Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers
Teil ein Mensch, und so konnte ich es stärken. Doch ich muss gestehen, dass sie vor allem von Eurem Uterus bestens geschützt wurde. Eine Überraschung, wenn man bedenkt, wie unterernährt Ihr seid.«
Ashla blinzelte und blickte zu Trace. Trace stöhnte erschrocken auf, was ihr bestätigte, dass sie den letzten Teil nicht falsch verstanden hatte.
»Ohh … Trace … ?«, fragte sie ängstlich. »Nur, wie verlässlich ist dieser Mann?«
»Ich-ich habe keine Ahnung.« Trace erhob sich und blickte dem Heiler fest in die Augen. Die spöttisch hochgezogene Augenbraue verriet ihm, dass dieser Mann niemals mit etwas danebenlag. »Aber … es gibt da diese Methode, die wir benutzen, um das zu verhindern«, versuchte er zu erklären, und er sprach mühsam und schleppend vor lauter Benommenheit. »Unsere Männer nehmen orale Verhütungsmittel. Ich nehme sie, wollte ich sagen. Ich schütze meine Partner immer. Alles andere wäre … «
»Unehrenhaft«, ergänzte Ashla an seiner Stelle und hielt inne, um dem einzigen anderen Nicht-Schattenbewohner einen Blick zuzuwerfen und vielsagend mit den Augen zu rollen. Sie war überrascht, als der ernste Mann tatsächlich lächelte. »Tut mir einen Gefallen«, sagte sie, während sie versuchte, ihren erschöpften Körper aufzurichten, »sagt etwas, damit er die Klappe hält, bevor ich ihm in den Hintern trete!«
»Ashla!« Trace war entgeistert, dass sie zu so hohem Besuch so sprach.
»Was?«, blaffte sie zurück.
»Wie ich feststelle, seid Ihr von der Schwangerschaft anscheinend überrascht«, bemerkte der alte Mann, »wenn es stimmt, was Ihr sagt. Ich müsste mehr über dieses Verhütungsmittel wissen, um diese Anomalie richtig zu erklären. Trotzdem versichere ich Euch, dass sie einen Fötus im Leib trägt und dass der Fötus zu drei Vierteln genetisch ein Schattenbewohner ist. Kann man nur hoffen, dass dieses eine Viertel, das menschlich ist, nicht ihr Mundwerk hat.«
»Heeee!«
Trace brach in schallendes Gelächter aus, während Ashla finster dreinblickte angesichts der unverblümten Beleidigung. Er nahm an, dass er eine ebensolche Beleidigung von ihr verdient hätte, doch er war einfach zu überwältigt nach dem Tag. Er wusste nur noch, dass sie wieder in Ordnung kommen würde. Sie lebte.
Und sie war schwanger.
»Beim brennenden Licht«, sagte er auf einmal krächzend. »Mein Vater wird mich umbringen.«
»Oh Bruder! Ich bin müde und werde mal schlafen«, verkündete Ashla und machte es sich im Bett bequem. »Jemand soll mich wecken, wenn diese ganze Geschichte mit der Zwangsehe vorbei ist.«
»Ashla, die Sache ist ernst! Wir müssen sobald wie möglich unsere Bindung vollziehen!«
Ashla war sich nicht sicher, dazu war sie zu schwach, doch das musste der schlimmste und unromantischste Heiratsantrag auf der Welt gewesen sein. Dafür sprach nur, dass sie seine tiefen Gefühle für sie erfahren hatte, bevor er nach den Neuigkeiten über ihre Schwangerschaft eine Art kulturbedingten Herzinfarkt bekam.
»Ja, schon gut, wie dem auch sei. Aber lass mich erst einmal ein paar Stunden schlafen«, sagte sie und versuchte nicht zu lächeln, als sie die Augen schloss. Sie fand, dass ein so erbärmlicher Antrag ein ebenso halbherziges Jawort verdiente.
»Gideon«, sagte Tristan und räusperte sich. »Ich bin sicher, Ashla und Trace wollen sich bei Euch für Eure Hilfe bedanken.«
»Ja, danke, Gideon«, sagte Ashla mit einem Winken, bevor sie erneut die Augen schloss. »Wir werden das Kind nach Euch nennen müssen.«
»Es ist ein Mädchen«, stellte Gideon trocken fest.
»Oh. Dann eben beim nächsten.«
»Wir sollten jetzt gehen«, sagte Tristan, während er Anstalten machte, den Mediziner zur Tür zu begleiten. »Das kann nur noch schlimmer werden.«
»Habt Ihr sie mir nicht als schüchternes Mädchen beschrieben, das kaum Hallo sagen kann?«, fragte Gideon, als Tristan ihn hinausbegleitete.
»Das muss an dem Gift liegen«, sagte er mit einem Schulterzucken, bevor er die Tür schloss.
»Ich würde eher sagen, typisch New York«, hörte sie ihn antworten.
Die Tür fiel zu, und Ashla und Trace blieben allein in dem stillen Raum zurück. Dann hörte sie, wie Trace sich bewegte, ihre Schulter mit einer Hand umklammerte und sie ruckartig auf den Rücken drehte, während er ein Bein über sie schwang und sich über sie beugte.
»Du hast beinahe tot in meinen Armen gelegen«, sagte er erregt. »Jeder schmerzhafte Atemzug von dir hat mir ebenfalls wehgetan. Ich dachte, ich
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