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Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers

Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers

Titel: Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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schrie auf, als Trace’ Gewicht plötzlich gegen sie sackte und er schwer auf die Knie in den Schnee sank. Sie sah, wie seine Waffe herunterfiel, als er eine Hand ausstreckte, um sich am Boden abzustützen. Mit aller Kraft versuchte sie ihn zu stützen.
    »Was ist? Stimmt etwas nicht?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Trace benommen, und versuchte sie anzuschauen. »Ich glaube, ich bin … verletzt. Aber es ist nicht tief.«
    »Verletzt?«, fragte sie erschrocken. »Wie? Wo?«
    Ashla lehnte sich zurück, um ihn zu untersuchen, bemerkte die Schnittwunde in seinem Gesicht, maß ihr aber keine Bedeutung bei. Dann entdeckte sie den Riss in seinem Hemd unter dem rechten Arm. Sie hatte ihn zuvor nicht bemerkt, weil es blutgetränkt am Körper klebte. Als sie an ihrem Jackenärmel hinabblickte, sah sie, dass das graue Material rot verfärbt war. Er hatte zugelassen, dass sie ihn fest an sich presste, ohne auch nur zu zucken. Jetzt versuchte sie ihn zu stützen und gleichzeitig seine Verletzung zu untersuchen. Es war ein Balanceakt, der zum Scheitern verurteilt war. Trace fiel auf den Rücken in den Schnee. Sie konnte einen besorgten Aufschrei nicht unterdrücken, als er leise stöhnte und den Kopf schüttelte, als versuchte er die Verletzung mit reiner Willenskraft abzuschütteln. Sie kniete sich neben ihn und zog den zerrissenen Rand seines Hemds hoch.
    Die Schnittwunde war blutig und entzündet, doch das konnte einen Mann wie Trace eigentlich nicht in die Knie zwingen, und das sagte sie ihm auch.
    »Scheiße!«, fluchte er. »Er hat seine Klingen in Gift getaucht. Der Schweinehund hat mich vergiftet.«
    »Gift! Was für ein Gift?«
    »Woher zum Teufel soll ich das wissen?«, fauchte Trace, während er versuchte sich aufzusetzen. Der Schnee durchnässte seine Kleidung, und seine Haut wurde kalt. Sie mussten dort weg, oder sie wären am Morgen tot.
    Ashla war nicht verärgert über seinen Tonfall. Sie hätte im umgekehrten Fall ebenfalls unwirsch reagiert, und die Frage war irgendwie dumm gewesen.
    »Okay, hör zu«, sagte sie zu ihm, und ihre Zähne klapperten, während sie ihm den Schnee vom Rücken klopfte. Der Schnee war noch nicht tief für die Jahreszeit, trotzdem war er nass und kalt. »Ich werde dich heilen. Dann kannst du uns einen Unterschlupf suchen.«
    »Nein! Bist du wahnsinnig! Du hast mir doch gezeigt, was passiert, wenn du mich heilst, die Wunden gehen auf dich über. Das würde bedeuten, dass du ein Gift in dir aufnimmst, das stark genug ist, mich umzuhauen, und ich bin zu hundert Prozent ein Schattenbewohner! Das kannst du nicht riskieren. Ich habe mich schon gewundert, dass du das letzte Mal überlebt hast.« Trace’ Ausbruch schwächte ihn, und er wäre beinahe zurück in den Schnee gefallen, wenn sie nicht rasch hinter ihn gekrochen wäre und ihn gestützt hätte.
    »Wir haben keine Wahl! Ich bin nicht stark genug, um dich zu tragen, und ich kann keine Hilfe holen! Selbst wenn du dich wieder materialisieren und zurückkehren würdest – du kannst ja nicht einmal aufstehen!«
    »Ashla, das kannst du nicht tun. Ich habe deinen Körper gesehen. Dein wahres körperliches Selbst im Lichtreich. Du bist dünn und zerbrechlich. Magnus sagt, du verlierst jeden Tag ein bisschen Lebenskraft.« Er packte sie am Arm und schüttelte sie, doch sie spürte es kaum. »Als er dich gefunden hat, warst du übersät von den Schnittwunden, von denen du mich geheilt hattest. Verstehst du, was das bedeutet? Es bedeutet, dass alles, was dir hier passiert, dir dort ebenfalls passiert!«
    Ashla schüttelte wütend den Kopf, während Tränen in ihren Augen brannten.
    »Halt! Hör auf, mir Angst zu machen!«
    »Du solltest Angst haben! Zeig mal ein bisschen von deinem Selbsterhaltungstrieb, um Drennas willen! Du kannst ohne mich überleben. Such dir einen Unterschlupf! In ein oder zwei Tagen wird Magnus kommen, und er wird dich so lange suchen, bis er dich gefunden hat. Diese Leute wollen nicht dich, Ashla, sie wollen mich. Wenn sie mich hier finden, ist ihre Jagd vorbei.«
    »Oh mein Gott! Oh Gott, du bist wahnsinnig!«, stöhnte sie. »Willst du mir erzählen, dass du weggehen und mich hier in der Kälte sterben lassen würdest, wenn es umgekehrt wäre? Dass es in Ordnung ist, kaltherzig und … und egoistisch zu sein?«
    »Nein, Jei li . Es geht darum, nicht egoistisch zu sein«, sagte er, und er wurde schwerer, und seine Stimme wurde leiser. »Du bist dein halbes Leben lang belogen worden. Du verdienst es, mehr darüber

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