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Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers

Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers

Titel: Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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gegenüber.
    »Ich habe keine Wahl«, sagte er streng, als er das Schwert festgemacht hatte und sich einen Moment verwirrt umsah. Es verunsicherte sie, ihn so zu sehen. Er war stets so gefasst, seine Handlungen waren wohlüberlegt und zielgerichtet, so als wären sie sorgfältig geplant. Dass sie, eine vollkommen Fremde, den Unterschied bemerkte, war verstörend für sie, und sie wusste, dass es ihm genauso ging.
    »Können … können Sie wiederkommen?«
    Trace blickte sie plötzlich an, und Ashla stockte der Atem angesichts des wilden Ausdrucks in seinen Augen. Von dort, wo er stand, konnte er es sogar hören. Woher wusste er nur, wie schwierig diese Bitte für sie war? Sie schämte sich für ihre Angst vor dem Alleinsein.
    Trace machte unbewusst zwei Schritte auf sie zu und blieb dann wieder stehen. Er schloss kurz die Augen, und seine Hände ballten sich zu Fäusten, als er um Selbstbeherrschung rang – und tief einatmete, um durch den Fliederduft ihrer Körperlotion zu ihrem natürlichen Geruch zu dringen.
    »Können Sie?«, fragte sie, etwas sanfter diesmal, und trat dicht vor ihn hin. Immerhin hatte er sich als Erster bewegt. Er hatte seine eigene Grenze überschritten.
    »Ich sollte nicht«, sagte er leise wie zu sich selbst. Und er hatte recht. Er sollte nicht. Er hatte sich für ihre Hilfe erkenntlich gezeigt, wenngleich längst nicht genug, und die Verpflichtungen in seiner Welt hatten Vorrang. Allerdings traten sie wieder in den Hintergrund angesichts des intensiven Begehrens, das in ihm tobte, als er schließlich den Hauch des warmen weiblichen Dufts bemerkte, nach dem er sich so gesehnt hatte.
    Trace hatte im Euphoriezustand mehr als einmal heftig geflirtet, er war also vertraut mit der Wirkung. Geschärfte Sinne, mangelnde Geduld und impulsives Handeln waren nichts Ungewöhnliches. Doch er hatte noch nie gehört, dass irgendjemand diese Intensität eines urtümlichen sexuellen Verhaltens ebenfalls gespürt hätte.
    Ashla war vollkommen überrumpelt, als eine große Hand sie am Hinterkopf packte und eine zweite sich unter ihrem Arm hindurch um ihre Taille schlang. Sie wurde hochgezogen und an ihn gepresst, wobei sie auf den Zehenspitzen stand, um den Größenunterschied auszugleichen, und bevor sie irgendeinen Laut von sich geben konnte, hatte er ihren Mund mit seinem verschlossen.
    Als sie einen Atemzug machen wollte, war es sein Atem. Als sie ein protestierendes und überraschtes Geräusch von sich geben wollte, fuhr es zwischen seine sich öffnenden Lippen. Ashla versuchte sich irgendwie festzuhalten und krallte sich mit den Fäusten in die schwarze Seide seines Hemds. Dann starrte sie einfach hinauf in seine Augen, während er sie küsste.
    Die nackte Angst in ihren sanften himmelblauen Augen mäßigte seine Wildheit zu Leidenschaft. Sein Gewissen zwang ihn zur Zurückhaltung, und sein Trieb verwandelte sich in ein Sehnen. Jetzt kam die Wahrheit dessen, was zwischen ihnen war, an die Oberfläche, wie das erste Aufflackern von brennendem Zunder. Trace packte sie fester, als auch sein Geruchssinn schließlich befriedigt wurde. Stundenlang hatte ihn die Frage nach ihrem Geruch beschäftigt, und jetzt bekam er zumindest eine Ahnung davon.
    Er hatte nicht die Geduld für Finessen, doch er besaß ein natürliches Geschick, als er ihre reglosen Lippen küsste. Ihre fehlende Erwiderung spornte ihn an, sie für sich zu gewinnen. Trace berührte sie mit der Zunge, langsame kleine Berührungen, die sein Bedürfnis nach ihrer Essenz kurzfristig befriedigten, während er sie drängte, sich ein wenig zu entspannen. Ihre Stummheit und ihre Steifheit wurden Lügen gestraft, als sie plötzlich die Luft zwischen ihre sich öffnenden Lippen sog, trotz seiner Schlichtheit ein Akt der Erwiderung und bereitwilligen Hingabe.
    Dann drang er tief in ihren Mund, während er benommen die süße Feuchtigkeit ihres Geschmacks und das leise Stöhnen wahrnahm, das ihr entfuhr. Er spürte, wie sämtliche Barrieren in ihm fielen. Alles, was er sich versagt hatte, war plötzlich erlaubt, als ein Lichtblitz ihn plötzlich von Kopf bis Fuß versengte, sein Blut erhitzte und den Atem in seiner Lunge verbrannte, bis es ihm gelang, ihn mit der kühleren Luft des Raums zu mischen.
    Es war ein vergeblicher Versuch, denn alles war in ihren lieblichen Geruch gehüllt, jedes tiefe Einatmen von Sauerstoff riss ihn in einen selbstvergessenen Wirbel aus Aktion und Reaktion. Kaum hatte er damit begonnen, ihren Mund zu erforschen, da drehte er

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