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Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers

Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers

Titel: Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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Es war, als wäre man in reglosem Zustand high, eine Welle körpereigener Endorphine, die im Gehirn einen endlosen Genuss auslöste, selbst wenn man einfach nur dalag und es geschehen ließ. Wie war es Trace gelungen, seine Vorstellung dahingehend zu beeinflussen, dass sie der Schlüssel für seinen Glückszustand war? Er hätte eigentlich gar nicht in der Lage sein dürfen, überhaupt Eindruck auf eine Frau zu machen, ganz zu schweigen davon, was er mit dieser hier getan hatte.
    Mit einer Menschenfrau.
    Nun, beinahe jedenfalls.
    Schattenbewohner und Menschen waren nicht füreinander geschaffen. Die Geheimhaltung der Existenz der Schattenbewohner war der Hauptgrund für einen solchen Ausschluss. Die Gefahren und Schwierigkeiten, die im sorglosen Umgang eines menschlichen Partners mit dem Licht lagen, waren das Risiko nicht wert. Doch vor allem war die Chance auf Empfängnis unkalkulierbar. Wie sehr würde ein Baby leiden, das von zwei unterschiedlichen Spezies abstammte? Könnte es das Licht aushalten, oder würde es gleich in der Wiege verbrennen, was bedeutete, dass seine Eltern es ungewollt töteten? Nein, die Folgen waren zu schrecklich.
    Doch er musste zugeben, dass die Gefahr einer Schwangerschaft hier nicht besonders groß war. Sie mochte vielleicht in vieler Hinsicht real sein, doch entscheidend war, dass ihr Körper sich woanders befand. Der Priester nahm an, dass ihre einzigartigen Fähigkeiten und der Geist, der sie ihr verliehen hatte, sie dazu gebracht hatten, zu glauben, sie sei ein warmes, lebendiges Wesen an diesem Ort, und in der Folge hatte sie diese Vorstellung auf diejenigen übertragen, die tatsächlich lebendige Wesen waren. Doch sie konnte bestimmt nicht schwanger werden, egal, welche Vorstellungen ihr Geist erschaffen konnte.
    »Tristan, kannst du ihn anziehen?«, fragte Magnus leise, ohne den Blick von der schniefenden jungen Frau abzuwenden.
    »Ja. Bleib nicht zu lange weg! Ich werde dich brauchen, wenn er aufwacht.«
    »Er wird nicht aufwachen«, bemerkte sie leise. »Nicht so bald jedenfalls. Trace braucht dringend Schlaf. Er war erschöpft, aber … aber er wollte nicht auf seinen Körper hören, also habe ich … ich dafür gesorgt.«
    Ashla hatte in den letzten Stunden mehrere Male vorgehabt, den Trick anzuwenden, doch es war ihr so betrügerisch vorgekommen, so anmaßend und irgendwie entwürdigend. Selbst jetzt noch sträubte sich etwas in ihr bei dem Gedanken, dass sie es getan hatte, doch tief drin wusste sie, dass es die einzige Möglichkeit gewesen war. Wenn sie nicht eingegriffen hätte, wäre Trace verletzt worden. Schwer. Sie brauchte nichts über die beiden Männer zu wissen, die gekommen waren, um ihn mitzunehmen, um sich da sicher zu sein. Sie brauchte sich nur die Waffen anzuschauen, die sie trugen – kunstvoll geschmiedet die einen und von brutaler Wirksamkeit die anderen – , um zu wissen, dass sie das Kämpfen wirklich ernst nahmen. Was auch immer aus der Welt geworden war und woher sie auch immer kamen, sie hatten gelernt, auf das Schlimmste vorbereitet zu sein.
    Als Magnus auf sie zuging, wich sie ängstlich zurück. Schon allein in seiner Haltung lag etwas Todbringendes und Eindrucksvolles, und an dem harten Glanz in seinen goldenen Augen konnte sie den scharfen, analytischen Verstand erkennen. Doch das eigentlich Erschreckende war, dass sie eine Tiefe in ihm spürte, die andere einfach nicht hatten. Solange sie denken konnte, hatte Ashla bei anderen intuitiv Dinge erspürt, und ihre Unfähigkeit, die Gefühle zu kontrollieren, hatte sie gezwungen, irgendwie damit umzugehen und sie zu akzeptieren – anders als bei ihren Heilkräften, über deren Einsatz sie selbst entschied. In ihrem ganzen Leben hatte sie noch nie einen ähnlichen geistigen Abgrund verspürt wie bei diesem Mann. Es gab keine wirklich passende Beschreibung, doch es kam der Sache am nächsten.
    »Wie lautet Euer vollständiger Name?«, fragte er und überraschte sie mit dieser einfachen Erkundigung. Sie hatte erwartet, dass er zumindest eine Art Wiedergutmachung oder auch Rechenschaft darüber wollte, was Trace widerfahren war.
    »Ashla Townsend.«
    »Ashla Townsend«, wiederholte er langsam. »Danke für Ihre Hilfe!« Er hielt so lange inne, dass ihr ein Schauer über den Rücken lief. »Es ist unwahrscheinlich, dass Sie ihn wiedersehen, Miss Townsend. Ich denke, ich sollte so fair sein und Ihnen das sagen.«
    »Warum?« Die Frage klang äußerst gereizt, doch sie war zu erschrocken und zu

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