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Shadowdwellers: Magnus (German Edition)

Shadowdwellers: Magnus (German Edition)

Titel: Shadowdwellers: Magnus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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bewegt hatte.
    Trotz der Forderungen, dass Dienerinnen und Priester jeweils untereinander gleich waren, gab es eine Hackordnung, und je einflussreicher der Partner sowohl unter den Männern als auch unter den Frauen war, desto einflussreicher wurde der andere automatisch. Magnus stand natürlich an der Spitze der Rangordnung bei den Männern, und Shiloh war der Furcht einflößende Zweite, doch Karri hatte auf der Leiter unter Hera gestanden. Alter und Weisheit spielten auf jeden Fall eine Rolle, aber die Bindung war die Trumpfkarte bei den Frauen. Es war der größte Triumph für eine Dienerin und damit das wichtigste Kriterium für den Rang. Daenaira, die jung war und noch ganz neu, hatte überhaupt keinen Rang, bis sie offiziell ihr Gelübde ablegte und eine engere Beziehung mit dem Priester einging. Doch der Kampf um irgendwelche Ränge berührte sie im Grunde nicht. Sie hatte genug damit zu tun, die Dinge zwischen ihr und Magnus auf die Reihe zu bekommen.
    »Begleitest du mich ein Stück?«, fragte Dae ihre Freundin. Tiana nickte froh.
    Sie wurde sogar ein wenig gesprächig, auch wenn sie nervös war, sodass Dae über sie schmunzeln musste. An einer Mauernische blieb sie stehen und zog Tiana dichter an sich heran.
    »Du summst wie eine Biene«, schalt sie sie leise. »Erzähl mir, was dich beschäftigt.«
    »Nichts. Wirklich.« Tiana lachte leise. »Ich glaube, ich bin einfach froh, jemanden zum Reden zu haben. In solchen Situationen … erfährt man, wer die wahren Freunde sind.« Die hübsche kleine Dunkelhaarige blickte finster drein. »Ich habe gedacht, dass ein paar von den Frauen gute Freundinnen sind, Leute, denen ich alles anvertrauen kann. Aber so wie sie mich behandeln – dabei habe ich gar nichts falsch gemacht!« Tianas Unterlippe zitterte, und ihre Augen füllten sich mit Tränen, dann wandte sie das Gesicht ab. »Cort war ein gemeiner Hund«, gestand sie. »Kalt wie ein Stein. Aber ich habe getan, was man von mir erwartet hat, ohne mich zu beschweren. Egal, wie grob er manchmal mit mir umgesprungen ist. Er hat nur widerstrebend meine Grenzen geachtet, und manchmal konnte ich spüren, dass er sie gern überschritten hätte … «
    Tiana schluckte und wandte sich wieder zu ihrer Freundin hin. »Es hat mich nicht überrascht, dass er es war. Ich schwöre, als ich von dem Versuch gehört habe, dich zu vergewaltigen, bin ich zu Eis erstarrt. Es stand auf Messers Schneide, man konnte es einfach an ihm riechen. Doch ich schwöre dir, wenn ich mir sicher gewesen wäre – wenn ich es wirklich gewusst hätte – , dann hätte ich es gesagt. Wenn ich gewusst hätte, dass er und Daniel und noch ein paar andere eine Verschwörung anzetteln, dann hätte ich es gesagt . Aber ich habe es nicht getan. Ich war so dumm und naiv.« Sie wischte die Tränen weg und schniefte, während ihre Lippe noch mehr zitterte vor Kummer. Daenaira war voller Mitgefühl.
    »Warum hast du Magnus nicht erzählt, wie er dich behandelt? Er hätte dir zugehört.«
    »Ich weiß nicht. Cort hat immer so getan, als würde ich ihm gehören und als ob alles seins wäre aufgrund seines Priesterstatus’.« Sie deutete seine Körpergröße an. »Und es war nicht immer schlecht. Manchmal war er sehr charmant. Sehr humorvoll. Ich dachte, er wollte nur wilden Sex. Er hatte schließlich ein Recht auf seine Vorlieben.«
    »Du aber auch. Du hättest Nein sagen können«, sagte Dae finster.
    »Das habe ich einmal versucht«, gestand sie mit leiser Stimme, als wäre Cort noch immer am Leben und könnte sich dafür rächen, dass sie Schlafzimmergeschichten ausplauderte. »Er hat mich dafür bestraft. Ich habe es nie wieder versucht.«
    »Tiana!« Daenaira war entsetzt. »Hat er dich gequält?«
    Tiana errötete unter ihrer bronzefarbenen Haut. »Nicht, was du denkst. Ähhm … « Sie fuhr sich unbehaglich mit der Zunge über die Lippen. »Ich … habe es größtenteils genossen. Ich nehme an, das war ziemlich töricht.«
    »Nein. Das war es nicht. Ich werde aber auch gar nicht versuchen, es zu verstehen. Ich hatte keine sexuelle Unterweisung, bis Magnus mich unterrichtet hat, ich bin also noch ein bisschen unbedarft.« Daenaira musste lächeln, als sie an die Stunden im Tutorenraum dachte.
    Tiana betrachtete sie und verzog den Mund zu einem kleinen Lächeln. »Soll ich dir etwas zeigen? Du darfst es Magnus aber nicht erzählen. Wenn M’jan Magnus wüsste, dass ich es weiß oder dass ich dir davon erzählt habe, würde ihn der Schlag treffen. Dann

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