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Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Titel: Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Sie bilden sich ein, plötzlich eine Hauptfigur zu sein, nur weil Sie durch den Spiegel …«
    »Ich habe Christian jenseits des Spiegels zurückgelassen. Ich habe ihn in dem Gefängnis gefunden«, schnitt ich ihm das Wort ab.
    Sein Mund klappte zu, dann schimpfte er: »Warum dauert es immer so lange, bis Sie mir die wichtigen Dinge erzählen?«
    »Weil es immer so viele wichtige Dinge gibt«, verteidigte ich mich. »Ihr Haar streift wieder den Boden.«
    »Heben Sie’s hoch. Ich hab die Hände voll.«
    »Ich fasse sie nicht an.«
    Er funkelte mich an. »So eine Feinseligkeit, Miss Konkubine?«
    »Sie ist nicht mal die echte Königin«, versetzte ich ärgerlich. »Zumindest nicht die, die das Leben der Konkubine ruiniert hat. Ich mag einfach keine Feenwesen. Ich bin eine Sidhe -Seherin, schon vergessen?«
    »Sind Sie das?«
    »Wieso bist du sauer auf mich? Ich kann nichts für das, was ich bin. Ich bin nur für das verantwortlich, was ich daraus mache.«
    Er warf mir einen Seitenblick zu, der ausdrückte: Das ist vielleicht das einzige Intelligente, was Sie heute Abend von sich gegeben haben.
    Ich sah zu der zerstörten Fassade des Chester’s hinter ihm. Für einen Moment wirkte das Gebäude unheimlich wie eine schwarze Ruine vor dem dunklen Himmel – ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten. Ein Vollmond mit rotem Hof und blutenden Kratern stand über ihm am Himmel. Noch mehr Feenartiges dringt in unsere Welt.
    »Wenn Sie hineinkommen, gehen Sie direkt auf die Treppe zu, einer der Männer wird Sie hinaufbegleiten. Gehen Sie direkt zur Treppe«, betonte er noch einmal. »Versuchen Sie, auf dem Weg nicht in Schwierigkeiten zu geraten oder einen Aufruhr anzuzetteln.«
    »Das ist nicht fair. Mein Leben ist nicht immer chaotisch.«
    »Wann ist es das nicht?«
    »Wenn ich …« Ich überlegte. »… allein bin«, endete ich verstimmt. »Oder schlafe.« Ich erkundigte mich nicht nach meinen Eltern. Es fühlte sich … falsch an, als hätte ich kein Recht mehr, mich um Jack und Rainey Lane zu sorgen. Mir tat das Herz weh. »Wohin gehst du?«
    »Ich treffe Sie drin.«
    »Wenn ich sehen würde, welchen Geheimeingang du benutzt«, sagte ich sarkastisch, »könnte ich es ja allen Feenwesen verkünden – hast du davor Angst?« Jetzt, da er annahm, dass ich die Geliebte des Königs war, traute er mir noch weniger. Wie würde er mich behandeln, wenn er ahnte, dass ich das leibhaftige Böse war?
    »Setzen Sie sich in Bewegung, Miss Lane«, sagte er.
    Ich stieg in den Bauch des Wals hinunter und fand ihn bis zu den Kiemen voll mit Menschen und Unseelie vor. Ich konnte nicht der König sein. Dies waren nicht meine »Kinder«. Ich hegte keinerlei väterliche Gefühle. Im Gegenteil – ich verspürte Mordlust. Das war der Beweis – ich war ein Mensch. Mir war es ein Rätsel, warum mich der Spiegel durchgelassen hatte, aber irgendwann würde ich das herausfinden.
    Ich schaute mich schockiert um. Während meiner Abwesenheit hatte sich einiges verändert. Die Welt verwandelte sich ohne mich ständig in etwas anderes.
    Mittlerweile trieben sich auch Seelie im Chester’s herum. Nicht viele, und es sah nicht so aus, als würden sie von den Unseelie herzlich willkommen geheißen. Ich entdeckte etwa ein Dutzend Seelie, und die Menschen schienen verrückt nach ihnen zu sein. Zwei von den schrecklichen kleinen Monstern, die einen dazu bringen, sich zu Tode zu lachen, stießen von oben auf die Menge herab und hielten kleine Gläser fest – die Drinks schwappten über. In Käfigen, die von der Decke hingen, tanzten nackte Männer, wanden sich in sexueller Ekstase und wurden von zarten Nymphen mit durchsichtigen Flügeln umflattert.
    Ich überblickte den Club und erschrak. Auf einem erhöhten Podest in einem der Sub-Clubs für jene mit einer Vorliebe für sehr junge Menschen stand der goldene Gott, der Dree’lia getröstet hatte, als V’lane ihr den Mund weggenommen hatte. Ich musste mich sehr zusammenreißen, um nicht auf ihn zuzustürmen, ihn mit meinem Speer zu durchbohren und V’lane öffentlich des Verrats zu beschuldigen.
    Dann hatte ich eine bessere Idee.
    Ich zwängte mich durch die Menge und stellte mich neben ihn. »Hey, erinnerst du dich an mich?«
    Er ignorierte mich. Ich konnte mir vorstellen, dass er so was oft hörte, wenn er hier Stammgast war.
    »Ich bin die Frau, die in Darrocs Begleitung war in der Nacht, in der wir uns auf der Straße begegnet sind. Ich möchte, dass du V’lane herbeirufst.«
    Der goldene Gott

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