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Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Titel: Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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»Allerdings bin ich nicht sicher, wie du die Unseelie-Prinzen täuschen konntest. Sie sind von seinem Tod überzeugt.«
    Er war so freundlich, dass ich um ein Haar die versteckte Frage und die Drohung überhört hätte. Er verwob seine seidigen Worte mit Stahl. V’lane war trotz seiner charmanten Art in gefährlicher Stimmung. Aber weshalb? Ich wusste, dass er dem Chester’s einen Besuch abgestattet hatte. War irgendwas vorgefallen, nachdem mich Lor aus dem Gebäude bugsiert und in den Viper gesetzt hatte? Wusste V’lane, dass das Sinsar Dubh auch dort gewesen war?
    »Mit einem kleinen Trick«, wich ich ihm aus.
    »Barrons ist gar nicht gestorben? War er für eine Weile … außer Gefecht gesetzt?«
    V’lane und Barrons hassten sich, seit Barrons V’lanes Prinzessin vor Urzeiten getötet hatte. Ein tiefsitzender Instinkt riet mir, zu einer Lüge zu greifen. »Du machst Witze, oder? Barrons kann nicht getötet werden.«
    »Ich will wissen, wie du die Unseelie-Prinzen getäuscht hast, MacKayla.« Da war wieder dieses Gewebe aus Stahl und Seide. Dies war keine Frage, sondern ein Befehl.
    Er kam zu mir in die Eingangsnische, und der berauschende Feen-Duft nach Jasmin und Sandelholz mischte sich mit dem der Rosenblätter und brachte Gefahr mit sich.
    Ich legte den Kopf in den Nacken und musterte V’lane. Plötzlich wusste ich, was seinen Ärger entfacht hatte. Er war nicht so aufgebracht, weil er dachte, dass ich die Unseelie-Prinzen hinters Licht geführt hatte, sondern weil er fürchtete, sie wüssten schon die ganze Zeit von Barrons’ Überleben und hätten ihn ausgetrickst.
    V’lane saß im Hohen Rat der Königin. Er wurde von der Herrscherin seines Volkes auserwählt, die Intrigen zu entwirren und die Wahrheit aufzudecken. Und er war gescheitert. Seine Unfähigkeit, Lügen von der Wahrheit zu unterscheiden – noch dazu die Lügen eines Unseelie –, hatte ihn stark mitgenommen. Ich verstand das. Es schwächt ungemein, wenn man erkennt, dass man sich auf das eigene Urteil nicht verlassen kann.
    In diesem Fall jedoch hatte er sich nicht geirrt. Barrons war wirklich einige Zeit tot gewesen, und die Unseelie-Prinzen hatten V’lanenicht getäuscht. Allerdings würde ich ihm das nicht auf die Nase binden. Barrons hatte mich darum gebeten, V’lane zu belügen, und noch dazu schien ich geradezu darauf programmiert zu sein, Barrons’ Geheimnis unbedingt zu bewahren. Möglicherweise zwang er mich durch ein weiteres Tattoo dazu.
    Dennoch konnte ich V’lane ein Körnchen Wahrheit bieten. »Du hast mir einmal gesagt, ich würde gerade erst anfangen zu entdecken, was ich bin – erinnerst du dich?«
    Er sah mich scharf an und nickte. Er berührte mein Haar. »Es freut mich, dass du es wieder so trägst, MacKayla. Es ist sehr hübsch.«
    Na ja – Barrons war anderer Meinung. »Du hattest recht. Erst kürzlich habe ich einen Platz in mir entdeckt, wo ich manches sehe, von dem ich nicht einmal wusste, dass ich es kenne. Ich finde Dinge, die ich nicht verstehe.«
    Er beugte den Kopf und wartete.
    »Ich fand Runen, die den Prinzen nicht gefielen. Und ich benutzte sie zusammen mit anderen, um die Illusion zu schaffen, dass Barrons tot ist«, log ich.
    Er verdaute die Neuigkeit. Die Unseelie hatten ihn nicht düpiert. Langsam wich die Anspannung aus seinem Gesicht.
    »Du hast Darroc und den Prinzen Barrons’ Tod vorgegaukelt, so dass Darroc glaubte, du würdest dich ernsthaft mit ihm verbünden wollen?«
    »Genau.«
    »Warum?«
    Ich zögerte.
    »MacKayla, können wir uns nicht endlich vertrauen?«, fragte er leise. »Was muss ich tun, um dich zu überzeugen? Gebiete über mich – ich stehe dir zu Diensten.«
    Ich hatte es so satt, zu lügen und belogen zu werden, Misstrauen zu geben und Misstrauen zu ernten. »Er kannte eine einfache Methode, das Sinsar Dubh unter Kontrolle zu bringen. Deshalb hat das Buch ihn umgebracht.«
    »Dann stimmt das also«, murmelte V’lane. »Es war kein Jäger.«
    Ich nickte.
    »Und was hat es mit dieser einfachen Methode auf sich?«
    »Mir ist es nicht gelungen, mehr aus ihm herauszukriegen, bevor er starb.«
    V’lane musterte mich kritisch. »Es erfordert eine große Kraft, die Prinzen so wirksam zu täuschen.« Er wollte etwas hinzufügen, schien es sich jedoch anders zu überlegen und hielt inne. Nach einer kleinen Weile fragte er vorsichtig: »Welche Farbe haben die Runen, die du benutzt hast?«
    »Rot.«
    Er sah mich an, als wüsste er nicht, wen oder was er vor sich hatte. Ich

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