblade erledigen, bevor irgendwelche Heilzauber griffen. Und Max war nicht unverletzt.
    »Wirst du es überleben?« Er musste sie zum Reden bringen. Sie wach halten, bis Hilfe kam.
    Ihre Lider zuckten. Ihre Antwort kam langsam, und die Worte, die sie zwischen unbewegten Lippen hervorpresste, waren kaum zu hören. »Vielleicht. Vielleicht auch nicht.« Und dann: »Verdammt. Hab vergessen … ihnen … zu sagen … dass sie dich nicht … töten sollen.«
    Ihr Körper erschlaffte und sackte viel zu reglos in sich zusammen.

Kapitel 8
    D ie Sekunden vergingen wie Minuten. Graue Flügel flatterten am Rande von Alexanders Blickfeld. Er blinzelte und gab sich alle Mühe, nicht bewusstlos zu werden. Er konnte nichts tun, um Max zu helfen. Er hatte nicht genug Kraft, um Druck auf ihre Arterie auszuüben. Und selbst wenn – er hätte nicht gewagt, das Messer zu berühren. Wenn es auch nur ein kleines bisschen verrutschte, beschleunigte er ihr Ausbluten vielleicht. Ihm blieb nichts anderes übrig, als auf Hilfe zu warten und zu hoffen, dass sie vor deren Eintreffen nicht starb.
    Der Gedanke erschreckte Alexander. Wut flammte in ihm auf. Er war nicht völlig hilflos. Zumindest konnte er sie beschützen. Selange würde nicht aufgeben. Ihre Shadowblades würden dem Wagen folgen. Er schüttelte den Kopf, um seine Gedanken zu ordnen. Stechender Schmerz wanderte seinen Hals hinab und bohrte sich durch seinen Arm. Er würgte und schluckte schwer, doch der Schmerz trug dazu bei, die Nebel in seinem Kopf zu lichten. Wie lange hatte Brynna zurück zu Selange gebraucht? Wie lange würde es dauern, bis Max’ Shadowblades kamen, um sie abzuholen? Wer würde zuerst hier eintreffen?
    Da er sonst nichts zu tun hatte, fummelte er an der Tür herum, bis das Schloss aufschnappte. Er betätigte den

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