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Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Titel: Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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identisch – jeder hatte vier Arme und vier röhrenförmige Beine, drei Köpfe und Dutzende Münder in ihren flachen, grässlichen Gesichtern. Ich sah kleine nadelspitze Zähne in diesen Mündern und lange, dünne in vielen Mundwinkeln. Keine Ahnung, woher ich das wusste, aber diese langen Zähne benutzten sie wie Strohhalme.
    Bei der Obduktion meiner Schwester hatte man festgestellt, dass ihr das Knochenmark komplett fehlte, dass alle endokrinen Drüsen ohne jedes Sekret und ihre Augäpfel verschrumpelt waren. Und sie hatte auch kein Rückenmark mehr. Der Gerichtsmediziner war vollkommen ratlos gewesen.
    Ich nicht. Nicht mehr.
    Jetzt wusste ich, welche Kaste Alina getötet hatte. Was an ihrgenagt und ihr Fleisch herausgerissen hatte, um an die Körperflüssigkeiten zu kommen, als wären sie Delikatessen.
    Was sie gesagt hatten, wurde mir erst im Nachhinein klar.
    Hast du uns was Leckeres zu trinken gebracht, Schnelle? Das letzte war so süß.
    Ich erschrecke. Bestimmt bedeutet das nicht das, wonach es klingt. Dani ist die Schnelle. Was … warum … Mein Gehirn verwandelt sich in Mus.
    Sie sehen mich hoffnungsvoll an. »Schie gehört unsch, ja?« Sechs Münder sprechen gleichzeitig. »Du muscht ihr den Schpeer wegnehmen. Du muscht schie bewegunslosch machen wie die Blonde. Lasch schie für unsch hier auf der Schtraße.«
    Dani. Ich öffne den Mund, bringe jedoch keinen Ton heraus.
    Ich höre einen erstickten Laut und ein ersticktes Schluchzen.
    »Geh nicht, Schnelle!«, heulen sechs Münder. »Komm schurück, füttere unsch noch mal! Wir sind scho hungrig!«
    Ich drehe mich um und starre Dani an.
    Ihre Augen sind riesengroß, ihr Gesicht kreidebleich. Sie weicht vor mir zurück.
    Wenn sie ihr Schwert ziehen würde, wäre alles ganz einfach.
    Sie tut es nicht.
    »Zieh dein Schwert.«
    Sie schüttelt den Kopf und tritt noch einen Schritt zurück.
    »Zieh dein verdammtes Schwert!«
    Sie beißt sich auf die Unterlippe und schüttelt erneut den Kopf. »Mach das nicht. Ich bin schneller. Ich werde dich nicht töten.«
    »Du hast meine Schwester umgebracht. Warum nicht mich?« Der dunkle See in meinem Kopf beginnt zu brodeln.
    »So ist das nicht.«
    »Du hast sie zu ihnen gebracht.«
    Sie verzieht ärgerlich das Gesicht. »Du weißt gar nichts von mir, du verdammte blöde Kuh! Du weißt nichts !«
    Ich höre ein Rascheln hinter mir, schmatzende Geräusche undwirble herum. Die Freaks nutzen die Gelegenheit und versuchen, sich davonzumachen.
    Eher friert die Hölle zu. Für diesen Augenblick habe ich gelebt. Für meine Rache. Erst die beiden, dann Dani.
    Ich stürze mich auf die Monster und schreie den Namen meiner Schwester.
    Ich steche, schneide und reiße.
    Mit dem Speer fange ich an und mache mit bloßen Händen weiter.
    Ich wüte wie Barrons in Tiergestalt. Diese beiden Ungeheuer hatten meine Schwester in einer düsteren Gasse überfallen, und jetzt weiß ich, dass sie keinen schnellen Tod hatte. Ich sehe sie vor mir, mit weißen schmerzverzerrten Lippen. Sie wusste, dass sie sterben würde, und kratzte einen Hinweis in den Asphalt, in der Hoffnung, dass ich kommen würde. Gleichzeitig fürchtete sie, dass ich den Hinweis fand. Sie glaubte, dass ich erfolgreich sein würde, wo sie versagt hatte. Gott, sie fehlt mir! Hass frisst mich auf. Ich gehe in der Rache auf, umarme sie, werde zur Rache.
    Als ich fertig bin, ist von den zwei Monstern nicht mehr viel übrig – kein Stück ist größer als meine Faust. Ich zittere und ringe um Atem. Fleischstücke und graues Zeug aus ihren Schädeln kleben an mir.
    Füttere uns noch mal! , haben sie gefordert.
    Ich beuge mich vor, falle und erbreche mich.
    Ich würge, bis nur noch Galle kommt, bis mir die Ohren dröhnen und die Augen tränen.
    Ich muss mich nicht umschauen, um zu wissen, dass Dani längst weg ist.
    Endlich habe ich das bekommen, weswegen ich nach Dublin gekommen war.
    Ich weiß, wer meine Schwester getötet hat.
    Das Mädchen, das ich inzwischen als kleine Schwester angesehen habe.
    Ich rolle mich auf dem kalten Pflaster zusammen und weine.
    37
    A ls ich aus der Dusche komme, erhasche ich einen Blick von meinem Spiegelbild. Es ist nicht schön.
    In all der Zeit in Dublin habe ich trotz der vielen Gräuel, die ich erlebt habe, nie einen solchen Ausdruck in meinem Gesicht gesehen.
    Ich wirke gehetzt.
    Ich fühle mich so.
    Ich bin nach Irland gekommen, um Rache zu üben. Ich stütze mich mit den Händen auf dem Waschbeckenrand ab und beuge mich näher zum Spiegel,

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