Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers
ausgeschaltet. Das Brennen verwandelte sich in ein wildes Feuer, so unbarmherzig, wie er immer und immer wieder hineinstieß, mit einem schmerzerfüllten, triumphierenden Schrei, der die heftigen Schübe untermalte, mit denen sein Samen herausschoss.
Es dauerte eine endlose Minute, bevor er schließlich von ihr herunterrollte und keuchend nach Luft rang. Ashla hätte nicht aufstehen können, selbst wenn sie es gewollt hätte, ihr schmerzender Körper wollte einfach nur daliegen, doch als sie ihre Stellung veränderte, ließ er seine Hand auf ihre Hüfte fallen und hielt sie fest.
»Geh nicht weg!«, krächzte er.
»Das tu ich nicht«, versprach sie und schloss die Augen, als er mit seinen feuchten Händen über ihren Körper glitt, so als würde er einfach nur ihre Konturen genießen wollen. Sie musste lächeln, froh, dass sie sich endlich einmal nicht zu dünn, zu knochig oder zu zart fand. Es war ein dramatischer Wandel, anders als in den vergangenen zwei Tagen, wo er sich um sie gekümmert hatte, als wäre sie aus Porzellan. Doch da war sie ja auch noch am Verheilen gewesen, und vielleicht hätte sie ihn trotz seiner Stärke und Größe genauso behandelt.
Sie rollte herum und blickte ihn an, während ihre Augen über die Stellen glitten, wo er bei ihrer ersten Begegnung verwundet worden war. Die Wunden heilten überraschend schnell, jetzt waren es nur noch lachsfarbene Flecken, die vernarbten. Ein paar von den oberflächlichen Verletzungen waren schon beinahe verschwunden.
Abgesehen davon war er vollkommen.
Sie mochte seinen Schmuck. Den doppelten Armreif, eine seltsam verknotete und perlenbesetzte Halskette aus poliertem Kupfer und Ringe an den kleinen Fingern. Der an der linken Hand hätte sie vielleicht ein wenig unruhig gemacht, wenn er nicht die Form eines Falken gehabt hätte und so gar nicht den Eheringen glich, wie sie sie kannte. Aber spielte das überhaupt eine Rolle? Was war mit der Welt, die so schlagartig leer gewesen war? Wahrscheinlich hatte auch er alle verloren, genau wie sie … obwohl er den Eindruck erweckt hatte, als gäbe es einen wichtigen Ort, an dem er eigentlich sein müsste, und sie daraus geschlossen hatte, dass dort viele Leute sein mussten.
Jetzt allerdings schien er nicht gehen zu wollen. Und sosehr dies auch ein stummes Kompliment sein mochte, es beunruhigte sie. Je länger er da war, desto seltsamer benahm er sich. Es war fast so, als hätte sie es mit zwei verschiedenen Männern zu tun, dem Trace von vor zwei Tagen gegenüber dem Trace von jetzt.
Sie seufzte und zitterte ein wenig. Sie durfte sich nicht zudecken. Er mochte das nicht. Stattdessen wagte sie es, sich an seinen viel wärmeren Körper zu schmiegen, und hoffte, dass er es nicht als Verlockung auffassen würde.
» Ajai Trace.«
Ashla schrie erschrocken auf, als sie vom Fuß des Bettes her eine fremde männliche Stimme hörte. Jetzt griff sie doch nach der Daunendecke und zog sie sich hastig über den Körper, während sie mit weit aufgerissenen Augen die große männliche Gestalt anstarrte, die dastand ohne irgendeine Rücksicht auf ihre intime Situation. Er war ein gutes Stück größer als Trace, und obwohl er genauso breite Schultern hatte, war er ein wenig schlanker. Sein langes schwarzes Haar war zu einem gewellten Pferdeschwanz gebunden, der ein gutes Stück über die Schultern herabfiel. Er war schwarz gekleidet, doch der exotische Schnitt und der Stil hatten etwas Orientalisches. Für einen Mann war er atemberaubend schön, eine wahre Augenweide, wie Diana wohl sagen würde. Die Sinnlichkeit seiner Gesichtszüge, von dem arroganten Zug um den Mund bis zu der dunklen Nachdenklichkeit in seinen schimmernden Augen verrieten ihr, dass er daran gewöhnt war, die Oberhand zu haben.
Doch es war das Blitzen eines metallenen Schwertgriffs, das Ashlas Herzschlag beschleunigte. Was, wenn er so war wie dieser andere? Der, der Trace in der Boutique beinahe getötet hätte? Trace’ Waffe lag ein paar Räume weiter, dort, wo ihr Sexmarathon begonnen hatte.
Doch Trace schien unbesorgt zu sein und machte sich nicht einmal die Mühe, sich aufzusetzen oder dem Anstand zu genügen und sich zu bedecken, wie sie es bei ihm nun versuchte. Träge blickte er den Eindringling an.
» M’itisume «, erwiderte er den Gruß. »Tristan, was bringt Euch zu mir?«
»Ihr«, antwortete der Mann namens Tristan und kam ein Stück um das Bett herum. Er legte die Hand auf sein Schwert, beinahe wie bei einer Kampfansage. Ashla sah, wie
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