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Shadowdwellers: Magnus (German Edition)

Shadowdwellers: Magnus (German Edition)

Titel: Shadowdwellers: Magnus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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stemmte die Beine fest in den Boden und warf sich mit der Schulter gegen die Tür, wo sich auf der anderen Seite der Riegel befand. Bei seinem kräftigen Körper brauchte es nur noch einen weiteren Stoß, bis das Holz splitterte. Aber beide wussten, dass das einer zu viel war. Ein Mann wie Shiloh war viel zu schnell, auch wenn er nur eine Sekunde vorgewarnt war.
    Sie stürzten in den Raum.

11
    Magnus sah zu, wie die beste Religionsschülerin, die er in all den Jahren gehabt hatte, in höchster Aufregung auf und ab ging. Er hatte sich gesetzt, denn er fühlte sich viel zu entspannt, um sich von ihrem Aufruhr anstecken zu lassen, und saß locker auf einem der großen Sessel in ihrem Wohnzimmer. Sein ganzer Körper fühlte sich fremd und ruhig an, und ihm wurde bewusst, wie angespannt er schon seit Längerem gewesen war. Er lächelte in sich hinein bei dem Gedanken, dass seine neue Entspannungstechnik schnell ein süchtig machender Zeitvertreib werden konnte.
    »Ich verstehe das nicht. So etwas hat er noch nie getan«, klagte Malaya gereizt und verschränkte die Finger.
    »Tristan hatte Angst, er würde … «
    »Nicht Tristan!«, unterbrach sie ihn grob, und der scharfe Tonfall war ganz untypisch für sie, vor allem gegenüber ihrem Priester. »Guin!«
    »Guin«, wiederholte Magnus vorsichtig. Bei den Göttern, er musste wohl etwas besser aufpassen. Sie musste das Thema gewechselt haben, während er seinen Tagträumen mit Daenaira nachgehangen hatte, und jetzt wusste er nicht, worum es ging. Er sah sich um und bemerkte erst jetzt, dass Killian und nicht Guin über die Kanzlerin wachte. »Er ist auch früher schon mal weg gewesen«, beruhigte er sie.
    »Aber nicht eine ganze Woche! Wann in den letzten fünfzig Jahren war er je eine ganze Woche fort?«
    »Eine Woche?« Magnus merkte, dass er sich allmählich anhörte wie ein Papagei. »Guin hat um eine ganze freie Woche gebeten? Weg von dir? Und lässt dich in der Obhut von jemand anderem?«
    »Da hast du es! Hör nur, wie du das sagst. Du weißt genauso gut wie ich, dass das Licht ihn niederstrecken müsste, bevor er seinen Posten verlässt! Und dann hat er … «
    Magnus konnte sehen, wie ihre Haut sich am ganzen Körper rötete, als sie sich mit einer Hand über die Schulter strich.
    »Was hat er, K’yatsume ?«, fragte er leise, und die Anspannung kehrte in seinen Körper zurück, während er sich auf die Sesselkante setzte.
    Malaya blickte über die Schulter zu Killian und dann zu der Tür in der Suite, hinter der die erschöpfte Rika verschwunden war, als er ankam. Dass Malaya auf einmal einen so ausgeprägten Sinn für Privatsphäre hatte, sagte ihm, dass er herausfinden musste, was zwischen ihr und Guin vorgefallen war. Zerwürfnisse im engsten Kreis würden es ihren Feinden leichter machen, sie auseinanderzubringen. Magnus hatte stets gedacht, dass Guins Loyalität gegenüber seiner Herrin unverbrüchlich sei. Was war passiert? Zuerst hatte Tristan ihrer Beziehung Schaden zugefügt, und nun hatte Guin sie auch noch der Obhut von anderen überlassen? Kein Wunder, dass sie so aufgebracht war.
    »Ich glaube, ich sehe mal nach Rika«, sagte Killian unvermittelt, als er spürte, dass seine Anwesenheit sie daran hinderte, zu reden. Guin hätte sich nicht darum geschert. Er wäre nie auf die Idee gekommen, den Raum zu verlassen. Außerdem wusste Killian, dass Malaya, trotz seiner herausragenden Fähigkeiten, bei Magnus wahrscheinlich sicherer war als bei ihm. Er zögerte also nicht, sie mit ihm allein zu lassen, und klopfte bei Rika, die ihn hereinbat.
    Malaya griff nach Magnus’ Hand und führte ihn nun in ihr Schlafzimmer und schloss eine weitere Tür, damit ihre Freunde sie nicht hören konnten. Magnus lehnte sich gegen die Tür, verschränkte die Arme vor der Brust und sah zu, wie sie ihre unruhige Wanderung wieder aufnahm. Der schwere Stoff ihrer Röcke wurde jedes Mal aufgewirbelt, wenn sie sich energisch umdrehte.
    »Was hat er getan, K’yatsume ?«, fragte er noch einmal.
    Sie antwortete mit einem nervösen Lachen und rieb sich wieder mit der Hand über Schlüsselbein, Schulter und Hals. Mit seiner Annahme, dass es aus Anspannung geschah, lag er wohl falsch, denn sie schien sich eher zu liebkosen, als einen verspannten Muskel zu massieren.
    »Er … hat mich berührt und … ähhm … ich glaube, er hat mir gedroht.«
    Dass sie verwirrt und unsicher war, war nicht zu übersehen, und Magnus konzentrierte sich darauf, damit sein Temperament nicht mit ihm

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