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Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers

Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers

Titel: Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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»Magnus mag die Unabhängigkeit seines Sohnes ja vielleicht gutheißen, doch zwischen den beiden gibt es eine Verbindung, die unverbrüchlich ist.«
    » K’yatsume , ich lasse Killian kommen, damit er an Eurer Seite ist«, sagte Guin zu Malaya mit einer höflichen Verbeugung. Es war eine der seltenen Gelegenheiten, bei denen der Leibwächter Malaya, die sich mit einem Seufzer neben ihre Ratgeberin setzte, allein ließ.
    »Interessant, dass Guin sich so große Sorgen um Trace macht«, bemerkte Rika. »Er ist in solchen Dingen sonst sehr zurückhaltend.«
    Malaya schnaubte gereizt. »Er hat Trace’ Schwierigkeiten nur deshalb zur Kenntnis genommen, weil er ihn hierhaben möchte. Guin braucht Tristans Wesir, damit er mich dazu bringt, dass ich ihn freistelle, um Baylors Anhänger zu suchen. Er denkt, ich höre auf Trace, oder Trace zeigt mir, wo ich mit meinem Eigensinn falschliege.« Rika wartete, als ihre Herrin einen Augenblick in nervöses Schweigen verfiel. »Er ist böse auf mich«, sagte Malaya schließlich.
    »Wütend, würde ich sagen«, verbesserte Rika.
    »Das ist mir egal«, log Malaya. »Wenn er denkt, ich lasse zu, dass er zur Zielscheibe eines fehlgeleiteten Dolchs wird, wie es Trace widerfahren ist, ist er nicht ganz bei Verstand. Trace hat nur dank der Gnade der Dunkelheit und des Glücks überlebt. Guin soll von mir aus ruhig schmollen, aber ich werde ihn nicht freistellen, damit er eine heuchlerische Schlangenbrut aufspürt, die ihm nach dem Leben trachtet!« Malaya rutschte auf dem Sitz nach vorn, und Rika konnte das aufgeregte Klimpern ihrer Armbänder hören, an denen sie mit nervösen Fingern spielte. »Wenn ich das Ziel eines Mordkomplotts sein soll, wäre das Schlimmste, was ich tun könnte, meinen Leibwächter freizustellen.«
    »Killian würde ihn vertreten. Er ist vertrauenswürdig und sehr verlässlich«, bemerkte Rika. »Keiner könnte es jemals mit Guin aufnehmen, was seine Ergebenheit und seine Fähigkeiten angeht, doch er würde auf jeden Fall Euer Leben schützen.«
    Malaya schnaubte verächtlich. »Warum sind Männer nur so versessen auf tollkühne Eskapaden? Sie scheinen aufzublühen, wenn sie Kopf und Kragen riskieren können.«
    »Verstehe. Aber habt Ihr mit dem Anzetteln eines Bürgerkriegs nicht Kopf und Kragen riskiert, als Ihr den Thron bestiegen habt?«
    »Das kann man nicht vergleichen!«
    »Und ob! Ich glaube außerdem, dass Guin einfach nur seine Pflicht erfüllen möchte, indem er Euch beschützt. Ich begreife nicht, warum Ihr ihm im Weg steht, indem Ihr ihn die ganze Zeit in Eurer Nähe haben wollt. Es wundert mich außerdem, dass Ihr diesem Mann tagtäglich Euer Leben anvertraut, aber Ihr glaubt nicht, dass er auf sich selbst aufpassen kann.«
    »Weil er um sein Leben nicht besorgt ist!«, stieß Malaya hervor. »Dieser Mann hat Todessehnsucht!«
    »Nein, er hat nur keine Angst vor dem Tod. Er heißt jede Gelegenheit willkommen, die ihn unerschrocken und praktisch unbesiegbar macht in der Schlacht. Doch angesichts der Aufgabe an Eurer Seite braucht er Tod und Gefahr nicht bewusst zu suchen. Die Sache mit Baylor ist das beste Beispiel.«
    »Halt! Ich habe es satt, dass alle mich dazu bringen wollen, diesen Mann in den Tod zu schicken! Ich will darüber nicht mehr reden!« Die Stimme der Kanzlerin klang drohend und bestimmt. Rika wusste, wann sie ihre Herrin genug provoziert hatte, also ließ sie sie vorerst in Ruhe. Malaya war ganz selten störrisch und unvernünftig, und die Wesirin fragte sich, warum sie auf einmal so kratzbürstig war.
    Kurze Zeit später öffneten sich die Türen zum Wohnzimmer, und ein Schwall kalter Luft traf Rika. Der Duft nach Weihrauch wehte vom Gang herein, da in den anderen Gebäudeteilen unablässig das wohlriechende Pulver verbrannt wurde. Malaya unterließ es, weil sie wusste, dass Rika zum Ausgleich für ihre Blindheit stärker auf ihre anderen Sinne angewiesen war und die schweren Düfte eine betäubende Wirkung haben konnten.
    Doch trotz des hereinströmenden Duftes nach Salbei und Sandelholz bemerkte Rika sofort den schweren exotischen Geruch nach männlichem Moschus und Koriander. Auch das charakteristische Klirren von Metallamuletten, immer wenn Tristan einen Schritt tat, war zu hören und das Geräusch des Fußkettchens aus Goldmedaillons, das er stets trug, wenn er barfuß ging.
    »Schwester, wir müssen reden«, verkündete er, und der strenge Ton in seiner Stimme verriet Rika, dass ihm sein sonst so sorgloses Auftreten vergangen

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