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Shadowdwellers: Magnus (German Edition)

Shadowdwellers: Magnus (German Edition)

Titel: Shadowdwellers: Magnus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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ihre Sexualität zum Leben erweckte. Sie war schön und wild und gefährlich und voller Überraschungen.
    Mit einem Lächeln auf den Lippen und mit einem Anflug von Schwerfälligkeit in ihrem Gang machte Daenaira sich auf den Weg zu ihren Gemächern. Als Magnus sie das zweite Mal genommen hatte, hatte es noch immer ein bisschen wehgetan, doch bei Weitem nicht mehr so wie beim ersten Mal. Trotzdem war sie glücklich und erleichtert, als sie in das warme Wasser ihrer Wanne glitt. Sie hatte gelernt, sich vom Luxus eines Bades verwöhnen zu lassen. Manchmal bekam sie deswegen Angst, weil sie wusste, dass das Leben unvorhersehbar war, und dass das, was sie bekommen hatte, ihr genauso schnell wieder genommen werden konnte, doch sie musste Magnus zumindest darin vertrauen, dass er ihre Lebensweise verteidigen würde. Wenn seine Feinde allerdings einen Weg finden würden …
    Eisige Furcht kroch ihr in den Leib. Daenaira brachte es einfach nicht über sich, unbekümmert über Magnus’ möglichen Tod nachzudenken. Das war dumm, denn gerade in dieser bedrohlichen Atmosphäre konnte es sehr wohl passieren, und sie musste darauf vorbereitet sein. Sie musste sich fragen, was dann aus ihr würde. K’yan Hera war nie von einem anderen Priester erwählt worden und lebte ein zufriedenes Leben unter ihresgleichen. Das war so seit Kincaids Tod vor vierzig Jahren. Das Sanktuarium hatte ihr großzügig angeboten, sie könne sich jederzeit zur Ruhe setzen, als Kincaid starb. Anscheinend war ihnen bewusst, dass eine verbundene Dienerin niemals dazu in der Lage sein würde, sich jemand anderem hinzugeben – so mächtig war die Bindung – , und sie hatten es ihr überlassen, ihr Leben so geruhsam zu leben, wie sie es wünschte.
    Aber Dae war nicht verbunden, und sie würde es wahrscheinlich auch nie sein, wenn es bisher noch nicht geschehen war. Bei dem Gedanken lächelte sie und zitterte zugleich. Das Zittern rührte von dem Gedanken her, womöglich an einen Priester weitergereicht zu werden, der bei Magnus’ Tod die Hand im Spiel hatte. Bei dem Nachhall aus ihrem früheren Leben, der in diesem Gedanken steckte, runzelte sie die Stirn, ganz zu schweigen davon, dass sie niemandem im Sanktuarium traute. Das Lächeln betraf den angenehmeren Teil ihrer Gedanken. Es war die Erinnerung an die letzten Stunden und wie hart Magnus sich bemüht hatte, ihr in den Stunden des sexuellen Erwachens beizustehen. Sie konnte sich nicht vorstellen, mit jemand anderem so intim zu sein wie mit Magnus. Trotz all ihrer Schwierigkeiten, von denen ein paar noch immer nicht gelöst waren, gab es körperlich zwischen ihnen etwas Machtvolles und Unleugbares. Vor Magnus hätte sie sich nie vorstellen können, ihren Körper freiwillig einem Mann hinzugeben. Jetzt freute sie sich mit klaren Anzeichen der Erregung in ihrem Körper auf seine Rückkehr.
    Dae stieg rasch wieder aus dem Becken. Sie musste sich mit etwas beschäftigen. Sie würde in den Unterricht gehen, als wäre nichts geschehen. Außerdem musste sie zugeben, dass sie die Privatstunden mit K’yan Hera sehr mochte. Nicht nur, weil sie die Frau gern hatte, sondern weil das Thema Religion Daenaira faszinierte. Vor allem, wenn Hera mit ihrer eindringlichen Stimme und voller Inbrunst darüber sprach. Dae lernte die Einzelheiten der Rolle von Priester und Dienerin als körperliche Vertreter der Gottheiten, zu denen sie beteten.
    Sie flocht ihr Haar, weil es nass war, zog sich einen frischen Sari an und kehrte eilig in den öffentlichen Bereich des Sanktuariums zurück. Als sie die Haupthalle betrat, stieß sie mit Tiana zusammen.
    »Dae! Guten Abend«, grüßte die ihre neue Freundin.
    »Guten Abend, Tiana. Wie geht es dir?« Dae hatte Mitleid mit K’yan Tiana. Das Mädchen hatte nichts Böses getan, doch durch ihre Verbindung mit Cort wurde sie als Paria behandelt, obwohl der eigentlich als solcher hätte behandelt werden müssen. Dae fand es ungerecht, dass eine unschuldige Frau wegen der Taten eines Verräters leiden sollte. Soweit Dae erkennen konnte, war Tianas einzige Schuld, dass sie dem falschen Mann vertraut und von dessen heimlichen Machenschaften nichts gewusst hatte.
    »Es geht mir gut«, log Tiana. Die Dienerin reagierte ziemlich sensibel auf die Art und Weise, wie sie behandelt wurde. Wenn Dae richtig verstanden hatte, dann hatte Tiana als Dienerin eines Bußpriesters zu dessen Lebzeiten ein gewisses Ansehen genossen. Jetzt war sie auf einmal abgeschnitten von den Kreisen, in denen sie sich

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