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Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers

Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers

Titel: Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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kennt. Sprich mit mir!«
    »Ich k-kann keinen Orgasmus b-bekommen!« Sie schluckte schwer und rang nach Luft, während ihr Gesicht brannte vor Schamesröte. »Ich habe das noch nie gekonnt«, flüsterte sie.
    Trace konnte nicht glauben, was er da hörte. Mit einem Mal war er angewidert von der selbstsüchtigen Unfähigkeit der Menschenmänner. Kein männlicher Schattenbewohner würde auf die Weiblichkeit losgelassen, ohne dass er wusste, wie man einer Frau am besten Lust bereitete. Das Gleiche galt für die Frauen. Trace hatte sich von Jugend an mit Sexualität beschäftigt, bis seine Lehrer ihn für reif genug gehalten hatten. Manchmal waren es die schwierigsten Stunden in seiner ganzen Erziehung gewesen. Die Methoden, mit denen man ihm Selbstkontrolle beigebracht hatte, hatten an Grausamkeit gegrenzt. Doch es war jede schmerzhafte Enthaltsamkeit und jede disziplinierte Zurückhaltung, die er durchgemacht hatte, wert gewesen. Er hatte alle seine Frauen tief befriedigt und war stets stolz auf seine Leistung gewesen und dankbar seinen Lehrern gegenüber.
    Eine Gesellschaft, in der das nicht so war, kam ihm vollkommen fremdartig, ja barbarisch vor.
    Und Ashlas Gefühl, völlig unzulänglich zu sein, war das perfekte Beispiel dafür. Dass sie vor Scham den Tränen nah war, ganz zu schweigen von ihrer Frustration und Enttäuschung, machte ihn furchtbar wütend. Es erschütterte seine eigene Selbstgerechtigkeit und brachte ihn zu der Einsicht, dass er nicht gerade ein vorbildlicher Liebhaber gewesen war, als er sich mit Hast und egoistischem Verlangen auf sie gestürzt hatte. Trace rieb sein Gesicht an ihrem Haar und atmete tief durch, während er sich wieder in den Griff bekam und einen klaren Gedanken zu fassen vermochte.
    Ich kann das nicht tun. Nicht so.
    Er konnte ihr kaum gerecht werden, solange er von Euphorie beherrscht wurde. Euphorie bedeutete, dass er nur seine eigene Lust zu befriedigen versuchte. Es war eine besondere Art von Wahnsinn, bei der die Betroffenen immer tiefer in ihre eigene Welt eintauchten, bis nichts mehr außerhalb ihrer selbst eine Rolle spielte. Er befand sich noch im Anfangsstadium dieses Zustands, und er benahm sich bereits wesensfremd und ohne Respekt und Rücksichtnahme. Wenn er noch länger bleiben und versuchen würde, mit Ashla zu schlafen, würde er am Ende nur eine weitere Enttäuschung für sie sein … und dann wäre es ihm wahrscheinlich sogar egal.
    Nimm sie trotzdem! , flüsterte ein Teil von ihm bereits in hitzigem Widerspruch. Dring tief und hart in sie ein und explodiere in ihr! Der Rest ergibt sich schon von selbst!
    Trace stöhnte schon allein bei dem Gedanken, auch wenn er sich dafür schalt. Und was sollte er sagen nach ihrem für sie so peinlichen Geständnis? Ich muss gehen, aber es ist schon in Ordnung … Es liegt nicht an dir, sondern an mir? Er würde sie nie davon überzeugen können, dass er sie nicht verließ, weil er dachte, sie sei frigide oder unfähig.
    Wie er es auch drehte und wendete, er hatte sich auf jeden Fall selbst gefickt.

8
    Er dachte, sie sei verrückt.
    Ja natürlich dachte er das, sagte Ashla sich. Er war ein Bild von einem Mann, und er hatte den entsprechenden sexuellen Drang. Er hatte wahrscheinlich noch nie in seinem Leben im Bett irgendetwas falsch gemacht, und bestimmt ein paar Dutzend Schönheitsköniginnen dazu gebracht, ihn darum zu bitten, die Gefälligkeit erwidern zu dürfen.
    Sie hatte noch nie ein zweites Mal Sex gehabt mit einem Mann. Nicht, dass sie es nicht gewollt hätte, denn sie hatte gehofft, dass es mit der Übung besser würde für sie, doch was hätte sie schon tun können, wenn sie sie anlächelten und ihr freundliche Lügen erzählten, bevor sie endgültig aus ihrem Leben verschwanden? Sie war verbittert zurückgeblieben und mit dem ohnmächtigen Gefühl, dass sie irgendwie betrogen worden war. Doch mit der Zeit war es zu einem beständigen Muster geworden, den anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben. Sie wusste, dass sie selbst das Problem war.
    Also konnte sie ihn genauso gut wissen lassen, woran er mit ihr war.
    Er war so still und schweigsam wie den ganzen Tag noch nicht, und Ashla schloss die Augen, um sich zu wappnen gegen das, was vielleicht als Nächstes kommen würde. Es wirkte nicht sehr vielversprechend, als er mit ihr zusammen aufstand und zum ersten Mal, seit das alles begonnen hatte, etwas Abstand zwischen sie brachte. Sie schluckte so schwer, dass es wehtat, und musste gegen die Tränen

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