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Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Titel: Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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genießen zu lernen. Sie musste ihren Verstand überzeugen, dass sie den Schmerz herbeisehnte. Nur so ließen sich die Qualen in Kraft umkehren.
    Alexander öffnete eine Doppeltür, hinter der sich eine große Speisekammer befand. Sie war mit Essen und Getränken vollgestopft, als hätte er Nahrungsmittel für den Weltuntergang gehortet. Vielleicht hatte er genau das getan. Er griff nach einer Schachtel Energieriegel und stellte sie auf den Tisch, gefolgt von einem großen Glas Erdnussbutter mit Stückchen, einer Dose gebrannter Mandeln und einem Glas Nutella. Aus einer Schublade holte er zwei Löffel, und anschließend nahm er vier Halbliterflaschen Gatorade aus dem Kühlschrank. Schließlich folgten noch zwei Packungen Himbeereis aus dem Gefrierfach.
    »Ich hab noch mehr«, sagte er und setzte sich Max gegenüber hin.
    Max hatte bereits eine Gatoradeflasche geöffnet und trank hastig. Sie spürte, wie die Flüssigkeit auf dem Weg in ihren Magen das wunde Gewebe in ihrer Kehle befeuchtete. Als die erste Flasche leer war, nahm sie sich die zweite vor.
    Während sie eilig aßen, sagte keiner von ihnen etwas. Max schmeckte nichts. Sie kaute methodisch, wobei sie Alexander ununterbrochen mit einem Auge im Blick behielt. Er holte mehr Gatorade und einen Krug Wasser. Sie trank alles aus.
    »Ich mag keine Lügner«, sagte sie unvermittelt.
    »Ich habe dich nicht angelogen.« Einen Moment lang schwieg er. »Du gehst zu viele Risiken ein. Willst du sterben?«
    Max spürte, wie ihre Lippen sich zu einem bitteren Lächeln verzogen. »An manchen Tagen. Erwartest du etwa, dass ich glaube, dass du das alles geplant hättest? Dass du deinen Kumpels hilfst, mich gefangen zu nehmen, um mich anschließend zu befreien?«
    »Nein. Ich erwarte nicht, dass du irgendetwas glaubst, was ich sage.« Er kniff die Augen zusammen. »Wenn ich nicht eingegriffen hätte, dann hätten sie dich in Julian zerfetzt.«
    »Besser, als auf dem Altar deiner Hexe zu enden. Außerdem bin ich nicht so leicht totzukriegen.«
    Alexander verschränkte die Arme vor der Brust. »Neulich Nacht hat das einen anderen Eindruck gemacht.«
    Er meinte ihre Flucht von dem Konklave. Max zuckte mit den Schultern. »Ich atme noch, oder? Also, was hast du vor, nachdem du mich aus meiner Zelle geholt hast?«
    Seine Miene wurde verschlossen. »Ich werde dir dabei helfen, dein Hagelkorn zurückzuholen und zum Pick-up in Julian zurückzukommen.«
    »Tust du das? Und danach?«
    »Du bist meine Prime. Sag du’s mir.«
    Einen Moment lang konnte Max ihn nur anstarren. Jetzt kam er ihr damit? Entweder war er ein Idiot erster Güte – oder er hielt sie für einen. Oder er meint es ernst. Sie konnte nur abwarten, um zu sehen, was er im Schilde führte. »Na schön. Du brauchst frische Klamotten. Du stinkst nach Blut. Mach schnell.«
    Falls er überrascht war, zeigte er es nicht. Er nickte nur und verschwand. Als sie allein war, sackte Max in ihrem Stuhl zusammen und gab sich der Erschöpfung und dem Schmerz hin. Eine Minute später hörte sie, wie die Dusche anging. Sie knirschte mit den Zähnen. Sie hatten keine Zeit. Max stand auf und trat ins spärlich möblierte Wohnzimmer. An einer Wand standen Schränke, an der gegenüberliegenden befanden sich mehrere Bücherregale, und ansonsten gab es zwei Polsterstühle und eine Stehlampe. Eine weitere Tür führte von hier in Alexanders Schlafzimmer. Sie ging hinein.
    Er hatte ein breites Himmelbett mit dunkelblauen Laken, das von antiken Nachttischen eingerahmt war. Gegenüber davon thronte ein Großbildfernseher auf einem TV-Möbel. Neugierig öffnete sie eine Schublade, um mehr über Alexander zu erfahren. Sie war voller DVDs. Sie fuhr mit den Fingern über die Hüllen. Die meisten Filme kannte sie nicht, aber sie sah auch nicht besonders viele. Einer fiel ihr auf, und sie zog ihn heraus. Mad Max. Der Film war in dem Jahr ins Kino gekommen, in dem Giselle sie zur Shadowblade gemacht hatte. Sie hatte sich nach diesem Film benannt. Er war ihr passend erschienen. Die Figur des Mad Max verkörperte ihr Gefühl, verraten worden zu sein, ihre Wut und ihren Rachedurst.
    Das Plätschern verstummte, und Alexander kam aus dem Badezimmer. Gerade schlang er sich ein Handtuch um die Hüften. Wassertröpfchen glänzten auf seiner teefarbenen Haut. Max zog sich der Magen zusammen. Der Engel war in seiner muskulösen Symmetrie und seiner wie gemeißelten Schönheit vollkommen gewesen. Alexander war fast so vollkommen. Die Muskelstränge über seinen

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