Shadowdwellers: Magnus (German Edition)
verdient?«
Daenaira dachte, es sei eine rhetorische Frage, weil die kleinen Zungenschläge es ihr unmöglich machten, zu sprechen. Sie streckte die Hände aus und packte ihn bei den Haaren, und die kleinen goldenen Ringe klickten gegen ihre Fingernägel. Tränen traten ihr in die Augen, als seine Zunge sie erst kurz berührte und dann lang und langsam über sie strich. Er stöhnte, und die Klangvibration setzte sich durch ihren Körper fort und ließ sie erschauern. Seine Finger glitten an ihren Schamlippen entlang, teilten sie, bis sie sich bloß und verletzlich fühlte, das perfekte Opfer für seine nächste sinnliche Attacke. Als er seine Lippen um ihre Klitoris schloss, wäre sie beinahe an die Decke gegangen.
Dann schlang er auf einmal die Arme um ihre Oberschenkel, hob ihren Hintern vom Bett, legte ihre Beine über seine Schultern und vergrub das Gesicht zwischen ihren Beinen. Die nächsten Minuten waren für Daenaira die reine Glückseligkeit, und ihr wurde schwarz vor Augen, als sich die ganze Welt nach innen richtete und sie spürte, wie sein Mund und seine Zunge auf ihr spielten. Er verließ ihre Klitoris nur für kleine Ausflüge zum Rand ihrer Vagina. Dann stieß er seine Zunge tief in ihre Scheide, und ihr ganzes Universum explodierte in Farben und in Schreien einer Frau, die höchste Lust verspürt. Ihr Körper bäumte sich auf und wand sich, ihre Kehle erfüllt von den Schreien, die von ihren eigenen Stimmbändern kamen.
Das war die Erlösung, nach der sie zuvor gesucht hatte. Schon seit Tagen. Seit Jahren. Diesmal gab es keine schmerzhaften Rückzieher, kein unangenehmes Ziehen von unerfülltem Verlangen. Sie flog, während der Rest der Welt kroch, und das war wundervoll.
Als Magnus an ihrem Körper hinaufglitt, um sie zu küssen, liefen ihr die Tränen ins Haar, während ihre lustvollen Geräusche in ein Schluchzen übergingen, das an Panik grenzte.
»Schhh«, beruhigte er sie und küsste sie sanft auf den Mund, während er ihre Tränen fortwischte. »Es ist gut, Liebling. Atme einfach, Baby.«
Sie bemühte sich, doch es war schwer, solange sie mit jedem Kuss ihren Geschmack an ihm wahrnahm, und eine ganz andere Art von Schmerz breitete sich in ihr aus. Sie fühlte sich leer und bedürftig, und sie wusste, dass er hatte, was sie brauchte, um sie zu erfüllen und zu befriedigen. Allerdings war da diese Angst, dass es mehr war als nur das körperliche Verlangen ihres erwachenden Körpers. Doch Dae zwang sich, es zu verdrängen. Sie konzentrierte sich auf den starken Mann, umschlang ihn mit den Beinen, und mit einem aggressiven Vorstoß ihrer Zunge verwandelte sie den gefühlvollen Kuss in einen Kuss voller Begehren und roher Sexualität.
Doch als sie die heftige männliche Erregung im Tal ihres Geschlechts spürte, schoss ihr ein schrecklicher Gedanke durch den Kopf. Ihre Hände waren auf seine Schultern gesunken, und unbewusst grub sie ihre Nägel in sein Fleisch.
» K’yindara «, rief er leise und brachte ihr zu Bewusstsein, dass sie ihre Augen fest geschlossen hatte und trotzdem noch immer weinte. »Rede, mein Schatz. Erzähl’s mir.«
Sie schüttelte den Kopf, leckte sich nervös über die Lippen und weigerte sich, die Augen zu öffnen. Er verhielt sich ganz still, und sie atmete aus, als wäre es zum ersten Mal seit Jahren.
»Daenaira, rede mit mir.«
Ihre nassen Wimpern teilten sich, und seine attraktiven Gesichtszüge erschienen in einem kristallförmigen Farbkaleidoskop. Sie schüttelte wieder den Kopf und blieb bei ihrer Weigerung, auch wenn sie sagte: »Ich will es nicht wissen. Ich bin nicht bereit. Ich will nicht … Ich kann nicht … «
Magnus hätte eigentlich vollkommen verwirrt sein müssen; was sie sagte, ergab keinen Sinn. Doch ein Blick in ihre feuchten bernsteinfarbenen Augen genügte, und er wusste es.
Er wusste es einfach.
Sie wollte ganz ohne jeden Zweifel nicht wissen, ob sie während ihrer Gefangenschaft genommen worden war oder nicht.
»Hör mir zu, Dae«, sagte er und vergewisserte sich, dass sie ihm tief in die Augen blickte, während er sprach, »es ist nicht passiert. Schau mich an«, sagte er scharf, als sie die Augen schloss. Sie gehorchte, und ihre Pupillen weiteten sich vor Überraschung. »Weißt du, was meine dritte Kraft ist?« Sie schüttelte den Kopf. »Ich kann die Wahrheit ans Licht bringen. Ob man sich dessen bewusst ist oder nicht, man weiß, was einem widerfahren ist und was nicht. Ich kann dich dazu zwingen, mitzuerleben, dass es die
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