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Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Titel: Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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dass wir endlich einen soliden Plan hatten, der auch funktionieren konnte. Wir hatten die Steine und die Prophezeiung; jetzt brauchten wir nur noch Christian. Darüber, was wir tun würden, nachdem wir das Buch eingefangen hatten, und ob wir der Königin zugestehen sollten, es zu lesen, wollte ich noch nicht nachdenken. Ich konnte immer nur ein Hindernis auf einmal überwinden, und im Augenblick hatte ich noch keine Ahnung, wie wir Christian im Spiegellabyrinth ausfindig machen sollten. Zu schade, dass Barrons ihn nicht auch mit seinem Zeichen gebrandmarkt hatte.
    Ich hatte noch eine Frage, die schon die ganze Zeit an mir nagte. Ich musste etwas über mich selbst wissen – etwas, was die Träume,die mich schon ein Leben lang heimsuchten, erklären konnte. »V’lane, wie sah Cruce aus?«
    Er hob eine Schulter an und ließ sie wieder fallen, dann verschränkte er die Arme hinter dem Kopf und drehte das Gesicht in die Sonne. »Wie die anderen Unseelie-Prinzen.«
    »Du sagtest, der König habe sich verbessert. Wie unterschied sich Cruce von den anderen?«
    »Wieso fragst du?«
    »Es geht um etwas, was die Sidhe -Seherinnen gesagt haben«, log ich.
    »Wann willst du die Prophezeiung erfüllen?«
    »In dem Moment, in dem ich alle MacKeltar zusammenbekomme und das Buch lokalisieren kann.«
    Er sah mich an. »Also bald«, murmelte er. »Sehr bald.«
    Ich nickte.
    »Es muss so rasch wie möglich geschehen. Ich fürchte um die Königin.«
    »Ich habe dich nach Cruce gefragt«, rief ich ihm ins Gedächtnis.
    »So viele Fragen nach einem unbedeutenden Prinzen, der schon vor Hunderttausenden von Jahren das Zeitliche gesegnet hat.«
    »Ja und?« Klang er trotzig?
    »Wäre er nicht tot, dann würde ich … wovon werdet ihr Menschen so oft geplagt? Ah ja, von Eifersucht.«
    »Stell mich auf die Probe.«
    Nach einer ganzen Weile stieß er erneut einen dieser perfekt imitierten menschlichen Seufzer aus. »Laut unseren Chroniken war Cruce der Schönste von allen, obwohl die Welt nie etwas davon erfahren wird – eine Verschwendung an Vollkommenheit, die sonst noch nie jemand zu Gesicht bekommen hat. Der Halsreif seines königlichen Geschlechts war mit Silber durchwirkt, und sein Gesicht strahlte wie pures Gold. Allerdings glaube ich, dass sich der König ihm so verbunden fühlte – ehe seine Liebe zu einer Sterblichen alles zerstört hat –, weil Cruce der Einzige war, der Ähnlichkeit mit ihm hatte. Wie der König selbst besaß Cruce majestätische schwarze Schwingen.«

25
    K urz nach Mitternacht ging ich in der Gasse hinter Barrons, Books and Baubles auf und ab und überlegte, ohne zu einem Ergebnis zu kommen.
    Barrons war noch nicht zurück – das machte mich wahnsinnig. Ich hatte mir vorgenommen, ihn sofort, wenn er auftauchte, zur Rede zu stellen und alles, was zwischen uns geklärt werden musste, ans Licht zu zerren. Ich wollte wissen, wie lange ich genau auf ihn warten musste, sollte er wieder getötet werden. Ich war ständig auf dem Sprung, wartete und hatte gleichzeitig Angst, ihn nie wiederzusehen. Es konnte mich nicht beruhigen, dass er eigentlich noch am Leben war, bevor ich ihn nicht selbst gesehen hatte.
    Jedes Mal, wenn ich abends die Augen zumachte, glitt ich in meinen kalten Traum. Er belauerte mich, um mich in dem Moment, in dem ich mich entspannte, zu überfallen. Ich drehte endlos Stundengläser mit schwarzem Sand um; ich rannte Meilen um Meilen über eisigen Grund und suchte immer drängender nach der schönen Frau; und ich flüchtete ständig vor dem geflügelten Prinzen, den wir beide fürchteten.
    Wieso ließ mich dieser verdammte Traum nicht los?
    Vor zehn Minuten, als ich zum fünften Mal in dieser Nacht aufgewacht war, war ich gezwungen, mir einzugestehen, dass ich keinen Schlaf finden würde, ohne diesen Traum zu haben. Die Angst und die Qualen, die ich im Traum erlitt, waren so kräftezehrend, dass ich immer wieder aufwachte und erschöpfter war als vor dem Einschlafen.
    Ich blieb stehen und starrte auf die Ziegelmauer.
    Jetzt, da ich wusste, dass er da war, konnte ich ihn spüren, den Tabh’r – den Spiegel, den Darroc so geschickt schräg gegenüber vom Buchladen installiert und getarnt hatte.
    Ich brauchte mich nur dagegenzudrücken, dem Steintunnel zu dem Raum mit den zehn Spiegeln zu folgen und den vierten vonlinks zu passieren, um in die Weiße Villa zu gelangen. Ich würde mich beeilen müssen, weil die Zeit in den Spiegeln anders verlief als hier. Ich wollte mich nur rasch umschauen

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