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Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers

Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers

Titel: Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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wechseln würde. Mit einem menschlichen Wesen hätte er das nie versucht, doch laut Magnus war sie ein halbes Schattenwesen, und das genügte hoffentlich.
    Ashla bemühte sich tapfer, nicht einfach nur dazustehen und zu zittern wie Espenlaub, aber es gab nicht viel, was sie tun konnte.
    Ihre Schwester war tot, und ihre Mutter lebte. Als sie noch geglaubt hatte, die Welt wäre zerstört worden, war sie wegen ihrer Schwester am Boden zerstört und mit dem vermeintlichen Tod ihrer Mutter versöhnt gewesen. Sie hatte ein schlechtes Gewissen gehabt deswegen. Welcher Mensch ist so distanziert gegenüber der Frau, die ihm das Leben geschenkt hat, dass ihr Tod ihn kaltlässt?
    Ihren Brüdern und ihrer Schwester hatte sie jahrelang eingebläut, sie sollten Ashla aus dem Weg gehen und sie behandeln, als wäre sie ein Teufel, doch Cristine hatte sich nie daran gehalten. Sie hatte es irgendwie geschafft, sich abzuschotten gegen den religiösen Wahn ihrer Mutter und für ihre Schwester einen Platz in ihrem Herzen zu bewahren. Was ihre Brüder betraf, so hatte der ältere bereits einen eigenen Standpunkt, als ihre Mutter mit den Anschuldigungen gegenüber der damals fünfjährigen Ashla begann. Er hatte weder für Sophias fanatischen Glauben etwas übrig, noch hätte er jemals für seine Schwester Partei ergriffen. Er hatte einfach stumm danebengesessen, als Ashlas Leben sich in eine Hölle auf Erden verwandelt hatte. Und ihr anderer Bruder kam ganz nach ihrer Mutter.
    Ashla erschauerte und verdrängte die Gedanken und die schrecklichen Erinnerungen. Stattdessen konzentrierte sie sich auf das Gefühl von Trace’ kaltem Körper so nah an ihrem. Ihr wurde bewusst, dass er ohne Jacke frieren musste, und sie spürte es unter ihren Händen. Er hatte sich noch nie so kalt angefühlt.
    Auf einmal wurde ihr ganzer Körper von einem seltsamen Gefühl erfasst. Zuerst war es wie ein Ziehen von innen heraus, doch dann durchzuckte es sie wie die durchdringende Hitze, die sie verspürt hatte, als Trace ihre Brüste berührte. Sie wurde rot, weil es ihr peinlich war, dass sie sich winden musste, und dann wurde alles in ihr leicht und warm. Trace’ kalter Körper schien sich aufzulösen, war jedoch genauso schnell wieder da. Sie öffnete die Augen und stellte fest, dass sich die Umgebung vollkommen verändert hatte. Sie wollte sich umschauen, doch er presste sie wieder an sich, und sie sah gerade noch, wie alles in einem grauen Nebel verschwand und sich dann wieder in reines Schneeweiß zurückverwandelte.
    Jetzt erkannte sie, dass sie sich ziemlich weit von ihrem ursprünglichen Standort entfernt hatten. Sie starrte zu Trace hinauf, der schwer atmete und trotz der Kälte von glänzendem Schweiß bedeckt war.
    »Du kannst dich t-teleportieren?«, fragte sie staunend.
    »Genau genommen heißt es Schattenspringen, und du kannst es bis zu einem gewissen Punkt wahrscheinlich ebenfalls. Wenn nicht, dann hätte ich es nicht geschafft, dich gerade eben mitzunehmen.«
    Sie betrachtete ihn aufmerksam, während er sprach. Er war außer Atem, obwohl sie still dastanden.
    »Es schwächt dich. Es ist schwerer, weil ich zur Hälfte ein Mensch bin.«
    »Nicht so schlimm«, sagte er und wischte sich mit der Hand über die Stirn. »Andere Faktoren spielen ebenfalls eine Rolle, Ashla. Nichts von dem, was du siehst, ist einfach zu erklären. Denk bitte daran, ja?«
    »Trace, du bist eiskalt. Wir müssen irgendwo einen Unterschlupf finden.« Ashla biss sich besorgt auf die Lippen, während sie sich umsah. Sie befanden sich außerhalb der Stadtgrenze. Es waren keine Gebäude zu sehen, und es fühlte sich an, als ob die Temperatur fallen würde, während sie dort standen. Sie hielt sich dicht an seinem Körper und versuchte, ihre Körperwärme mit ihm zu teilen.
    »Es gibt einen Campingplatz in der Nähe. Dort sind wir. Meine Leute, und Campingfahrzeuge mit Heizung.«
    »Und woher weißt du, Trace, dass diese Killer nicht darauf warten, dass wir direkt dorthin gehen?«
    Sie hatte recht. Natürlich hatte sie recht. Sobald irgendwelche Verfolger ihre Spur verloren, würden sie direkt den Konvoi ansteuern in der Hoffnung, ihnen den Weg abzuschneiden. Trace schüttelte den Kopf und versuchte zu begreifen, wie er einen so tödlichen Fehler hatte machen können. Er dachte darüber nach, was er als Nächstes tun sollte, doch in seinem Kopf herrschte eine Wand aus Kälte und Nebel, die seine Gedanken zu lähmen schien.
    Und dann gaben auf einmal seine Beine nach.
    Ashla

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